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Die Türkei macht Fortschritte auf dem Weg zur „Digitalen Lira“. Aber auch andere CBDC-Projekte könnten in 2023 an Fahrt gewinnen. 80 Prozent der Zentralbanken erwägen laut PwC die Einführung einer staatlichen Digitalwährung oder durchlaufen bereits eine Entwicklungsphase. Was ist die Motivation der Zentralbanken und welche Projekte könnten in diesem Jahr umgesetzt werden?

Zentralbankwährung gegen die Inflation

Die Zentralbank der Türkei (CBRT) hat die erste Testphase ihrer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) abgeschlossen. In der am 29. Dezember veröffentlichten Pressemitteilung heißt es dazu:

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„Im Rahmen der ersten Studienphase des Projekts der Digitalen Türkischen Lira, die unter der Leitung der CBRT durchgeführt wurde, wurden die ersten Zahlungstransaktionen über das Netzwerk der Digitalen Türkischen Lira erfolgreich durchgeführt.“

Darüber hinaus teilte die Leitung der CBRT mit, dass in diesem Jahr in erster Linie weitere Tests der digitalen Währung stattfinden werden. Im ersten Quartal 2023 sollen einige begrenzte, geschlossene Pilotversuche durchgeführt werden, bei denen verschiedene Technologie-Anbieter involviert sind. Im Anschluss sollen die Testergebnisse in einem „umfassenden Evaluierungsbericht“ mit der Öffentlichkeit geteilt werden, so die Zentralbank.

https://twitter.com/Cointime_global/status/1613344919317549056

Ausgewählte Banken und Fintech-Unternehmen sollen einbezogen werden, um „authentische Architekturen“, einschließlich des Einsatzes von DLT in Zahlungssystemen und deren Integration in Sofortzahlungssysteme zu entwickeln, hieß es.

Die Meldung erreicht die Öffentlichkeit in einer Zeit, in der die Inflation die türkische Wirtschaft in einem engen Griff hält. Offizielle Zahlen aus dem September beziffern die jährliche Inflation auf 80 %.

Laut der internationalen Nachrichtenagentur Reuters erreichte die Teuerung im Oktober mit 85,5 % einen 24-Jahreshöchststand. Die jährliche Inflationsrate wird, laut Bericht, wegen eines günstigen Basiseffektes im Dezember auf 66,8 % zurückgehen. Die 12 von der Nachrichtenagentur befragten Ökonomen nannten im Durchschnitt eine voraussichtliche Inflation von „nur noch“ 43,2 % für das Jahr 2023.

Es scheint, als habe sich die türkische Bevölkerung im Zuge der immensen Fiat-Entwertung vermehrt Kryptowährungen zugewandt. Laut Coingecko belegt die Türkei den sechsten Platz unter den Ländern, die am stärksten vom FTX-Zusammenbruch betroffen waren.

Digitale Zentralbankwährungen im globalen Kontext

Die Fortschritte bei den Digitalwährungen der Zentralbanken sind, international gesehen, relativ überschaubar. Doch die zunehmende Zahl von Testläufen zeigt, dass sich 2023 eine höhere Dynamik bei CBDC-Initiativen zeigen könnte.

Laut dem Atlantic Council sind bisher etwa ein Dutzend CBDCs tatsächlich gestartet worden. 17 weitere Projekte befinden sich, nach dem Bericht, in der Pilotphase und ganze 72 staatliche Digitalwährungsprojekte durchlaufen aktuell die Forschungs- und Entwicklungsphase.

Laut PwC erwägen 80 Prozent der Zentralbanken die Einführung einer CBDC oder haben sie eingeführt. Laut dem internationalen Consulting-Unternehmen gibt es mehrere Motivationsgründe, warum Zentralbanken auf eigene Digitalwährungen setzen. Dazu gehören:

  • Verbesserung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs
  • Eindämmung von Finanzkriminalität
  • Verbesserung der finanziellen Integration
  • Minimierung der Risiken anderer digitaler Währungen (z. B. Volatilität)

Laut dem Experten Gilbert Verdian, dem CEO des Blockchain-Unternehmens Quant in London, kann  „ein gut konzipiertes CBDC dazu beitragen, einen Echtzeit-Überblick über Risiken und Währungsabflüsse zu erhalten, um spezifische und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass sich finanzielle Ansteckungen im Falle einer Krise weiter ausbreiten“.

CBDC-Projekte, die 2023 Schlagzeilen machen könnten

Vereinigte Staaten

In den USA wird politisch und gesellschaftlich noch immer über den Nutzen eines digitalen Dollars gestritten. Dennoch wird seitens der Federal Reserve Bank (Fed) weiterhin an den Grundlagen einer zukünftigen amerikanischen Zentralbankwährung gearbeitet.

Das Innovationszentrum der Fed in New York und die Monetary Authority of Singapore arbeiten gemeinsam an einem Experiment, in dem ermittelt werden soll, wie digitale, staatliche Währungen den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr von Großkunden verbessern können.

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Diese Großkunden-CBDCs könnten beispielsweise bei internationalen Konzernen zum Einsatz kommen, da sie große Geldbeträge grenzüberschreitend bewegen. Es gilt als wahrscheinlich, dass diese Form der digitalen Fed-Währung schneller eingeführt wird, als eine US-amerikanische CBDC, die für die Verwendung durch Verbraucher gedacht ist.

