Anleger von Ripple hatten in diesem Jahr das Nachsehen bei der Rendite-Entwicklung gegenüber anderen Kryptowährungen. So legte der Bitcoin Kurs massiv zu und ist inzwischen um mehr als 135 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn an Wert gestiegen. Noch besser sieht es für die Anleger von Ethereum aus. ETH/USD kletterte um mehr als 260 Prozent gegenüber dem Ausgangswert von rund 130 Dollar am 1. Januar.

Deutlich weniger stark fällt hingegen das Wachstum von XRP aus – immerhin der wertvollste Altcoin hinter Ethereum (ausgenommen der Stablecoin Tether). So verzeichnet XRP einen Zuwachs von „nur“ 55 Prozent in 2020. Das ist natürlich ein durchaus beachtlicher Wert, gerade im Vergleich zu anderen Anlageklassen wie etwa Aktien. Für die Krypto-Maßstäbe in diesem Jahr mit dem andauernden Bullenzyklus sticht das Wachstum jedoch nicht besonders heraus.

XRP mehr als 1.000 Prozent unter Allzeithoch

Dabei fällt der XRP/USD-Kurs besonders in der Langezeitbetrachtung deutlich ab gegenüber Bitcoin & Co. Von seinem Allzeithoch von 3,40 Dollar am 7. Januar 2018 hat der Altcoin bis heute um mehr als 91 Prozent an Wert eingebüßt. Umgekehrt heißt das, XRP/USD müsste von seinem aktuellen Niveau von rund 0,3 Dollar um mehr als 1.000 Prozent steigen, um wieder in die Sphären des letzten Bullenzyklus zu gelangen. Zum Vergleich: Bitcoin ist aktuell weniger als 20 Prozent von seinem Allzeithoch entfernt.

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Viele Analysten gehen jedoch davon aus, dass die Altcoin-Season noch kommen wird. Denn nicht nur XRP liegt derzeit meilenweit unter der historischen Bestmarke. Bei Bitcoin Cash sind es 94 Prozent, bei Litecoin 80 Prozent und selbst bei Ethereum trotz der herausragenden Entwicklung in 2020 noch mehr als 70 Prozent zum Allzeithoch. Sollte sich das Szenario des letzten Bullenmarktes also wiederholen, könnten Anleger noch massive Renditen im Altcoin-Markt erwarten und ihre Investments im Vergleich zum letzten Zyklus vielleicht sogar verzehnfachen.

Allerdings ist dies alles Spekulation. Denn es ist gibt keine Garantie, dass die Altcoins jemals wieder in die Sphären von 2018 vorstoßen können. Damals war die Marktstruktur noch eine komplett andere. Es waren keine institutionellen Anleger im Markt wie jetzt und das Wachstum größtenteils von Euphorie privater Investoren getrieben. Nach der parabolischen Entwicklung ging es bekanntlich ebenso schnell wieder abwärts mit den meisten Altcoins.

Altcoin-Sterben zugunsten des Bitcoin?

Nicht wenige Analysten halten es für möglich, dass sich die institutionellen Anleger allein auf Bitcoin und vielleicht wenige ausgewählte Altcoins wie etwa Ethereum konzentrieren werden, weil sie hier den besten Wertspeicher vermuten. Dies könnte im drastischsten Fall sogar zu einem großen Altcoin-Sterben führen, während sich der Bitcoin-Kurs weiter nach oben schwingt. Immerhin erwarten einige Analysten für 2021 sogar einen sechsstelligen Bitcoin-Kurs.

Doch noch kann von einem Altcoin-Sterben keine Rede sein. Im Gegenteil: XRP/USD verzeichnet für die zurückliegenden sieben Handelstage ein Wachstum von rund 20 Prozent. Damit hat sich der Altcoin-Kurs aus einer langen Seitwärtsbewegung befreit und nähert sich den Jahreshöchstständen von 0,3333 Dollar aus dem Februar 2020.

Vielleicht ist der Aufschwung der Beginn einer Rallye. Dafür müsste XRP/USD jedoch noch einige Widerstände durchbrechen. Nach dem Jahreshoch von 0,33 Dollar warten im Bereich von 0,4 bis 1 Dollar viele weitere technische Hürden, die es zu überwinden gilt. 2018 notierte XRP/USD letztmals oberhalb von einem Dollar.

Die Kursangaben im Artikel beruhen auf den Kryptowährungscharts von CoinMarketCap zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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