In einem am 4. Juli veröffentlichten Whitepaper, das im im Rahmen einer eigenen Veranstaltung vorgestellt wurde, fordert der Bundesverband deutscher Banken eine baldige und gezielte Regulierung für Facebooks Kryptowährung Libra.
Auf der Veranstaltung „Facebook-Währung Libra – Chance oder Bedrohung?“ sagte Siegfried Utzig, der Direktor des Bankenverbandes:
“Wenn diese Währung ernstgenommen werden will, braucht sie entsprechende Regulierung.“
Seiner Meinung nach sei es gar nicht möglich, im Bezug auf Libra ohne jegliche Regulierung zu arbeiten, wie er im unteren Video erläutert.
Im Whitepaper listet der Verband – neben einigen positiven Faktoren – zudem auch Gründe dafür auf, warum Libra ein potentielles Problem darstellt. Unter anderem sei im Moment nicht klar, welche gesetzlichen Bestimmungen für die geplante Kryptowährung gelten würden:
„Es existieren hohe Hürden bei Regulierung und Datensicherheit. Es ist derzeit noch nicht absehbar, ob für Libra eine Lizenz gemäß EMD genügt oder nicht auch eine Lizenz zum Wertpapierhandel oder gar eine Banklizenz erforderlich sein wird. Unklar ist ferner, ob die bestehenden Regulierungen auf eine Kryptowährung wie Libra angewandt werden können.“
Laut dem Bankenverband werde bei Libra versucht, Regulierungen zu umgehen. So spricht das Whitepaper davon, dass nur Wallet-Anbieter und Kryptobörsen der derzeitigen Regulierung unterliegen würden. Zudem sei es vollkommen offen, „wie nationale oder supranationale Regulatoren ihre Regeln gegenüber Libra durchsetzen können„. Deswegen müssten die lokalen und internationalen Aufsichtsbehörden Libra „genauestens prüfen, damit sichergestellt ist, dass diese Währung auch den hohen internationalen Regulierungsstandards genügt„.
Abschließend mahnt der Verband, dass bei einem Run auf die neue Kryptowährung diese schnell in eine Dimension vordringen könnte, „die sie too-big-to-fail werden lässt„.