Wie die niederländische Bank ING DiBa bereits am 7. Februar bekanntgab, stellt sie ein neuartiges kryptographisches Tool auf Blockchain-Basis mit der Bezeichnung „Bulletproofs“ vor.
Bulletproofs (z.Dt.: kugelsicher) ist eine Erweiterung einer bereits bestehenden Blockchain-Lösung von ING, die erstmals im November 2017 auf den Markt gebracht wurde und vornehmlich auf den Datenschutz ausgerichtet ist. Unter anderem werden spezielle Verfahrenstechniken wie der sogenannte „Zero-Knowledge-Beweis“ (ZKRP) und die ihm verwandte „Zero-Knowledge-Set-Membership“ (ZKSM) eingesetzt.
Beim ZKRP-Protokoll wird die Anonymität der Teilnehmer einer Transaktion aufrechterhalten, während diese nichtsdestotrotz validiert wird. So könnten potentielle Kreditnehmer bestätigen, dass ihr Gehalt ausreicht, ohne den tatsächlichen Betrag nennen zu müssen.
Vergangenes Jahr im Oktober wurde das ZKSM-Verfahren durch einen implementierten Programmiercode verbessert, wodurch es in der Lage ist, bestimmte alphanumerische Daten ohne einen genaueren Kontext zu validieren. Laut ING bedeutet das, dass Kunden so nachweisen könnten, dass sie direkt in der EU leben, ohne anzugeben, in welchem Land sich ihr Hauptwohnsitz konkret befindet.
Das neue Bulletproofs-System von ING soll dabei nun schneller und sicherer sein als das ZKSM-basierte Tool, da das System direkt via Blockchain-Technologie betrieben wird. Daher könnten die benötigten Parameter generiert werden ohne eine zentrale Instanz – wie beispeislweise ein Administrator – , die die Sicherheitsschlüssel kennt.
Entwickelt wurde das neue System in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Stanford und des University College in London. Auch das Startup Blockstream hat sich an der Entwicklung beteiligt.
Wie Kryptoszene berichtete, unterzeichnete die Großbank im Januar diesen Jahres einen Fünfjahresvertrag mit der Blockchain-Softwarefirma R3, wodurch der Bank Zugriff auf deren Blockchain-Plattform Corda gewährt wurde. Weiters plane die ING, Cordas dezentrale Apps (DApps) in ihr Firmennetz einzubauen.