Überraschend hat die größte Kryptobörse der Welt, Binance, den Nutzern seiner App mitgeteilt, dass es seine eigene Kryptowährung BUSD nicht mehr unterstützen wird. Das Jahr 2024 wäre das letzte für den Stablecoin. Bis Februar desselben Jahres soll Paxos die Nutzer des Stablecoins ausgezahlt haben.
Grund dafür dürfte der Druck der Behörden gewesen sein. Wieder mal war es die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC), welche für Wirbel sorgt. Am 13. Februar dieses Jahres hatte die SEC eine Klage bei der Paxos Trust Company eingereicht, dem Emittenten von BUSD. Der Vorwurf: Das Unternehmen mache sich schuldig, ein unregistriertes Wertpapier zum Verkauf anzubieten.
Binance USD ist eine der größten Stablecoins nach der Marktkapitalisierung. Als Stablecoin ist er mit einer Fiatwährung hinterlegt und soll dadurch den Wert eines US-Dollars nachbilden. Stablecoins sind wichtige und häufige Tauschmittel auf vielen Kryptobörsen und bieten Tradern viele Vorteile. BUSD ist nicht die einzige Stablecoin auf Binance, dennoch dürfte das ein herber Schlag für die Exchange sein.
Paxos kauft BUSD Bestände auf
Als Emittent ist es nun Paxos‘ Aufgabe, die restlichen BUSD Bestände aufzukaufen und mit anderen Stablecoins auszuzahlen. Ab dem 21. Februar nächsten Jahres wird Paxos keine neuen Binance Stablecoins mehr herausgeben. Der CEO von Binance, Changpeng Zhao, versichert den Haltern von BUSD, dass sie ihr Guthaben vollkommen ausbezahlt bekommen.
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Das kann als finaler Stresstest für den Stablecoin gewertet werden. Dann zeigt sich, ob wirklich jeder BUSD hinterlegt ist. Wie der Fall Tether (USDT) gezeigt hat, ist das nicht immer eindeutig klar.
Binance delistet mehrere Tauschpaare
Ein offizielles Statement von Binance gibt es noch nicht. Allerdings hat die größte Kryptobörse der Welt bekannt gegeben, einige Tauschpaare aufzulösen, bei denen BUSD eine Rolle spielt. Diese Tauschpaare sollen sich ab September nicht mehr handeln lassen.
Dabei geht es in erster Linie um unbekannte oder neue Kryptowährungen beim Margin-Trading. Allerdings ist auch DASH mit dabei. Nach einigen Tagen wird die Exchange einige der offenen Positionen selbst schließen. Binance rät den Tradern dazu, das besser vorher manuell zu erledigen.
Kryptobörse im Fadenkreuz der SEC
Währenddessen steht Binance weiter unter Druck. Die Regulierer der US-Aufsichtsbehörde haben bei Gericht verdeckt einen Antrag eingereicht. Das ist ein eher seltener Vorgang und deutet auf laufende Untersuchungen und einen Verdacht auf kriminelle Machenschaften hin. Das denkt zumindest der ehemalige SEC-Leiter John Reed Stark, der den Prozess seit jeher kommentiert.
Eigentlich laufen die Prozesse transparent und öffentlich ab, da es sich bei der SEC um eine zivile Behörde handelt. Mit einem verdeckten Antrag könnte die SEC jedoch vertrauliche Informationen dem Gericht zukommen lassen. Für Binance sind das auf jedenfalls keine guten Nachrichten.