Universelles Geld

Die jüngsten Ereignisse in der Wirtschaftswelt – wie Großbritanniens langwieriger Brexit aus der EU, Chinas sinkende Exporte sowie Amerikas rekordverdächtiges Handelsdefizit – haben bereits zu Beginn des Jahres 2019 begonnen, die Angst vor einer Rezession zu schüren.

Diejenigen, die sich von der Schwarzmalerei jedoch nicht mitreißen lassen, glauben, dass die Dringlichkeit eines universellen Grundeinkommens (UBI) von Tag zu Tag stärker wird – und die technologischen Fortschritte machen es möglich, ein solches weltübergreifendes Konzept in die Realität umzusetzen.

Bei dem UBI handelt es sich um ein revolutionäres Wirtschaftskonzept, bei dem jedem Einzelnen ein Mindestlohn zur Deckung seines Grundbedarfs gewährt wird. Angesichts einer globalen Finanzkrise gewinnen Projekte, die Verteilungsmechanismen zur Unterstützung der Ärmsten in der Gesellschaft erforschen, immer mehr an Interesse und Unterstützung.

Solch ein Projekt wird derzeit von GoodDollar, einem Blockchain-Forschungszentrum, entwickelt. Dabei wird erforscht, wie dezentrale Kryptowährungen und Blockchain-Technologie UBI-basierten Modellen ermöglichen können, die globale Wohlstandsungleichheit zu verringern.

Mitte Januar sprach die französische Krypto-Website VideoBourse ausführlich mit Yoni Assia, dem Mitbegründer und CEO von eToro, der GoodDollar auf der Web Summit-Konferenz in Lissabon im November 2018 ins Leben rief.

In einem Interview mit VideoBouse erklärte Assia, dass mit GoodDollar die Generierung und Verteilung von Geld verbessert werden soll:

„Eines der größten Probleme der Welt ist relativ simpel: Die Reichen werden reicher und die Armen werden ärmer. Das führt zu einer wachsenden Missverhältnis in der Gesellschaft und letztendlich zu sehr schlechten Dingen. Die Funktionsweise dieses Systems – wie das Geld verteilt wird und erzeugt wird – schafft diese Ungleichheit.“

Weiter führt er aus:

„Nehmen wir zum Beispiel an, dass der Zinssatz plus Inflation 10 Prozent pro Jahr beträgt. Wir wissen, dass 10 Prozent der Weltbevölkerung 90 Prozent des Vermögens besitzen. So würden 9 Prozent der 10 Prozent der Zinssätze auf die reichsten 10 Prozent entfallen, während die restlichen 1 Prozent auf die anderen 90 Prozent der Bevölkerung entfallen würden. Das liegt im Wesentlichen daran, wie Zinssätze und Inflation funktionieren, und dass Fiat-Geld noch nie über eine Blockchain abgewickelt wurde. Wenn man Mechanismen innerhalb der Kryptowährung erstellen könnte, die vermutlich zu einer besseren Verteilung des Vermögens führen, könnte dadurch die Ungleichheit erheblich verbessert werden. Dadurch könnten auch immer mehr Menschen an der Wirtschaft teilnehmen.“

Ende November half GoodDollar mit mehreren anderen Partnern beim Aufbau eines OpenUBI-Ökosystems. Das OpenUBI wurde ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit und Diskussion um die UBI und ihre technologische Implementierung zu fördern. Noch Ende Januar soll in Berlin ein OpenUBI-Treffen stattfinden.

Nach einer positiven Anfangszeit soll heuer ein spannendes Jahr für das Projekt GoodDollar werden. Assia, der später im Januar auf dem Paris Fintech Forum 2019 sprechen wird, erklärte, dass in den nächsten sechs bis neun Monaten das erste groß angelegte GoodDollar-Experiment starten wird.

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Raphael Adrian

Nach dem Abschluss seines Journalismus Masters im Jahr 2013 arbeitete Raphael mehrere Jahre als freiberuflicher Journalist und Autor. In dieser Zeit spezialisierte er sich auf Finanzen, Business und Kryptowährungen. Seit November 2018 ist er als Chefredakteur bei Kryptoszene tätig. Seine Erfahrung im Bereich Investitionen und Handel gibt ihm eine solide Grundlage für die Analyse von Markttrends und das Treffen fundierter Investitionsentscheidungen. Dank seines Fachwissens in technischer und fundamentaler Analyse ist er in der Lage, profitable Geschäfte zu identifizieren und Risiken effektiv zu managen.

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