Mit großer Spannung wurde am gestrigen Mittwoch die Verkündung der nächsten Anhebung des US-Leitzins erwartet. Dabei konnte FED-Chef Jerome Powell jedoch für keine Überraschung sorgen. Wie bei den vergangenen Zinsentscheidungen wurde eine erneute Anhebung um 0,75 Basispunkte beschlossen und damit die Prognose von Analysten bestätigt. Damit liegt der Leitzins der USA nun in der Spanne von 3,75 Prozent bis 4 Prozent.

Interessanter als der Zinsentscheid selbst war jedoch die nachfolgende Pressekonferenz von Fed-Chef Powell. Er räumte ein, dass die Anhebung der Zinsen in diesem Jahr sehr straff ausgefallen ist, um die stark angestiegene Inflation in den USA in den Griff zu bekommen. Trotzdem konnte die Inflationsrate noch nicht wesentlich nach unten geführt werden. Sie lag bei der letzten Erhebung für September weiter oberhalb von acht Prozent. Angestrebt wird jedoch eine Teuerung von rund 2 Prozent.

Drückt die Notenbank bei den Zinsen bald auf die Bremse?

Powell ließ in seiner Pressekonferenz durchblicken, dass das extreme Tempo der Zinserhöhungen nicht mehr lange fortgesetzt werde. Immerhin wurde den Märkten in diesem Jahr sehr viel zugemutet, nachdem der extreme Anstieg aus einer Nullzinspolitik heraus erfolgte. Powell stellte klar, dass es nicht auf ein sehr schnelles Tempo der Zinserhöhungen ankomme. Im Fokus stünde nachhaltig die Inflation zu senken ohne den Arbeitsmarkt abzuwürgen.

Deshalb, so Powell, sei es gut möglich, dass die Fed beim nächsten oder übernächsten Zinsentscheid etwas Tempo raus nimmt. Am wahrscheinlichsten ist es, dass der Zins im nächsten Schritt nur noch um 0,5 Basispunkte erhöht wird und sich so langsam der von Analysten erwarteten Marke des US-Leitzins von 5 Prozent annähern wird. Sicherlich überraschend wäre es, wenn die nächste Zinsanpassung geringer als 0,5 Basispunkte ausfallen sollte oder es sogar zu einer kompletten Pause bei der Erhöhung kommt.

JP Morgan: Märkte könnten zehn Prozent an einem Tag steigen

Die beiden letztgenannten Szenarien könnten nach Einschätzung von Experten für eine deutliche Aufhellung der Stimmung an den Finanzmärkten sorgen und auch den Kursen von Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen einen deutlichen Schub verleihen. Die US-Bank JP Morgan prognostiziert sogar, dass der amerikanische Aktienindex S&P 500, indem die 500 wertvollsten börsennotierten Unternehmen der USA gelistet sind, innerhalb eines Handelstages um 10 Prozent steigen könnte. Voraussetzung dafür wäre eine Zinsanhebung von maximal 0,5 Basispunkte verbunden mit der Aussage von Powell, dass man die Inflation und die angespannte Lage am Arbeitsmarkt tolerieren werde.

Das ist allerdings Zukunftsmusik. Das nächste FED-Meeting und der Zinsentscheid wird am 14. Dezember stattfinden. Es ist gleichzeitig die letzte Sitzung in diesem Jahr. Es könnte gut möglich sein, dass die Notenbank hier zum Jahresabschluss noch ein „kleines Weihnachtsgeschenk“ an die Finanzmärkte verteilen wird und tatsächlich nur um 0,5 Basispunkte erhöht. Dies könnten auch ein gutes Signal für den Start ins neue Jahr 2023 bedeuten. Ein weiteres FED-Meeting ist dann erst für den 31. Januar 2023 geplant.

Zinserhöhung schon eingepreist: Ethereum-Kurs reagiert kaum

Die Finanzmärkte reagierten auf den gestrigen Zinsentscheid kaum. Zwar stiegen die Kurse an den US-Aktienmärkten zunächst leicht an und auch Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum konnten einen kleinen Aufwärtstrend zeigen. So kletterte der ETH/USD Kurs kurzzeitig von rund 1.550 auf 1.620 Dollar. Ein Plus von rund 4 Prozent.

