- El Salvador: Laut einem Bericht der Zentralbank nutzen nur wenige Krypto-Überweisungen aus dem Ausland
- Überweisungen: Dabei war das einer der Hauptgründe, Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel zuzulassen
- Bukele: Selbst der Präsident von El Salvador muss zugeben, dass die Adoption nur langsam voranschreitet
Laut einem Bericht der Zentralbank von El Salvador sind die Krypto-Überweisungen aus dem Ausland stark zurückgegangen. Vom Januar bis August 2024 wurden lediglich Kryptos im Wert von 57,4 Millionen US-Dollar in die Heimat überwiesen. Das sind nur 1,1 % der Überweisungen im Wert von 5,46 Milliarden US-Dollar.
Krypto-Adoption in El Salvador
Auslandsüberweisungen waren einer der Gründe, warum der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, im Jahr 2021 die Einführung von Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel angekündigt hatte. Viele Haushalte erhalten Überweisungen aus dem Ausland. Laut Daten der World Bank Group machen diese im Jahr 2023 24,1 % des Bruttoinlandprodukts aus.
Dabei müssen sie die hohen Gebühren von internationalen Zahlungsdienstleistern wie Western Union hinnehmen. Die veranschlagen eine Gebühr von 1,99 % pro Überweisung – noch vergleichsweise günstig. Dazu kommen jährliche variierende Bearbeitungsgebühren, die 5 % und mehr betragen können.
🤯 Three years ago, El Salvador embraced the Bitcoin Standard.
🚀 Today, President Bukele announced that the nation will no longer need external debt to fund its annual budget.
El Salvador is now one of the few Central/South American countries to achieve financial independence.… pic.twitter.com/j4163lDAZe
— BullrunnersHQ (@BullrunnersHQ) September 17, 2024
Die Vorteile von Krypto-Überweisungen scheinen jedoch nicht bei den Menschen aus El Salvador angekommen zu sein. Diejenigen, die vor allem in den USA arbeiten, um ihre Familien in der Heimat zu unterstützen, nutzen weiterhin die gängigen Wege über Banken und Zahlungsdienstleister.
Trotz der Bemühungen des Staates, die Vorteile von Bitcoin aufzuzeigen, geht die Adoption nur schleppend voran. So hat El Salvador eine eigene Wallet entwickelt, genannt Chivo, die jedoch mit einigen technischen Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Selbst Aidrops halfen nicht bei der längerfristigen Adoption.
Das Verhältnis an den Kryptowährungen bei den Auslandsüberweisungen ist sogar rückläufig. Im Jahr 2022 sandten El Salvadorianer noch Kryptowährungen im Wert von 84,8 Millionen US-Dollar in die Heimat. Im Kahr 2023 waren das nur noch 59,5 Millionen US-Dollar und im Jahr 2024 bislang 57,4 Millionen US-Dollar.
War die Krypto-Adoption ein Fehlschlag?
Bislang ging die Strategie von Nayib Bukele, in Bitcoin zu investieren und es als offizielles Zahlungsmittel einzuführen, auf. Erstmals kann El Salvador für das Jahr 2025 einen schuldenfreien Haushalt vorweisen.
Zudem erlebt das Land – einstmals mit der höchsten Mordrate der Welt – einen Tourismus-Boom. Bitcoin-Fans aus aller Welt reisen zum Bitcoin Beach. Auch Touristen, die gar nichts mit Kryptowährungen zu tun haben wollen, reisen verstärkt ins kleine mittelamerikanische Land.
In Zukunft will man sich verstärkt auf die Bildung in Sachen Kryptowährungen fokussieren. Die Adoption von Bitcoin kam sehr plötzlich für die El Salvadorianer und noch immer wissen breite Teile der Bevölkerung nichts mit der Kryptowährung anzufangen.
Bis jetzt ist der Versuch jedoch – trotz vieler Kritiken auch an der Person Nayib Bukele selbst – ein Erfolg. Bei der letzten Wahl 2023 konnte er eine Beliebtheitsquote von 90 % aufweisen. Westliche Politiker können von solchen Werten nur träumen.