Facebook stellte die ersten 20 Mitglieder für sein Gremium vor, welches bei Streit zwischen der Plattform und Nutzern entscheiden soll. Dies äußerte Konzernchef Mark Zuckerberg in einem Facebook-Beitrag. Seiner Auffassung nach repräsentieren die Mitglieder des Komitees eine große Bandbreite von Ansichten und Erfahrungen. Nutzer sollen das Gremium bei einer aus ihrer Sicht nicht gerechtfertigten Löschung von Inhalten einschalten können.
Zuckerberg betont unterdessen die Wichtigkeit der Maßnahme. Zwar seien soziale Netzwerke eine große Hilfe, insbesondere in Krisenzeiten. Allerdings könnten hierüber auch „hasserfüllte, schädliche und betrügerische“ Äußerungen verbreitet werden. Die Frage, welche Inhalte bleiben und welche entfernt werden sollen, sei für die Gesellschaft zunehmend relevanter.
Facebook in der Kritik
Josh Hawley, seines Zeichens US-Senator, beäugt die Maßnahme kritisch. Er spricht von einem „Zensurkomitee„. Es sei ein weiterer Beweis für die Machtfülle des Tech-Konzerns. Der Konzern werbe förmlich dafür, dass er aufgespalten werden sollte, so seine Ausführungen via Twitter.
Das Aufsichtsratsgremium soll vor allem über ethische Fragen entscheiden. Beispielsweise darüber, wo die Grenzen der Verleumdung liegen, und wo Rassismus anfange. Unter den 20 berufenen Mitgliedern befinden sich Wissenschaftler, Journalisten und ehemalike Politiker, darunter die ehemalige dänische Regierungschefin Helle Thorning-Schmidt sowie Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman. Weitere 20 Mitglieder sollen noch berufen werden.
Unterdessen betont Facebook, dass das Gremium nicht alle strittigen Inhalte überprüfen könne. Vielmehr prüfe dieses besonders hervorstehende Fälle. Diese Entscheidungen könne dann als Vorbild für ähnlich gelagerte Fälle dienen.
Facebook Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche erhöhte sich der Preis der Facebook Aktien um 9,2 Prozent. Im Monatsrückblick schlägt der Zugewinn hingegen mit 30,8 Prozent zu Buche. Damit notiert das Wertpapier nur noch rund 4,2 Prozent unterhalb des Wertes vor dem Börsencrash am 19. Februar. Ob die Berufung des Komitees einen Einfluss auf die Aktienkurse hat, scheint bis dato ungewiss.
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