Google Cloud stellt mit dem Universal Ledger (GCUL) eine eigene Blockchain-Plattform für Banken und Zahlungsdienste vor – mit einheitlicher API und Python-basierten Smart Contracts. Angestoßen wurde die Debatte von Rich Widmann (Head of Web3 Strategy), der GCUL auf LinkedIn als „glaubwürdig neutrale“ Basisschicht für Finanzinstitute einordnete. Das Netzwerk ist permissioned und läuft derzeit als privates Testnet; Ziel sind automatisierte Zahlungen und die Verwaltung digitaler Vermögenswerte. Erste Industrie-Andockpunkte gibt es bereits: Die CME Grouppilotiert Tokenisierung und Wholesale-Payments gemeinsam mit Google Cloud.

  • Google Cloud bestätigt Universal Ledger (GCUL) für Finanzinstitute: programmierbares, mehrwährungsfähiges Distributed Ledger mit einheitlicher API
  • Python-basierte Smart Contracts, Positionierung als Layer-1, aktuell privates Testnet
  • Permissioned/Compliance-Fokus, „neutral“ für Banken/Zahlungsdienste; aber echte Dezentralität?
  • CME Group: Pilot/Tests mit GCUL bereits angekündigt im März 2025
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Was Google konkret vorgestellt hat

Google Cloud baut mit dem Universal Ledger (GCUL) eine eigene Blockchain-Plattform für Banken, Zahlungsdienste und Börseninfrastruktur. Der Zugriff läuft über eine einheitliche API, damit Institute Zahlungen automatisieren und digitale Vermögenswerte verwalten können.

Rich Widmann (Head of Web3 Strategy, Google Cloud) argumentiert in seinem Post auf LinkedIn: Zahlungsanbieter bauen eigene Netze, aber Wettbewerber nutzen sie ungern. GCUL soll als ”glaubwürdig neutrale“ Basisschicht dienen, auf der jedes Institutbauen kann – ohne in ein Ökosystem eines Konkurrenten zu geraten.

Google Cloud bewirbt den Universal Ledger (GCUL) also als programmierbaren, mehrwährungsfähigen Distributed Ledger für Banken, Zahlungsdienste und Kapitalmarktakteure; mit einheitlicher API, um Zahlungen zu automatisieren und digitale Vermögenswerte zu verwalten. In den Developer-Kreisen wird GCUL damit als leicht integrierbar, flexibel und sicher beschrieben.

Architektur & Features: Python, API, „permissioned“ L1

GCUL ist als Layer-1-Plattform mit Python-basierten Smart Contracts konzipiert mit permissioned Charakter samt eingebettetem Compliance-Fokus. Das ist für Banken praktisch, weil Python in der IT-Welt breit genutzt wird. Google positioniert das Ganze als Layer-1, das Zahlungen, Settlement und Asset-Verwaltung programmierbar macht.

Die “neutrale“ Infrastrukturebene soll Vendor-Lock-in vermeiden und verschiedenen Finanzhäusern einen gemeinsamen Programm- und Abwicklungs-Unterbau bieten.

Aktueller Status: GCUL läuft aktuell in einer privaten Testphase („private testnet“); mehr technische Details sollen folgen. Für Einsteiger:innen in Krypto-Grundbegriffe, lies hier: Was ist eine Kryptowährung?

Kritik & Einordnung: Blockchain – ja, aber nicht „dezentral“

Ein früher Blick auf die Zielrichtung kam bereits im März 2025Die CME Group und Google Cloud kündigten die erste Test-/Integrationsphase an und pilotiert dabei Wholesale-Payments und Asset-Tokenisierung. Der Ausbau mit weiteren Marktteilnehmern soll schrittweise erfolgen, perspektivisch in 2026.

Die permissioned Auslegung stößt in der Krypto-Community auf Skepsis: Aus Krypto-Sicht lautet der Hauptvorwurf: permissioned ist nicht dezentral. Beobachter ordnen GCUL eher als Konsortiums-Ledger denn als “echte“ öffentliche Blockchain ein. Ein Konsortiums-Ledger reduziert zwar Betriebsrisiken und erleichtert Compliance, verlangt aber Vertrauen in die Betreiber-Governance. Ganz im Gegensatz zu “anonymeren“ Wegen beim Krypto-Kauf: Bitcoin anonym kaufen – so geht’s.

Google betont dagegen Compliance, KYC-Fähigkeiten, API-Einheitlichkeit und Python-Programmierung als Mehrwert für regulierte Unternehmen. Für Banken kann das nämlich trotzdem sinnvoll sein, wenn 24/7-Abwicklung, Planbarkeit der Gebühren (API statt volatile Gas-Fees) und schnelle Integration zählen. Für Zahlungen, Tokenisierung und Treasury-Automatisierung zielt Google damit weniger auf offene Krypto -Ökosysteme, mehr auf Interoperabilität und Prozess-Modernisierung im regulierten Sektor.

Wie stark Stablecoins inzwischen als Abwicklungsmedium in der Praxis sind, zeigt diese aktuelle Einordnung: Milliarden fließen in Binance – Stablecoins im Vormarsch.

Was das für den Markt heißt

Mit GCUL adressiert Google Cloud Bank- und Kapitalmarkt-Use-Cases, bei denen Verlässlichkeit, Compliance und Integrationstiefe zählen; nicht aber maximale Offenheit.

Für viele Kritiker bleibt es dabei: permissioned ist nicht dezentral. Damit stellt die Blockchain auch keine Konkurrenz zu Bitcoin oder Ethereum im Sinne offener Dezentralität dar, eher ein Versuch, bestehende Finanzprozesse zu modernisieren. Für Institute kann der einheitliche API-Layer plus Python-Programmierung jedoch Implementierungs- und Betriebsrisiken senken.

Entscheidend wird sein, ob Google Transparenz zur Governance (Wer validiert? Wer entscheidet?) und zur Interoperabilität (Brücken zu Standards/Public Chains) liefert. Diese Dokumentation steht noch aus.

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Pia pro-investor-shield

Pia ist fasziniert von Web3 und Künstlicher Intelligenz. Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Hintergrund liebt sie es, gesellschaftliche Trends aufzuspüren und den Zeitgeist zu hinterfragen. Früher war sie im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance tätig und hat dort als Bitcoin- und NFT-Talent am Frankfurt Blockchain Center mitgewirkt. Wenn sie nicht gerade schreibt oder über neue Technologien nachdenkt, ist sie gerne am Atlantik – am liebsten auf ihrem Surfbrett.

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