• Pump.fun hatte am 7. Februar über 52.000 Meme-Coins auf Solana gelauncht
  • Analysten wie Ash Crypto sahen darin eine mögliche Ursache für Verzögerungen in der Altcoin-Saison
  • Viele Trader suchen hier schnelle Gewinne und verpassen dadurch Chancen in etablierten Altcoins

 

Die Solana-Welt erlebt eine wahre Flut an neuen Meme-Coins. Pump.fun hat Berichten zufolge am 7. Februar 52.000 dieser Token gelauncht. Viele Markteilnehmer rätseln jetzt, ob diese Entwicklung im laufenden Kryptomarkt langfristig den Start der Altcoin-Saison nach hinten verschieben könnte. Immerhin stürzt sich ein wachsender Kreis spekulativer Trader gerade auf schnelle Gewinne, statt etablierte und langfristige Projekte zu pushen.

Pump.fun token bieten schon einiges an Marktkapitalisierung, Quelle: Coinmarketcap

 

Analysten wie Ash Crypto hatten bereits vor wenigen Wochen gewarnt, dass der Großteil frischer Kapitalzuflüsse in sogenannte Degen-Trades fließt. Das spekulative Kapital solle eigentlich in altbewährte Tokens wie Ethereum oder andere Utility-basierte Blockchains gehen. Stattdessen wandert es momentan zu Meme-Coins, die oft nur für kurze Pump-and-Dump-Aktionen da sind. Viele fragen sich deshalb, ob genau diese Bewegung eine verzögerte Altcoin-Saison auslösen könnte.

Zyklen aufrecht?

Historische Zyklen zeigen, dass kleinere Projekte immer dann profitieren, wenn große Coins wie Bitcoin oder Ethereum ihren Höhenflug erlebt haben. Danach fanden in der Vergangenheit vermehrt Rotationen in kleinere Altcoins statt. Doch solange sich ein Teil der Community lieber auf kurzlebige Meme-Coins stürzt, sehen einige die Gefahr, dass solides Kapital für etablierte Altcoins länger ausbleibt. Ein Tweet von Ash Crypto machte am 7. Februar schnell die Runde, als er die Zahl von 52.000 neu erstellten Tokens bei Pump.fun erwähnte. Er schrieb sinngemäß, dass diese Welle an Gambling-Projekten eine Altcoin-Saison verhindere – zumindest vorerst.

 

 

Meme-Coin-Fieber dank Pump.fun 

Pump.fun bietet eine einfache Möglichkeit, ohne große technische Hürden schnell eigene Meme-Coins aufzusetzen. Das hat rasch eine Schar von Degen-Tradern angelockt, die auf den nächsten großen Pump hoffen. Laut on-chain-Daten gibt es in diesem Sektor viele Kurzzeit-Trader, die oft nach wenigen Minuten oder Stunden wieder verkaufen. Langfristige Haltestrategien sind hier selten. Kaum ein Projekt verfolgt einen tatsächlichen Use Case. Die meisten Token verlieren kurz nach ihrem Launch massiv an Wert, während Insider möglicherweise bereits Kasse machen.

Interessant ist jedoch, dass viele Meme-Coin-Aktivitäten parallel zu Donald Trumps Amtseinführung im Januar 2025 Fahrt aufgenommen haben. Die Rede ist von Token wie Trump und Melania. Die Bekanntmachung dieser Coins hatte für einen ersten Hype gesorgt. Bald danach brachten etliche User eigene Meme-Coins heraus, in der Hoffnung, ähnlich hohe Gewinne zu lukrieren. Das schnelle Geld lockt weitere Spekulanten an. Doch vor allem Veteranen im Kryptobereich warnen, dass solche Manien in der Vergangenheit schon für herbe Verluste gesorgt hatten, bevor sich die eigentliche Altcoin-Rally entfachte.

 

Schon über 7,4 Millionen Token, Quelle: https://dune.com/cashack/pump-dot-fun

Kritik an fehlender Utility

Einige Beobachter finden, dass die Pump.fun-Meme-Coins zwar das Volumen der Solana-Chain steigern, jedoch kaum Mehrwert generieren. Das meiste Geld geht in reine Zockerei. Laut jüngsten Zahlen hat Pump.fun im Jahr 2024 bereits rund 1 Milliarde US-Dollar Umsatz verzeichnet. Dieser Erfolg stützt sich hauptsächlich auf Gebühren und Transaktionen, die die Meme-Coin-Launches auslösen. Eine vergleichbare Situation hatte es 2017 beim ICO-Boom gegeben, als Unmengen fragwürdiger Tokens den Markt überfluteten. Am Ende blieb oft nicht viel übrig, während das große Kapital erst später in solide Altcoin-Projekte wanderte.

Führende Namen wie SigmaSquared kritisieren, dass Pump.fun sogar zu den Top-Gambling-Plattformen weltweit gehöre. Das schnelle Gelddrucken über Meme-Coins wecke bei vielen Tradern FOMO-Gefühle, was solide Blockchain-Projekte vernachlässigt. Dabei hätten starke Altcoin-Initiativen, die auf Interoperabilität, DeFi oder Gaming setzen, einen langfristigen Effekt auf die Blockchain-Adoption. Stattdessen fließt das Kapital dorthin, wo Kurssprünge innerhalb von Minuten erwartet werden.

Die Spekulation, dass genau dieses wilde Treiben eine Altcoin-Saison hinauszögern könnte, klingt für manche Experten plausibel. Oft startete eine Altcoin-Rally, wenn Kapital aus den Top-Coins langsam in Mid- und Low-Cap-Assets floss, die auf fundamentale Entwicklungen oder neue Kooperationen setzen. Doch wer jetzt auf Meme-Coins tradet, hat andere Ziele. Dort geht es um Tempo, schnelle Kursgewinne und großen Hype. Das kann dazu führen, dass wichtige Innovationen in der Altcoin-Landschaft vorerst unterfinanziert bleiben.

Kommt 2025 noch eine Altcoin-Saison?

Trotz aller Kritik geben historische Zyklen Anlass zur Hoffnung. In den letzten Bullenmärkten hatte es immer wieder Momente gegeben, in denen Meme-Coins kurz expodierten, anschließend aber abverkauft wurden. Danach verlagerte sich die Aufmerksamkeit häufig in Utility-Altcoins, weil neue Investoren nach Substanz suchten. Viele Analysten erwarten daher, dass 2025 zwar langsamer startet, aber später eine klassische Altcoin-Saison bevorsteht. So könnte der Pump.fun-Trend irgendwann abklingen und das Kapital könnte in wirkungsvolle Projekte fließen.

 

 

 

Die große Frage ist nur, wie lange dieser Meme-Coin-Boom anhält. Solange Pump.fun weiter solche Summen generiert, bleiben Degen-Trader am Ball. Bei einer Ernüchterung könnten diese Gelder rasch in seriösere Assets strömen. Dann würde die Altcoin-Saison wohl richtig an Fahrt aufnehmen. Bis dahin bleibt die Kryptoszene gespalten, ob Pump.fun eine goldene Meme-Ära einläutet oder nur ein temporärer Hype ist, der den Altcoin-Run verzögert. Zwei Dinge stehen fest: Der Meme-Sektor sorgt im Solana-Ökosystem für Rekordumsätze und wirbelt viel Staub auf. Und sobald ein Teil dieser Trader genug vom Hochrisikospiel hat, wird sich zeigen, ob sich der lang ersehnte Altcoin-Boom tatsächlich verzögert oder im Gegenteil umso kräftiger ausfällt.

 

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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