Zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums 2019 im Schweizer Skiort Davos am 21. Januar veröffentlichte die Entwicklungsorganisation Oxfam ihren Jahresbericht zur Lage der Weltwirtschaft. Das schockierende Ergebnis der Studie lautete: 26 der reichsten Menschen auf der Erde besäßen ebenso viele Vermögenswerte, wie 3,8 Milliarden Menschen, der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung.
In der Zusammenfassung des heurigen Oxfam-Berichts heißt es:
„Unsere Wirtschaft ist kaputt. Hunderte Millionen Menschen leben in extremer Armut, während die Belohnungen ganz oben an die Spitze gehen. Die Zahl der Milliardäre hat sich seit der Finanzkrise verdoppelt und ihr Vermögen wächst täglich um 2,5 Milliarden US-Dollar. Dennoch zahlen die Superreichen und die Unternehmen niedrigere Steuersätze als noch vor Jahrzehnten. Die Personalkosten – Kinder ohne Lehrer, Kliniken ohne Medikamente – sind enorm. Einzelne private Dienstleistungen bestrafen arme Menschen, die Elite wird jedoch priviligiert.“
Im vergangenen Jahr zur etwa gleichen Zeit veröffentlichte Oxfam eine Statistik, die besagt, dass die reichsten 42 Menschen die ärmsten 3,7 Milliarden besaßen.
Der Robin Hood des digitalen Zeitalters
Die Statistik von Oxfam kann man auch auf der Landingpage von GoodDollar finden, ein Forschungszentrum, in dem untersucht wird, wie dezentrale Kryptowährungen und Blockchain-Technologie Modellen auf der Grundlage des universellen Grundeinkommens (UBI) ermöglichen können, die globale Wohlstandsungleichheit zu verringern.
Ein weiteres ernstzunehmendes Problem, neben der weltweit ungerechten Vermögensverteilung, ist die Undurchsichtigkeit der Verteilung von Zahlungsmitteln, bei der Regierungen und Behörden oft als „Mittelsmänner“ fungieren.
Ira Ryk-Lakhman, Rechtsberater von GoodDollar, betonte in einem Gastartikel von Cointelligence, dass „mehr als 30 Prozent der für humanitäre Hilfe bereitgestellten Mittel durch Korruption verloren gehen“. Nach seiner Aussage gehen andere Schätzungen davon aus, dass sogar über 80 Prozent der für Wohltätigkeitszwecke bereitgestellten Mittel nicht bei den Begünstigten ankommen. Können Bitcoin Trader zukünftig also Gutes tun?
Noch dieses Jahr soll das erste groß angelegte GoodDollar-Experiment starten, in dem die Funktionen von Blockchain-unterstützten UBI-Programmen eingehend untersucht werden. Sind diese einmal vollständig eingerichtet, kann das Unternehmen „den Mittelsmann – in diesem Fall eine Regierung oder eine Aufsichtsbehörde – überflüssig machen und den Armen die Gelder direkt von den Reichen geben“.
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