5 Kryptowährungen starben während des Bärenmarktes 2018

Die seit Wochen anhaltende Seitwärtsbewegung am Kryptomarkt dürften viele Anleger so langweilig empfinden, wie lange nicht. Volatilität und Handelsvolumen sind auf extrem niedrigen Niveaus angekommen, die Anzeichen eines länger währenden Bärenmarktes sein könnten. Doch steht womöglich eine explosive Kursbewegung kurz bevor, die den Markt aus dem Dornröschenschlaf wecken könnte? Die technische Analyse des Bitcoin-Charts zeigt dazu ein paar interessante Indikatoren.

Wichtige Bitcoin-Unterstützung erreicht

Ein Indikator, der für den weiteren Trend von Bitcoin in diesem Jahr besonders wichtig sein kann, ist die wöchentliche Kursdurchschnittslinie. So bewegt sich BTC/USD aktuell genau auf dem 50-Wochen-Mittelwert (50 Weakly Moving Average). Diese Marke hat in der gesamten Kurshistorie von Bitcoin immer eine sehr entscheidende Rolle gespielt, wie auch der bekannte Krypto-YouTuber Anup in folgendem Video erklärt.

Bullisches Szenario: Abpraller in Richtung Allzeithoch

Sollte Bitcoin diese Unterstützung halten, könnte der Kurs kurzfristig eine starke Aufwärtsbewegung verzeichnen. Entsprechend hat sich der Kurs etwa Ende 2019 verhalten. Nach einem mehrmaligen Test des 50 WMA im Bereich von 7.000 Dollar folgte daraufhin eine Rally auf bis zu 10.500 Dollar im Februar 2020. Das entspricht einer Steigerung von 50 Prozent innerhalb von nur drei Monaten.

Sollte BTC/USD nun ein entsprechendes Szenario erfüllen, könnte dies den Kurs schon in kurzer Zeit wieder zurück in den Bereich des Allzeithochs bei 65.000 Dollar führen. Aktuell notiert der Kurs nämlich genau 50 Prozent unterhalb dieser Bestmarke aus dem April 2021.

Wiederholt sich die Geschichte für Bitcoin?

Doch was passiert, wenn Bitcoin die Unterstützung der 50-Wochen-Durchschnittslinie nicht halten kann? Auch hier zeigt die Historie, was BTC dann droht. So hat der Kurs etwa im Mai 2018 diesen wichtigen Halt verloren und ist in der Folge von 7.500 Dollar auf rund 3.000 Dollar Ende des Jahres abgerutscht. Eine Korrektur von mehr als 50 Prozent. Unterstützung fand BTC/USD erst auf der Durchschnittslinie der vergangenen 200 Wochen.

Ein gleiches Bild zeigt sich 2020 im Zuge der Corona-Krise. Wieder kann der Kurs im März des vergangenen Jahres die Unterstützung des 50 WMA nicht halten und rutscht von 8.500 Dollar auf unter 4.000 Dollar ab. Erneut eine Korrektur von mehr als 50 Prozent und erneut findet der Kurs genau auf der 200-Wochen-Mittellinie die nächste Unterstützung bevor es zu einer Trendwende kommt und Bitcoin in eine bullische Phase eintritt.

Bärisches Szenario: Bitcoin stürzt weitere 50 Prozent ab

Was heißt das für Bitcoin heute? Sollte BTC/USD unter die 50-Wochen-Durchschnittslinie fallen und diese auch noch durch einen Retest als neuen Widerstand bestätigen – so ist es bei den vorgestellten Beispielen eingetroffen – muss mit einer extremen Korrektur gerechnet werden.

Die 50-Wochen-Durchschnittslinie befindet sich aktuell im Bereich von 32.000 Dollar. Der Bitcoin-Kurs befindet sich nur knapp oberhalb diesen Bereichs. Sollte der Support brechen, könnte im schlimmsten Fall also ein Preisrutsch in der Größenordnung von 50 Prozent folgen.

Screenshot Tradingview

Der stärkste Support im Bereich der 200-Wochen-Durchschnittslinie befindet sich aktuell bei unter 14.000 Dollar. Allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass Bitcoin so tief fällt. Denn die gleitende Durchschnittslinie steigt jeden Tag etwas an. Anfang des Jahres befand sie sich noch bei 8.000 Dollar und damit 6.000 Dollar tiefer als aktuell.

