Das vergangene Jahr war, im Gegensatz zu 2017, für die Kryptowährungsindustrie kein Gutes. Viele bekannte Kryptos wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) haben zwischen 80-90 Prozent des Wertes ihrer Allzeithochs verloren. Einige weniger bekannte Projekte verschwanden sogar komplett von der Bildfläche diverser Kryptoforen- sowie -Tracker.
Es gibt dabei verschiedene Gründe für das Ausscheiden von Kryptowährungen. Durch das relativ einfache Erstellen von Kryptos gab es in den letzten Jahren eine Welle von Altcoins, einige davon sind bis heute stabil und beliebt bei ihren Communities wie die „Meme-Coin“ Dogecoin (DOGE). Andere weniger namhafte „Spaßcoins“, wie der SHA-256-Ableger TheVig (VIG), konnten sich auf längere Sicht nicht am Markt etablieren, da ihnen – wie einigen Spaß- bzw. Meme-Coins – ein Mehrwert fehlte, der von Nutzen für die Kryptogemeinde sein konnte.
Andere Coins wurden sogar Opfer von Hackerangriffen, die ihre Blockchains ruinierten. Und dann gibt es noch ERC-20-Tokens, die im Rahem eines Initial Coin Offerings (ICOs) an Benutzer verkauft wurden. Wie gestern berichtet, haben die Informationsseiten Coinopsy und DeadCoins über 800 „tote“ Krypto-Projekte aufgelistet. Davon sind etwa 113 ICOs, die zum Teil inaktiv geworden sind, oder aber auch Teil von betrügerische Aktionen waren.
Hier sind einige bekannte Kryptos, die im Bärenmarkt 2018 untergegangen sind:
- BitConnect
Im Jahr 2017 hat sich das anfänglich vielversprechende Projekt als Ponzi-System erwiesen, weil man den Investoren 1 Prozent an täglichen Renditen versprach, die durch einen vermeintlichen Trading-Bot erwirtschaftet würden. Jedoch wurde die Community vor dem Investment in BitConnect gewarnt, da die Coin keinen signifikanten Mehrwert bat. Nachdem die Plattform von den US-Aufsichtsbehörden mit Unterlassungsbriefen zerschlagen wurde, brach Anfang 2018 der Kurs von BitConnect ein, sodass der anfängliche Wert von 400 US-Dollar auf etwas weniger als 10 US-Dollar zurückging. Im August wurde die Kryptowährung dann von der letzten Börse, Trade Satoshi, entfernt.
- FitCoin
Diese Kryptowährung war ein ERC-20-Token, welches im vergangenen Jahr eingeführt wurde und mit einer eigenen kostenlosen Kreditkarte verwendet werden sollte, die verschiedene Währungen sowie eine geringe Transaktionsgebühr von einem Prozent anbieten würde. Das Team hinter FitCoin versprach auch, eine mobile App zu entwickeln, um das Guthaben der Karten immer im Überblick behalten zu können. Laut der Grafik von Cryporcompare gibt es jedoch keine Handelsaktivität mehr, zudem wurden alle Social Media-Accounts sowie die Webseite gelöscht.
- Pincoin
Genau wie BitConnect, versprachen die Entwickler von Pincoin ihren Anlegern eine monatliche Rendite von 40 Prozent. Zudem wurden Investoren, die neue Anleger mit an Bord holten, mit großzügigen Referral-Prämien belohnt. Das Pincoin-Team brachte von 32.000 Anlegern insgesamt 660 Millionen US-Dollar auf, bevor es von der Bildfläche verschwand.
- Titanium
Dieses ERC-20-Token ist nach Involvierung der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht (SEC) untergegangen. Laut den Anklagen, die gegen das Unternehmen eingereicht wurden, wurden angebliche Geschäftsbeziehungen mit der US-amerikanischen Notenbank sowie verschiedenen namhaften Organisationen wie PayPal, Verizon und The Walt Disney Company erschwindelt. Laut dem Chef der Cyber Unit der SEC-Rechtsabteilung, Robert Cohen, basierte das ICO von Titanium auf „einem Social Media-Marketing-Blitz, der angeblich Investoren mit rein fiktiven Ansprüchen getäuscht hat.“
- LottoCoin
LottoCoin (LOT) ist eine der ältesten Kryptowährungen, die bereits seit 2013 existierte und vergangenes Jahr „ausstarb“. Gründe dafür waren zum einen die schwindende Präsenz auf den Social Media-Plattformen sowie Inaktivität am Kryptohandel. Die Webseite ist allerdings noch in Betrieb, zudem kann LottoCoin auch noch auf Cryptopia mit den Handelspaaren LOT/LTC sowie LOT/DOGE gehandelt werden.
Die oben aufgeführten Kryptowährungen sind lediglich Beispiele für einige der Hunderte von Münzen, die in diesem Jahr aufgrund des Bärenmarktes untergegangen sind. Darunter waren verschiedene Betrügereien, gescheiterte ICOs und Projekte, die nach ihrem Launch ins Nirgendwo schwindeten.
Trotz dieser Misserfolge halten sich die Top-Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum nach wie vor, obwohl sie ebenso nicht vom Bärenmarkt verschont geblieben sind. Und dass, laut Consensys, immer noch rund 15 Millionen Transaktionen pro Monat auf der ETH-Blockchain verarbeitet werden, ist mehr als positiv.
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