Ethereum vor der Kurs-Explosion! Analysten erklären Darum steht ETH vor einem 2017-artigen Bull-Run!

Der Kryptomarkt verzeichnet aktuell einen deutlichen Rückgang. So ist der Kurs der Leitwährung Bitcoin zum Zeitpunkt der Veröffentlichung auf 17.000 Dollar gefallen, nachdem vor dem Fed-Zinsentscheid noch rund 18.500 Dollar erreicht wurden. Härter tritt die Korrektur jedoch viele Altcoins, darunter auch Ethereum. ETH/USD ist auf nun 1.200 Dollar gefallen, während der Kurs am Mittwoch noch bei 1.350 Dollar notierte. Das Minus beläuft sich damit auf mehr als 11 Prozent.

Hohes Handelsvolumen deutet auf Abverkauf von Ethereum hin

Offenbar scheint es aktuell eine größere Abverkaufswelle von Ethereum Token zu geben. Dafür spricht auch das sehr hohe Handelsvolumen seit dem Zinsentscheid. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden ETH im Gesamtwert von fast 16 Milliarden Dollar bewegt. Dieser Wert wird nur von Bitcoin und dem Stablecoin Tether (USDT) übertroffen. Das Handelsvolumen mit USDT liegt mit Abstand an der Spitze aller Kryptowährung und beläuft sich binnen 24 Stunden auf fast 55 Milliarden Dollar.

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Dies kann dafür sprechen, dass aktuell sehr viele Anleger ihre ETH verkaufen und in den Stablecoin umwandeln. Offenbar fürchten viele einen weiteren Preissturz zum Jahresende und gehen vorsichtshalber raus aus ihren Investments. Das Geld wird dabei entweder in Stablecoins „geparkt“ um später wieder Kryptowährungen zu kaufen oder die Gelder werden komplett von den Krypobörsen abgezogen und wieder in US-Dollar oder andere Fiat-Währungen getauscht.

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Bitcoin-Bulle Michael Saylor äußert sich kritisch zu Ethereum

Nicht gerade bullische Aussagen zu Ethereum tätigte kürzlich auch der Autor und Gründer der Trader University Matthew R. Kratter. In einem Video mit dem Bitcoin-Investor Michael Saylor, der für seine milliardenschweren Käufe von BTC bekannt ist, sagte Kratter, dass die Umstellung auf den Proof-of-Stake vom Proof-of-Work für Ethereum sehr kritisch werden könnte. Denn nach dem Ethereum Merge sind für die Verifizierung von Transaktionen genug Validatoren notwendig, die mit ausreichend ETH ausgestattet sind.

Würden jedoch mehr Nutzer im Netzwerk ihre Ethereum verkaufen, weil zum Beispiel der Preis sinkt, steht die Sicherheit des ganzen Netzwerks auf dem Spiel. Diese Problem könnte nach Ansicht von Kratter zu einer Todesspirale für Ethereum werden. Kratter hält es dabei sogar für möglich, dass es zu einem kompletten Kollaps der Blockchain kommt und Käufer von ETH eine Preisimplosion erleben wie sie etwa bei Terra (Luna) in diesem Jahr zu beobachten war.

Auch Gesprächspartner Michael Saylor pflichtete der Ansicht von Kratter bei und betonte, dass Proof-of-Stake ein sehr fragiles Design für eine Blockchain ist und von Natur aus riskant ist. Saylor sieht dabei den Proof-of-Work Konsensmechanismus weiter als die bessere Technologie, dass durch den Einsatz von Arbeit und Energie bzw. dem Mining-Prozess die Sicherheit der Blockchain höher sei.

War der Ethereum Merge ein Fehler?