Sollte der Bitcoin-Preis den Support der 50-Wochen-Durchschnittslinie tatsächlich brechen, ist auch nicht damit zu rechnen, dass der Kurs innerhalb einer roten Tageskerze auf die 200-Wochen-Linie fällt. 2019 dauerte es etwa ein halbes Jahr bis Bitcoin diese Linie nach dem Durchbruch der 50-Wochen-Linie erreichte.

Das Beispiel der Corona-Krise aus dem Jahr 2020 dürfte in dieser Hinsicht hingegen nicht repräsentativ sein. Damals dauerte es nur wenige Wochen bis der Bitcoin-Kurs von der 50-Tage-Linie auf die 200-Tage-Linie zurückfiel.  Allerdings war dies mit der Nachrichtenlage zum Virus bergründet, der zu einem Erdrutsch an den Finanzmärkten führte. Ein vergleichbares Szenario ist aktuell hingegen nicht in Sicht.

Korrektur könnte Monate anhalten

Hinzu kommt, dass die beiden Linien damals deutlich näher beieinander lagen als heute. Dies ist dem Bullenlauf des vergangenen Jahres geschuldet, der die 50-Wochen-Durchschnittslinie stark nach oben geführt hat.

Deshalb ist davon auszugehen, dass der Bitcoin-Kurs in langsameren Tempo auf die 200-Tage-Durchschnittslinie zusteuern würde. So ist ein Berührung der Linie eher in ein paar Monaten in Preisbereichen von 20.000 Dollar vorstellbar. Dafür spricht auch, dass BTC/USD spätestens bei 20.000 Dollar eine enorme Unterstützung finden dürfte, da hier das Allzeithoch des Bullenmarktes 2017/2018 liegt. Der Durchbruch dieser Marke im aktuellen Zyklus hat aus dem einstigen Widerstand nun einen starken Support geformt.

Dennoch wäre auch ein Preisrutsch in den tiefen 20.000-Dollar-Bereich für die Anleger das klare Signal, dass die Bären die Oberhand haben. Und womöglich ist Bitcoin bereits seit dem April 2021 mit dem Erreichen des neuen Allzeithochs von 65.000 Dollar in den nächsten Bärenmarkt eingetreten.

Korrektur könnte günstige Kaufgelegenheit bieten

Selbst wenn es zu diesem Bären-Szenario kommen sollte, müssen Anleger nicht panisch werden. Der extreme Preisrutsch könnte eine günstige Gelegenheit zum Kauf von Bitcoin bieten. Denn die Geschichte des Bitcoin zeigt, dass nach jedem Bärenmarkt auch immer wieder ein Bullenmarkt folgte. Allerdings kann dies noch einige Monate dauern oder womöglich erst 2022 stattfinden, sofern das bärische Szenario eintritt.

Ein weiteres Indiz, dass eine starke Preisbewegung des Bitcoin-Kurses unmittelbar bevorstehen könnte, zeigen die Bollinger Bänder in der technischen Analyse. Dieser Indikator wurde vom Amerikaner John A. Bollinger entwickelt und besteht aus drei Linien (simple moving average, entry band, exit band).

Bollinger Bänder kündigen explosive Kursbewegung an

Liegen die oberen und unteren Bollinger Bänder nah beieinander und ziehen sich bildlich gesprochen zusammen, ist dies ein Hinweis auf eine starke Preisbewegung in näherer Zukunft. Extrem nah beieinander lagen diese  Bänder zuletzt im Oktober 2020. Was dann folgte ist bekannt: In einer explosiven Bewegung stieg der Kurs innerhalb weniger Monate um mehrere hundert Prozent.

Allerdings gibt es auch Beispiele aus der Bitcoin-Historie, wo das Gegenteil passierte. So etwa im November 2018 als sich die Bänder extrem stark zusammenzogen und der Bitcoin-Preis kurz danach von 6.000 auf 3.000 Dollar abrutschte.

In jedem Fall dürfte die Bewegung explosiv werden und den Bitcoin-Kurs aus seiner monatelangen Seitwärtsbewegung befreien. Ob dieser Ausbruch allerdings schon in Kürze oder erst in ein paar Wochen stattfindet, lässt sich aus den Bollinger Bändern nicht ablesen.

Zu sehen ist jedoch, dass die oberen und unteren Bänder derzeit noch nicht so nah zusammenliegen wie zuletzt im Oktober 2018. Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass BTC/USD nicht sofort einen starken Ausbruch oder eine weitere Korrektur zeigen wird.

Dennoch sollten sich Anleger von Bitcoin für dieses Szenario wappnen, dass auch für Trader von Kryptowährungen lukrativ sein kann, wenn die Volatilität der Kurs wieder zunimmt.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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