Der Landesinnenminister des US-Bundesstaates West Virginia, Mac Warner, kündigte in einer offiziellen Meldung vom 15. November an, dass bei den kürzlichen Wahlen erstmals Blockchain-Technologie eingesetzt wurde.
Warner erklärte, dass bei den diesjährigen „Midterms“ (z.Dt.: Zwischenwahlen) 144 im Ausland stationierte Soldaten, die sich derzeit in über 34 verschiedenen Ländern aufhalten, ihre Stimme über einer blockchainbasierten Plattform namens Voatz abgeben konnten:
„Dies ist ein nationales Versuchsprojekt, durch das US-Staatsangehärige in Übersee mithilfe einer mobilen App in der Lage sind, ihre Stimme abzugeben, die durch Blockchain abgesichert ist.“
Die Landtagswahlen fanden im September statt, zur gleichen Zeit wurden auch die Fernwahlen von West Virginia freigegeben.
Der erste Testlauf für die bevorstehenen Wahlen im Bundesstaat fand bereits im April statt. Die Stimmabgabe via Blockchain war zunächst nur ausgewählten US-Bürgern vorbehalten, die sich im Ausland befanden wie Soldaten und deren Angehörige.
Das Voatz-System wurde ursprünglich entwickelt, um das Problem der geringen Wahlbeteiligung von Soldaten zu beseitigen. Laut Symantec – das Unternehmen hinter Voatz – erhielten im Jahr 2016 nur 368.516 bzw. 18% der 2 Millionen im Ausland tätigen Soldaten sowie deren Angehörige eine Wahlaufforderung. Nachdem die Stimmzettel teils verspätet zurückkamen, wurden nach Abzug der ungültigen Stimmen nur 11% der Wählerstimmen mitgezählt.
Obwohl für Warner das Projekt ein Erfolg war, sagte sein Stellvertretender Stabschef Michael Queen gegenüber der Washington Post, dass es derzeit keine Pläne für eine Ausweitung des Programms auf andere Personenkreise im Ausland haben:
„Innenminister Warner hat und wird niemals befürworten, dass dieses Verfahren großflächig angewandt wird.“
Laut Daten des Wahlforschungsinstitutes „United States Elections Project“ liegt West Virginia mit einer Wahlbeteiligung von 42,6 Prozent an 44. Stelle aller 50 Bundesstaaten.