Folgt man den Einschätzen von Kratter und Saylor, wäre es also ein Fehler gewesen, dass Ethereum seinen Konsensmechanismus umstellt. Die Entwickler von ETH rund um Gründer Vitalik Buterin sehen das natürlich anders und verweisen auf die großen Vorteile von Proof-of-Stake hinsichtlich Energieverbrauch, Hardware-Anforderungen und Umweltschutz. Zudem soll Ethereum 2.0 mit eine höheren Skalierbarkeit, schnelleren Transaktionszeiten und niedrigeren Gebühren die Zukunft für die Blockchain weisen.

Ob sich der Schritt hin zu Proof-of-Stake für Ethereum langfristig als richtig bestätigt oder ob es ein Fehler war, werden wohl erst die nächsten Jahre zeigen. Wie sich die Blockchain technologisch noch weiterentwickelt, welche neuen Anwendungen auf dem Ethereum-Netzwerk aufsetzen und wie sich insgesamt das Nutzverhalten und das Ziel einer breiten Massenadaption entwickeln, lässt sich derzeit nicht seriös prognostizieren.

ETH/USD mit 82 Prozent Korrektur

Fakt ist jedoch, dass Käufer von ETH derzeit nicht besonders euphorisch sind, wenn sie sich die Preisentwicklung von ETH in diesem Jahr ansehen. Von Höchstpreisen von knapp 4.870 Dollar im November 2021 ist der Kurs zeitweise auf 880 Dollar abgestürzt. Das ist ein Rückgang von knapp 82 Prozent. Auch aktuell notiert ETH immer noch mehr als 75 Prozent unter seinem All Time High.

Damit fällt der Verlust des ETH/USD Kurses noch etwas höher aus als beim Bitcoin Kurs. Positiv zu bewerten ist jedoch, dass Ethereum seit dem Sommer dieses Jahres kein tieferes Tief mehr gebildet hat und die Marke von 1.000 Dollar ein wichtiger Support in diesem Bärenmarkt ist.

Wohin wird sicher Kurs also in den letzten 2 Wochen dieses Jahres bewegen und kommt es tatsächlich noch zu einem weiteren Crash in 2022? Hinweise zu möglichen Kurszielen kann die technische Chartanalyse liefern.

Tradingview

Ethereum Preis Prognose: ETH zwischen 110 und 3000 Dollar

Auf dem kleinen 1-Stunden-Chart ist zu erkennen, dass ETH/USD mit der heutigen Korrektur eine wichtige Supportzone bei 1.217 Dollar nach unten durchbrochen hat. Nun muss sich zeigen, ob es dem Kurs gelingt innerhalb des Handelstages wieder über diese Zone zu steigen oder ob der Abverkauf weitergeht. Letzteres würde dafür sprechen, dass der Kurs auf dem 1-Stunden-Chart eine bärische Double-Top-Formation bildet. Das technische Preisziel dieses Chartmuster liegt bei rund 1080 Dollar.

In diesem bärischen Szenario könnte der Kurs dann auch die nächste wichtige Widerstandszone bei 1.070 Dollar schnell erreichen. Wie auf dem Tageschart zu sehen ist, befindet sich in dieser Zone sehr starke Unterstützung für den Ethereum-Kurs. Seit dem Juni 2022 hat ETh/USD hier mehrfach Halt gefunden und konnte dann wieder einen Aufwärtstrend starten.

Sollte ETH hier wieder Support finden, bleibt das Szenario eines bullischen doppelten Boden im Spiel. Dafür darf der Kurs jedoch nicht unter den Tiefpunkt von 880 Dollar vom 18. Juni fallen. Dies würde das Chartmuster ungültig werden lassen. Gelingt ein erfolgreicher Rebounce liegt das technische Preisziel bei rund 3.000 Dollar für ETH.

Fällt der Ethereum-Kurs jedoch nachhaltig unter den genannten Support, könnte aus der Formation auch ein bärisches Kopf-Schulter-Muster werden. Dann würde dem ETH/USD Kurs im Worst-Case-Szenario ein Crash auf das technische Preisziel von nur noch 110 Dollar drohen.

Tradingview
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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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