Der Finanzexperte, Mathematiker und Autor des Buches „Der Schwarze Schwan“ Nassim Taleb war einst ein großer Fürsprecher der Kryptowährung Bitcoin. Nun überrascht er die Community mit einer Kehrtwende und sagt: „Bitcoin kann weder ein lang- noch ein kurzfristiges Wertaufbewahrungsmittel sein. Sein erwarteter Wert ist nicht höher als null“.

Bitcoin Preis verschleiere zentrale Fragen

Wie Finanzen.net berichtet, geht Taleb in seinem Essay „Bitcoin, Currencies and Bubbles“ hart mit der digitalen Währung ins Gericht. Demnach sei der Token einer echten Währung nicht gleichzusetzen. Der steigende Preis, der insbesondere bei institutionellen Anlegern dieses Jahr für große Gewinne gesorgt hat, verschleierte so die eigentlichen Eigenschaften und die zentrale Frage, ob es sich bei der virtuellen Münze denn überhaupt um ein nützliches Zahlungsmittel handele.

Im Vergleich zu Gold oder einem Investment in Sachwerte könne Bitcoin zudem auch kaum als Wertaufbewahrungsmittel taugen. Neben der hohen Volatilität soll hierfür in erster Linie die hohe Wartungsintensität des Netzwerks verantwortlich sein. Während Edelmetalle schlichtweg ihren Wert durch ihre Existenz rechtfertigen, ist der Bitcoin Preis eher vom Interesse der Anleger gesteuert. Kehrt die Community der Kryptowährung den Rücken, dann dürfte es mit dem hohen BTC Wert vorbei sein.

„Blockchain ist nicht nützlich“

Bereits im Februar äußerte sich Taleb mit kritischen Worten über Twitter: „Ich bin meine BTC losgeworden […] Warum? Eine Währung sollte niemals volatiler sein als das, was man damit kauft [und] verkauft. Man kann Waren nicht in BTC bepreisen“. Dabei war der Finanzmathematiker vor einigen Jahren noch voll des Lobes für die Digitalwährung. Im Vorwort zu „The Bitcoin Standard“ von Saifedean Ammous bescheinigte er den virtuellen Währungen großes Potenzial. So sah er seinerzeit eine „ausgezeichnete Idee“ darin, dass die Kryptowährung unabhängig von jeglicher Regulierung oder Eingriffen von außen existieren könnte.

Nun hat sich das Blatt für Taleb also gewendet und auch die zugrunde liegende Blockchain-Technologie bekommt ihr Fett weg. So erkenne er laut Finanzen.net keinen Nutzen: „Es gibt keine Beweise dafür, dass wir eine großartige Technologie bekommen – es sei denn, ‚großartige Technologie‘ bedeutet nicht ‚nützlich‘.“

 

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Foto von Scott Rodgerson

 

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Raphael Adrian

Nach dem Abschluss seines Journalismus Masters im Jahr 2013 arbeitete Raphael mehrere Jahre als freiberuflicher Journalist und Autor. In dieser Zeit spezialisierte er sich auf Finanzen, Business und Kryptowährungen. Seit November 2018 ist er als Chefredakteur bei Kryptoszene tätig. Seine Erfahrung im Bereich Investitionen und Handel gibt ihm eine solide Grundlage für die Analyse von Markttrends und das Treffen fundierter Investitionsentscheidungen. Dank seines Fachwissens in technischer und fundamentaler Analyse ist er in der Lage, profitable Geschäfte zu identifizieren und Risiken effektiv zu managen.

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