Im 1. Halbjahr 2020 will Facebook mit seiner Digitalwährung Libra an den Start gehen und immer mehr Details zu dem Projekt werden bekannt. Nun geht aus einer Anfrage des finanzpolitischen Sprechers der Linksfraktion im Bundestag, Fabio De Masi, hervor, wie der Währungskorb aussehen soll, an den der Stablecoin gekoppelt werden soll. Darüber hat zuerst „Der Spiegel“ berichtet.

In seiner Antwort teilte das Unternehmen mit, dass Chinas staatliche Währung Yuan nicht Bestandteil des Pakets werden soll. Zuletzt hat es aus Reihen von US-Politikern Warnungen davor gegeben, den Yuan zu berücksichtigen. Der demokratische Senator Mark Warner wies in diesem Zusammenhang auf angebliche Kursmanipulationen des Dollar durch China hin.

Warnungen aus der Politik vor China

Die Bedenken hat Facebook nun offenbar erhört und wird zudem wohl auch darauf verzichten, sein Digitalprojekt auf dem chinesischen Markt anzubieten. Das könnte einerseits mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China zusammenhängen. Aber auch die geplante Einführung einer staatlichen Digitalwährung in China durch die dortige Zentralbank, könnte dem Vorhaben entgegenstehen. In jedem Fall dürfte Facebook mit diesen Maßnahmen die erhitzen Gemüter im Heimatland etwas beruhigen.

Dollar an erster Stelle bei Libra

Aus der Antwort des Konzerns geht hervor, dass der US-Dollar die wichtigste Währung wird mit dem Libra abgesichert werden soll. 50 Prozent jede Libra-Coins ist demnach durch Dollar und amerikanische Staatsanleihen abgedeckt. Weitere 18 Prozent entfallen auf den Euro in Form von Bargeld und Staatsanleihen. Ebenfalls enthalten sind Währungen aus Japan (14 Prozent), Großbritannien (11 Prozent) und Singapur (7 Prozent).

Offen bleibt laut Politiker De Masi, ob von Calibra gesammelte Nutzerdaten an Facebook weitergegeben und –verwendet werden. Aus der Antwort geht aber hervor, dass Facebook für Calibra einen Ableger in Irland gründen will, der sich um den europäischen Markt kümmern wird. Die Libra Association, in der alle Libra-Partner wie PayPal, Mastercard oder Uber engagiert sind, hat ihren Sitz indes in der Schweiz.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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