Allerdings wurde dieser kleine Pump sofort wieder abverkauft und der Kurs fiel sogar auf rund 1.500 Dollar. Inzwischen hat sich der Kurs wieder bei 1.550 Dollar eingependelt, so dass man unter dem Strich festhalten muss, dass der Zinsentscheid überhaupt keine Auswirkung auf die Märkte gezeigt hat. Dies ist allerdings auch nicht überraschend, da die Notenbank genau das verkündet hat, was von den Märkten schon eingepreist war.

Für Käufer von Ethereum bedeutet dies keine Veränderung der Ausgangslage. Auch Trader auf Kryptobörsen, die die Volatilität des gestrigen Zinsentscheids für Short- oder Long-Positionen mit Hebel nutzen wollten, konnten keine großen Profite machen. Grundsätzlich sind solche News-Events ohnehin mit Vorsicht zu genießen, da die Märkte in kürzester Zeit unkalkulierbar reagieren können und gerade Trades mit großem Hebel schnell liquidieren können.

Tradingview

Bärisches Chartmuster: ETH/USD könnte bald auf 1.350 Dollar fallen

Was können Anleger nun kurzfristig und bis zum Jahresende 2022 vom Ethereum-Kurs erwarten? Für eine Preis Prognose hilft die technische Analyse des Ethereum Kurses.

Hier zeigt sich auf den 1-Stunden-Kerzen, dass Ethereum ein potenziell bärisches Muster bilden könnte. Fällt der Ethereum-Kurs unter die leicht ansteigende Unterstützungszone bei aktuell rund 1.515 Dollar, droht sich ein Kopf-Schulter-Muster zu bestätigen. Dann liegt das technische Preisziel bei rund 1.350 Dollar , was einer Korrektur von mehr als 10 Prozent entsprechen würde. Der Ethereum-Kurs könnte damit kurzfristig in die große Konsolidierungszone zurückfallen, indem sich ETH/USD zwischen Mitte September und Mitte Oktober fast einen Monat ununterbrochen aufhielt.

Entscheidend für dieses Szenario dürfte sein, wie nun die US-Aktienmärkte weiter reagieren. Setzt sich der Abwärtstrend fort, den die Kurse im Verlauf des gestrigen Handelstages entwickelt haben, könnte es sehr schnell nach unten gehen.

Bullisches Szenario: 37 Prozent Anstieg noch in 2022

Eher bullisch sieht der Ethereum-Chart jedoch in einer etwas größeren Perspektive aus. Denn hier ist ein symmetrisches Dreieck zu erkennen, aus dem der Ethereum-Kurs am 26. Oktober nach oben ausgebrochen ist und diesen Breakout durch einen Retest des alten Widerstandes als neuen Support am 28. Oktober sogar bestätigt hat.

Kann Ethereum diesen Aufwärtstrend nun weiter fortsetzen, liegt das technische Preisziel bei rund 2.390 Dollar. Das wäre gemessen vom Ausbruchsniveau ein Anstieg von mehr als 37 Prozent und würde ETH/USD auf das beste Niveau seit Mai 2022 führen.

Allerdings könnte dieser bullische Trend beendet werden, wenn sich das zuvor genannte Kopf-Schulter-Muster erfüllt. Denn dessen technisches Preisziel liegt innerhalb des symmetrischen Dreiecks. Fällt Ethereum tatsächlich in die Formation zurück, ist es wahrscheinlich, dass es auch zu einem weiteren Test der unteren Supportlinie bei aktuell rund 1.190 Dollar kommt.

Spätestens bis Mitte Dezember ist hier mit einer Richtungsentscheidung zu rechnen. Das bärische Preisziel der Chartformation könnte Ethereum auf rund 300 Dollar korrigieren lassen. Das wären Kurse, die ETH zuletzt im Juli 2020 gesehen hat, vor dem Bullenmarkt 2021.

Tradingview

Kryptowährung mit Potenzial: IMPT Token im Presale

Käufer von neuen Kryptowährungen, die aktuell eine andere spannende Investmentchance sehen, sollten sich das IMPT Projekt näher ansehen. Denn es widmet sich dem großen Thema unserer Zeit, dem Klimaschutz. So können Käufer von IMPT mit Emissionsgutschriften handeln und damit durch ihr Investment einen Beitrag zu CO2-Neutralität leisten.

Aufgrund der großen Nachfrage von IMPT Token war der Bestand in der ersten Phase des Presale bereits vorzeitig ausverkauft gewesen. Aktuell läuft die Phase 2 des Presale zu einem Vorzugspreis von 0,023 Dollar. Auch dieses Kontingent könnte schnell vergriffen sein.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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