In den letzten Jahren ist Bitcoin wohl das Asset mit der meisten Spekulation über den Preis gewesen. Auf der einen Seite finden sich Hardcore-Gegner, die Bitcoin in Zukunft bei 0€ sehen. Auf der anderen Seite wird vermutet, die Währungen könnte in den nächsten Jahren bei einem Wert von über einer Million Euro liegen. Aber was ist davon realistisch?
Grundsätzlich sollte man Extremprognosen in beide Richtungen eher skeptisch sehen. Dass Bitcoin oder Kryptowährungen im Allgemeinen wertlos werden, ist eher unwahrscheinlich. Große Unternehmen investieren viel in Blockchain-Technologien, Universitäten setzen Fonds mit vielen hundert Millionen USD auf und Regierungen beschäftigen sich teilweise schon mit der Einführung ihrer eigenen Kryptos. Das Vertrauen in die Technologie wächst also bei den meisten Markteilnehmern.
Nur ein paar ausgewählte Beispiele:
- Universitäten wie Yale, MIT und Harvard haben groß in Krypto investiert
- VW plant die Integration des IOTA Tangle in seine Fahrzeuge
- Bakkt als Handelsplatz für institutionelle Investoren steht kurz vor der offiziellen Zulassen
Was zu klären bleibt, ist, ob es bei Kryptowährungen, wie mit dem Start des Internets, zu einer Dotcom-Bubble 2.0 kommen wird oder vielleicht sogar schon gekommen ist. In diesem Fall wäre es wichtig herauszufinden, welche Unternehmen und Währungen einen solchen Crash überleben werden und welche den Turbolenzen zum Opfer fallen.
Ist die aktuelle Schwäche des Bitcoins nur subjektiv?
Seit Anfang des Jahres ist Bitcoin in einem Abwärtstrend gefangen. Die wenigen kurzen Ausbrüche nach oben wurden durch einige Verlusttage schnell wieder ausgeglichen. Für Investoren, die im letzten Jahr in die Rallye eingestiegen sind, ist das natürlich eine schmerzliche Angelegenheit. Schließlich sitzen sie dadurch zum Teil auf beträchtlichen Verlusten. Was in den meisten Nachrichten rund um den Bitcoin-Preis allerdings schnell außer Acht gelassen wird, ist, dass der aktuelle Kurs, ohne den Höchststand letztes Jahr miteinzubeziehen, höher als 2017 steht. Und auch langfristig zeigt der Trend weiterhin nach oben.
Aus technischer Hinsicht ist der Langzeittrend weiterhin recht stabil, da nur die zwei steilsten Trendlinien von der 2018er-Schwäche durchbrochen wurden und der Bitcoin-Kurs ab 6.000 USD immer wieder auf starken Widerstand auf seinem Weg nach unten trifft.
Warum ist besonders das Jahresende 2018 spannend?
Gehen wir von den letzten 3 Jahren aus, dann sind der November und Dezember immer starke Monate für den Bitcoin gewesen. Auf das neue Allzeithoch ist bisher immer ein Crash mit einer anschließenden längeren Phase der Seitwärts- und Abwärtsbewegung gefolgt, bevor der Kurs gegen Ende des Jahres wieder in die Höhe schnellte.
Was könnte eine neue Rallye auslösen?
Dieses Jahr fällt die Antwort recht simpel aus: Bakkt.
Sollte es zu einer Endjahresrallye kommen, dann wird der Grund dafür wahrscheinlich die neue Handelsplattform Bakkt sein. Mit Bakkt können erstmals große institutionelle Investoren Gelder in Bitcoin investieren…und das im großen Stil.
Was ist Bakkt?
Bakkt ist die geplante Handelsplattform von ICE (Intercontinental Exchange), die laut neuesten Gerüchten schon im November starten und spätestens Anfang Dezember online gehen könnte. Mit ihr wird es institutionellen Investoren erstmals möglich, Bitcoin zu handeln. Ein großes Argument für den Erfolg der Handelsplattform und den dahinterstehenden ICE ist die Revolutionierung des Energiehandelsmarktes in den frühen 2000ern. Warum?
Was sagt die technische Analyse?
Kurzfristig wird der Bitcoinkurs wohl noch etwas weiter fallen. Die Wiederstände liegen im Tag-zu-Tag-Handel bei 6.290$ und 6220$. Im Tagesgeschehen hat der Bär also immer noch das Szepter in der Hand.
Langfristig zeigt der Trend aber deutlich nach oben, sodass sich Hodler freuen dürften. Bitcoin findet in der Order-Büchern aktuell bei 5.850$ und 6.145$ große Unterstützung. Der Kurs sollte also nicht unter diese Marken fallen.
Größere Widerstände sind dabei bei 6.500$, 6.750% und 7400$ zu erwarten. Sollte der Kurs diese Marken dabei durchbrechen, stehen wir am Anfang einer neuen Endjahresrallye.
Ist es also Zeit Bitcoin zu kaufen?
Mit Blick auf das Potential der Technologie, die historischen Daten und aktuellen Nachrichten, ist Bitcoin aktuell wohl ein Schnäppchen. Vielleicht sogar ein historisches Schnäppchen. Sollten institutionelle Investoren Bakkt intensiv für Investments nutzen, dann wird der Bitcoin-Kurs wohl nie wieder unter die 10.000€-Marke fallen.
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