Jeder zweite Deutsche wäre dazu bereit, für den Facebook-Dienst Geld zu bezahlen, wenn der Datenschutz besser wäre. Wie aus einer neuen Infografik von Kryptoszene.de hervorgeht, sehen die Bürger hier einen großen Nachholbedarf. Während die Social-Media-Giganten Kritik ernten, profitieren die Unternehmen im Bereich Datenschutz und Cybersecurity.
Nur 26 Prozent der Bundesbürger vertrauen Facebook in Bezug auf ihre Privatsphäre. Nur Twitter und TikTok schneiden noch schlechter ab. Auf dem anderen Ende der Skala befindet sich Microsoft: immerhin 64 Prozent vertrauen dem Tech-Konzern. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von „Omniquest“ hervor.
Indes tritt eine deutliche Ambivalenz zutage. Obwohl die Deutschen erhebliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei Facebook und den dazugehörigen Diensten wie Instagram und WhatsApp äußern, nutzen 74 Prozent der Bürger täglich die Applikationen. Interessant ist auch, dass gemäß einer Avira-Erhebung die Datenschutz-Bedenken gegenüber TikTok deutlich geringer sind, obgleich einige Experten bei der chinesischen App deutlich gravierendere Sicherheitslücken sehen.
Datenschutz gewinnt an Bedeutung
Unterdessen zeigen „Google“-Daten, dass das Thema zunehmend auf der Agenda der Bürger ist. Der Trend-Score für den Suchbegriff „Datenschutz“ notiert auf dem Höchstwert von einhundert. Dieser gibt das relative Suchvolumen an. Dies dürfte mit den Datenschutz-Protesten rund um die WhatsApp-Richtlinien zusammenhängen.
Deutschland wird häufig ein besonders inniges Verhältnis mit strengen Datenschutzregularien unterstellt. Gegenüber dem Staat ist das Vertrauen allerdings vergleichsweise hoch. Dennoch sind 65 Prozent der Deutschen aufgrund ihrer Regierung besorgt über ihre Daten im Internet, in Großbritannien sind es hingegen 70 Prozent, in den USA sogar 80 Prozent.
Zumindest Unternehmen aus den Bereichen Datenschutz und Cybersecurity dürften sich über das Nachfragehoch freuen. Dies lässt zumindest ein Blick auf die Kursentwicklung börsennotierter Branchenvertreter erahnen. Binnen des letzten Jahres kletterte der Preis der Zscaler Aktien um 263 Prozent nach oben. Bei Palo Alto beläuft sich der Zugewinn auf 35,2 Prozent – und dies in einem Zeitraum, in dem andere Branchen Einbußen in Kauf nehmen mussten.