In den vergangenen 24 Stunden hat der wertvollste Altcoin nach Marktkapitalisierung einen kleinen Rücksetzer verbucht. Von einem Tageshoch von rund 390 Dollar rutschte ETH/USD zwischenzeitlich auf gut 350 Dollar ab. Derzeit notiert der Altcoin genau zwischen diesen beiden Punkten bei rund 370 Dollar. Gegenüber dem 30-Tage-Hoch von knapp 490 Dollar hat ETH/USD einen Rückgang von knapp 25 Prozent verzeichnet.

Die wichtigsten Fakten zur ETH/USD-Kursentwicklung

Betrachten wir die wichtigsten Fakten zur Kursentwicklung von ETH/USD in der zurückliegenden Handelswoche:

  • Das Kursmaximum in der vergangenen Woche lag bei 389 Dollar am 13. September um 05:09 MEZ.
  • Das Kursminium der Handelswoche erreichte ETH/USD am 7. September um 15:32 MEZ bei 326 Dollar.
  • Das Kursmittel der vergangenen Woche liegt bei  375,5 Dollar.

Damit notiert ETH/USD aktuell oberhalb des Wochenmittelwertes. Die Marktkapitalisierung ist in den vergangenen 24 Stunden und gut 2 Milliarden Dollar gesunken. Sie beziffert sich nun auf insgesamt rund 41,69 Milliarden Dollar. Ethereum kommt damit auf einen Anteil von 12 Prozent am Gesamtmarkt, der sich aktuell auf 341 Milliarden Dollar beziffert.

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ETH/USD: DeFi Fluch und Segen zugleich

Die vergangenen Wochen waren am Krypto-Markt vom Hype um den DeFi-Sektor geprägt. Viele der Projekte, die auf dem Ethereum-Netzwerk basieren erlebten einen ungeahnten Boom, mit Wachstumsraten von hunderten und bisweilen sogar tausenden Prozent. Zu nennen ist hier allen voran Yearn.Finance (YFI). Der Token, dessen Menge auf 30.000 begrenzt ist, stieg auf einen unfassbaren Wert von mehr als 40.000 Dollar je Coin, was etwa vier Bitcoin entspricht.

Der Hype um DeFi brachte Ethereum viel Aufmerksamkeit und auch der Kurs profitierte. ETH/USD hat Höchststände erreicht, die zuletzt im Boom-Jahr 2018 zu beobachten waren, als ETH sein Allzeithoch von rund 1.450 Dollar erreichte. Doch zugleich sind auch die Gebühren für Transaktionen extrem angestiegen. Sie liegen inzwischen mehr als einen Monat am Stück oberhalb von zwei Dollar und sind in den vergangenen Tagen mit dem erneuten Anstieg der DeFi-Coins teilweise in Bereiche von 5 Dollar vorgestoßen. Zieht man die im Netzwerk bewegten Werte heran, haben diese zeitweise sogar den Bitcoin übertroffen. Kritisch sieht den DeFi-Hype unter anderem Ethereum-Gründer Vitalik Buterin, der Anleger vor den Risiken warnt und dabei an den geplatzten ICO Hype erinnert.

Letztendlich dürfte Ethereum selbst ein Platzen der DeFi-Blase gut verkraften. Schaut man sich die Kursentwicklung der vergangenen Jahre genauer an, ist eine starke Korrelation zum Bitcoin-Kurs festzustellen. Sollte also BTC/USD bald wieder anziehen, dürfe auch Ethereum ungeachtet von DeFi wieder steigen. Und hierzu gibt es durchaus bullische Prognosen. So geht aus dem Volatilitätsbericht der Kryptobörse Kraken hervor, dass Bitcoin bereits im Oktober ein neues Allzeithoch zwischen 28.000 und 30.000 Dollar erreichen könnte.

Neues BTC-Allzeithoch im Oktober?

Kraken beruft sich dabei auf so genannte „suppressed pockets“. Diese „Taschen“ zeigen Einbrüche der Bitcoin-Volatilität zwischen 15 und 30 Prozent. In der Geschichte des Bitcoin, gab es solche Pockets bislang zwölfmal. Letztmals war dieses Ereignis Ende Juli zu beobachten. In der Folge konnte der Bitcoin-Kurs häufig stark nach oben ausbrechen – im Durchschnitt um 196 Prozent. Folgt man dieser Theorie sind die 30.000 Dollar möglich. In Korrelation mit Bitcoin würde wohl auch Ethereum einen enormen Preisanstieg verzeichnen, der ETH/USD bei einem entsprechenden Wachstum über 1.000 Dollar führen könnte.

Doch natürlich enthält dieses bullische Szenario einige Ungewissheiten. So muss betont werden, dass die 196 Prozent nur ein Mittelwert sind. In den Jahren 2014 und 2018 brach der Bitcoin-Kurs nach einem solchen Volatilitätseinbruch sogar um 60 bzw. 45 Prozent ein.

Die Kursangaben im Artikel beruhen auf den Kryptowährungscharts von CoinMarketCap zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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