Ein US-Ehepaar hat Ethereum (ETH) im Wert von 7 Millionen gekauft – und kann nicht darauf zugreifen. Ein Gerichtsverfahren soll nun die Rettung sein.
Ethereum für 7 Millionen Dollar verloren
Es dürfte für die meisten Krypto-Anleger der Albtraum schlechthin sein: Sorgfältig baut man sich ein Krypto-Vermögen auf, recherchiert und investiert nach bestem Wissen und Gewissen – und dann lässt sich plötzlich der Krypto-Wallet mit den Coins nicht öffnen. Genau das soll nun einem amerikanischen Ehepaar passiert sein.
Bereits 2014 hatten Yuki und Art Williams in Kryptowährungen investiert: Damals kauften die beiden für 932 Dollar 1,5 BTC – und tradeten die dann auf der Ethereum-Homepage im Vorverkauf gegen 3.000 ETH. Allerdings ist es den frühen Ethereum-Investoren bis heute nicht möglich, den zugehörigen Wallet zu öffnen. Sie können ihre Krypto-Millionen darin zwar sehen – aber nicht darauf zugreifen. 3.000 Ethereum – so nah und doch so fern. Wie konnte es dazu kommen?
Das Ehepaar hält technisches Versagen für die Ursache – allerdings nicht auf ihrer Seite. Vielmehr bestehen die beiden darauf, dass beim Kauf eine bestimmte Datei nicht heruntergeladen worden sei und sie deshalb nicht an ihr Ethereum (erhältlich bei eToro oder Libertex) kommen. Art Williams hierzu:
„Die Anweisungen lauteten, den Computer anderthalb Stunden lang eingeschaltet zu lassen, und wenn der Fortschrittsbalken anzeigte, dass er sich füllte, würde die JSON-Datei erscheinen. Leider ist sie nicht erschienen.“
„Keine Haftung für Private Keys“
Das Online-Magazin Mashable kommentiert allerdings: Diese Anweisungen habe es nie gegeben – das zeige ein Blick auf die archivierte Ethereum-Webseite. Williams behauptet zwar, die Ethereum Foundation habe versprochen, das Problem zu lösen und ihm ein Backup der JSON-Datei zu schicken. Die kam jedoch nie – wie sollte sie auch. Die Stiftung besitzt keine Kopien davon.
Das Ehepaar hat es dennoch versucht und die Stiftung im schweizerischen Zug kontaktiert – inklusive Kaufbeleg und „Screenshot-Beweisen“. Natürlich ohne Erfolg. Auch angekündigte rechtliche Schritte, um die Herausgabe der fraglichen JSON-Datei zu erzwingen, hatten nicht den gewünschten Effekt. Die Anwälte der Stiftung kommentieren: Man übernehme „keine Haftung für verlorene Wallets, Passwörter und Private Keys“.
Ein Gerichtsverfahren soll dem Ehepaar nun zu seinem Recht verhelfen – wenngleich der Verlust der Coins aller Voraussicht nach selbstverschuldet sein dürfte. Auf der Crowdfunding-Seite „GoFundMe“ bittet das Ehepaar derzeit um 250.000 Dollar, um damit in einem internationalen Gerichtsverfahren gegen die Ethereum Foundation klagen zu können. Der Ausgang, sollte es tatsächlich zu einem Prozess kommen, dürfte bereits feststehen.
Du kannst dir das Video über den Fall hier anschauen.