Die New Yorker Fed ist außerdem an einem Proof-of-Concept-Test beteiligt, der die Möglichkeiten von digitalen Währungen in einem Netzwerk von Finanzinstituten untersuchen soll. An der Machbarkeitsstudie sind die Finanzinstitute BNY Mellon, Citigroup, PNC, TD Bank, Truist, U.S. Bank und Wells Fargo beteiligt. Mastercard und SWIFT nehmen als Zahlungsdienstleister ebenfalls am Test teil. Denkbar ist so der schnelle Bitcoin Kauf mit Kreditkarte.

Noch befinden sich die USA auf dem Weg zu einer staatlichen digitalen Währung in einer experimentellen Phase. Sollte sich aber der politische Wille für einen „e-Dollar“ manifestieren, könnten wir aufgrund der Größe und des Einflusses der beteiligten Unternehmen schnell einen Schritt aus der „Labor-Phase“ heraus sehen.

Singapur

Die Monetary Authority of Singapore (MAS) arbeitet mit internationalen Partnern, darunter auch den USA, an einem Projekt namens Ubin. Dieses soll Anwendungen für die Blockchain-Technologie und Distributed Ledger, einschließlich CBDCs, entwickeln. Die MAS ist, wie sich bereits am Beispiel der USA zeigt, an mehreren CBDC-Projekten beteiligt. Das Ziel der Projekte ist, im Detail zu ergründen, wie internationale Finanztransaktionen im Zusammenspiel mit verschiedenen staatlichen Digitalwährungen funktionieren könnten.

Neben dem Test mit der US-amerikanischen Notenbank ist Singapur auch an Pilotprojekten mit den Zentralbanken in Frankreich, der Schweiz und der Bank für internationalen Zahlungsausgleich beteiligt. Maßgeblich wird dort mit Systemen experimentiert, die mit potenziellen CBDCs und traditionellen Währungen, wie dem Schweizer Franken, parallel operieren.

Spanien

Als EU-Mitglied und Euro-Land ist Spanien Teil der EU-Bemühungen zur Einführung eines digitalen Euro. Ein Zusammenschluss von mehr als zwei Dutzend Banken testet dort die Auswirkungen, die sich durch die Einführung eines digitalen Euro ergeben würden. Die Banken arbeiten mit den Zahlungsabwicklern Bizum, Iberpay und Ressys zusammen, um die Möglichkeiten der Integration des EZB-gestützten Digital-Euros in bestehende Zahlungssysteme zu ergründen.

Die Tests sollen den direkten Versand von CBDC, Überweisungen in digitalen Euro, Zahlungen im Onlinehandel sowie Transaktionen mit bestehenden Kryptowährungen umfassen und noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Zu den Banken, die am Projekt beteiligt sind, gehören BBVA, Sabadell, Santander, ING und die Deutsche Bank. Die Geldinstitute haben die Aufgabe, Konten zu verwalten, die zur Ausführung von P2P-Überweisungen, E-Commerce-Einkäufen und der Zahlung in Geschäften notwendig sind.

Großbritannien

Als Hüterin des britischen Pfunds geht die Bank of England ihren eigenen, von der EU unabhängigen, Weg bezüglich der Digitalisierung ihrer Fiat-Währung. Die britische Zentralbank hat im vergangenen Monat Entwickler eingestellt, die eine digitale Geldbörse für ein potenzielles CBDC entwickeln sollen.

Der Auftrag umfasst neben der Wallet, die Entwicklung einer mobilen App, einer Website und den Aufbau eines Servers, der mit einer Schnittstelle versehen wird, die zur Programmierung von Anwendungen dienen soll. Im Anschluss an die Entwicklung folgt eine fünfmonatige Erprobungsphase für Funktionen wie Bob-Überweisungen, der Bezahlung in Ladengeschäften, Abhebungen und Benachrichtigungen.

„Ein digitales Pfund ermöglicht es Verbrauchern und Unternehmen, komplexe und schwerfällige Prozesse zu automatisieren und Logik in Geld zu implementieren“, so Verdian, der CEO von Quant. „Es bietet neue Effizienzen und schnellere Arbeitsabläufe, um unseren Bedürfnissen besser gerecht zu werden, da unser Leben immer digitaler wird.“

Auch beim britischen Projekt zur Währungsdigitalisierung kann aus dem Zeitplan entnommen werden, dass noch in diesem Jahr die nächste Phase erreicht wird.

Fazit

Die Krypto-Community ist generell skeptisch, was die staatlichen Bemühungen zu Digitalwährungen angeht. Das ist insofern verständlich, als die digitalisierten Fiat-Währungen den Anforderungen an Dezentralität und Eigenverwaltung nicht genügen.

Die Krypto-Varianten von Fiat werden in der Regel nicht als Ergänzung, sondern vielmehr als Gegenbewegung zu DeFi gesehen.

Es wird, unabhängig davon, spannend zu sehen, ob Digital-Lira, -Euro, -Dollar und -Pfund in der Breite akzeptiert werden und sich tatsächlich als sichere, regulierte Alternative zu „echten“ Krypto-Coins etablieren können. Vielleicht sind sie auch nur ein Zwischenschritt, der bei noch mehr Menschen das Interesse für originäre Kryptowährungen weckt.

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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