Das in London ansässige Start-up Revolut hat mit einer Werbekampagne viel Unmut auf sich gezogen. Nicht nur Betrachter der Plakate ärgern sich. Inzwischen ist sogar die Finanzmarktaufsicht aufmerksam geworden. Es geht um den Verdacht der unlauteren Werbung.

Der erfolgsverwöhnte Finanzdienstleister ist im vergangenen Jahr als erste britische Digitalbank zum Unicorn aufgestiegen. Weniger erfolgreich ist die aktuelle Kampagne mit Plakatwerbungen, die in London lanciert wurde.

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Vegane Würstchen und der Datenschutz

Auf verschiedenen Motiven wirbt Revolut  mit konkreten Zahlen, wie viele vegane Würstchen oder auch Drohnen mittels der Banking-App von Revolut bereits gekauft wurden. Allerdings wurde bei der Planung der Kampagne offenbar nicht bedacht, wie sensibel das Thema Datenschutz und Persönlichkeitsrechte wahrgenommen wird. Viele Betrachter zeigten sich entsetzt darüber, welche Zahlen Revolut über seine Kunden sammelt und wie diese öffentlich gemacht werden. Mancher Betrachter echauffierte sich zudem über möglicherweise diskriminierende Botschaften auf den Plakaten.

Revolut reagierte auf den Unmut mit einem Statement gegenüber der „Financial Times“ (Artikel nur für Abonnenten sichtbar). Demnach seien alle Angaben auf den Werbeplakaten frei erfunden. Das Unternehme können in Wahrheit nicht genau einsehen, was Kunden kaufen würden, sondern nur wie viel Geld in welchem Geschäft ausgegeben werde.

Sind erfundene Zahlen unlautere Werbung?

Was eigentlich als Befreiungsschlag gedacht war,  bringt dem Fintech nun weiteren Ärger ein, der sogar weit schlimmer wiegen könnte. Da Revolut eingeräumt hat, die Zahlen seiner Kampagne erfunden zu haben, könnte nun der Verdacht der unlauteren Werbung erhoben werden. Die eingetroffenen Beschwerden zur Werbekampagen wurden an die britische Finanzmarktaufsicht weitergeleitet.

Die Revolut Limited Company wurde im Jahr 2015 in London gegründet. Mit seiner mobilen Banking-App lassen sich nicht nur Standard-Bankgeschäfte erledigen, sondern zum Beispiel auch Kryptowährungen wie Bitcoin und Litecoin handeln.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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