Dem „Bitcoin-Mining-Rat“ zufolge ist Bitcoins Nutzung erneuerbarer Energien in Q2 2021 auf 56% gestiegen. Wird E-Autobauer Tesla Bitcoin jetzt wieder als Zahlungsmittel akzeptieren, wie Elon Musk verspricht?
„Eine der saubersten Branchen der Welt“
Seit Monaten wird innerhalb der Krypto-Sphäre diskutiert: Verbraucht Bitcoin zu viel Strom? Ist Bitcoin umweltschädlich? Falls ja, wie sehr? Und was könnte man dagegen tun? Im Gespräch sind diese Aspekte zwar schon seit Jahren, wirklich ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gebracht wurden sie allerdings erst durch Elon Musks mittlerweile berüchtigte Bitcoin-Umwelt-Kritik. Auf Twitter hatte der Tesla-CEO Mitte Mai verkündet, dass sein Unternehmen künftig keine Bitcoin-Zahlungen mehr akzeptieren wird. Der Grund: Sorge über Bitcoins Auswirkungen auf die Umwelt. Einige Wochen später ergänzte Musk: Tesla werde Bitcoin wieder akzeptieren – unter einer Voraussetzung:
„Wenn es eine Bestätigung für eine angemessene (~50%) saubere Energienutzung durch Miner mit positivem Zukunftstrend gibt, wird Tesla wieder Bitcoin-Transaktionen erlauben.“
Genau diese Bestätigung scheint es nun gegeben zu haben. Wie Bitcoin-Bulle und MicroStrategy-CEO Michael Saylor unter Berufung auf eine Umfrage des „Bitcoin-Mining-Rates“ erklärt, ist der Strommix fürs BTC-Mining im 2. Quartal 2021 auf 56% nachhaltige Energie gestiegen. Saylor zufolge ist Bitcoin (zu kaufen bei eToro oder Libertex) deshalb eine „der saubersten Branchen der Welt“.
Based on the Bitcoin Mining Council survey of the network, mining electricity mix increased to 56% sustainable in Q2 2021, making #Bitcoin one of the cleanest industries in the world.https://t.co/wWWgjebdtN
— Michael Saylor (@michael_saylor) July 1, 2021
Hintergrund Bitcoin-Mining-Rat: Das sogenannte Bitcoin Mining Council (BMC) ist ein globales Forum von freiwillig teilnehmenden Bitcoin-Mining-Firmen und anderen Unternehmen der Bitcoin-Industrie. Gegründet wurde es kurze Zeit nach Musks Bitcoin-Kritik. Nun gab das BMC die Ergebnisse seiner ersten vierteljährlichen Umfrage bekannt. Deren Fokus lag auf dem Stromverbrauch und dem Strommix bei BTC.
Das Ergebnis der Umfrage: Die Mitglieder des BMC und die Teilnehmer der Umfrage beziehen derzeit Strom mit einem 67% nachhaltigen Strommix. Basierend auf diesen Daten wird geschätzt, dass die Mining-Industrie im zweiten Quartal 2021 weltweit einen nachhaltigen Strommix von ca. 56 Prozent aufgewiesen hat.
Chinesischer Miner-Exodus als Vorteil
Saylor zuversichtlich:
„Ich bin erfreut zu sehen, dass die Bitcoin-Mining-Industrie sich freiwillig zusammengefunden hat, um der Öffentlichkeit und den politischen Entscheidungsträgern kritische Informationen zur Verfügung zu stellen, insbesondere was die Klärung über die Art und das Ausmaß des Bitcoin-Energieverbrauchs anbelangt.“
In Kritik geraten war zuvor auch die Mining-Industrie in China. Dort mussten nun zahlreiche Mining-Firmen den Betrieb einstellen. Darin Feinstein, Gründer von Block & Core Scientific, ergänzt hierzu: Bitcoin wird von Chinas hartem Durchgreifen profitieren. Feinstein:
„Obwohl China über 60 Prozent des globalen Bitcoin-Netzwerks abgeschaltet hat, hatte das Bitcoin-Netzwerk keine Ausfallzeiten, keine Rettungsaktionen, hat keine Insolvenzen registriert und hat sich einfach angepasst, indem es seine Infrastruktur in Regionen mit größeren Freiheiten verlagert hat. Das Netzwerk bleibt so stark wie eh und je, es zuckt die Widrigkeiten einfach ab und geht weiter.“
Doch ist Bitcoin auch in puncto Energiebilanz so unangreifbar? Musk verlangt mindestens 50% erneuerbare Energien, nun sollen es bereits 56% sein. Folgt also die versprochene Trendwende, wird Tesla bald wieder Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren? Kehrt Musk Meme-Coins wie DOGE den Rücken zu und befürwortet künftig wieder Bitcoin? Es liegt jetzt an ihm, Nägel mit Köpfen zu machen, sein Wort zu halten und sich wieder für die Kryptowährung Nummer 1 einzusetzen.
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