Die Lufthansa-Flotte schrumpft um mehr als 100 Flugzeuge. Dies berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise. Auch der Stellenabbau könnte demnach drastischer ausfallen, als bisher geplant. Rein rechnerisch könnten bis zu 22.000 Stellen gestrichen werden – doch dies, so der Bericht, reiche womöglich gar nicht aus. Die Auswirkungen der Corona-Krise seien noch gravierender, als zunächst angenommen.
„Wir waren anfangs zu zuversichtlich, dass die Folgen der Pandemie schneller überwunden werden können„, wie das Handelsblatt einen Aufsichtsratsvorsitzenden der Airline zitiert. Alleine in der Kabine sollen statt der bisher kalkulierten 2.700 4.000 Jobs gestrichen werden. Allerdings lehnte die Lufthansa eine Stellungnahme hierzu bis dato ab.
Lufthansa in Not
Die Airline verbrennt aktuell monatlich rund 500 Millionen Euro an Liquidität. Obwohl der Kranich erst unlängst ein 9 Milliarden Euro schweres Rettungspaket erhielt, steht die nachhaltige Finanzierung zur Disposition. Spätestens in einem Jahr braucht die Lufthansa frisches Geld. Ob und wann es dem Konzern gelingt, wieder in die Gewinn-Zone zu rutschen, hängt maßgeblich von dem weiteren Pandemie-Verlauf ab. Im Sommer rutschte die Lufthansa aus dem DAX.
Schwierigkeiten könnte der Lufthansa auch der Umstand bereiten, dass die Krise das Kundenverhalten nachhaltig verändert haben könnte. Mit Corona habe sich die Zahl der Geschäftskunden deutlich reduziert. Sofern virtuelle Konferenzen auch weiterhin fester Bestandteil bleiben sollten, schadet dies dem Kerngeschäft der Lufthansa, so das Handelsblatt.
Lufthansa Aktien Kursentwicklung im Überblick
Ungeachtet der jüngsten Meldungen erhöhte sich der Preis der Lufthansa Aktien innerhalb der letzten Woche um 3,2 Prozent. Im Monats-Rückblick schlägt der Zugewinn hingegen mit 13 Prozent zu Buche. Nichtsdestotrotz notiert die Aktie noch deutlich niedriger, als vor dem Börsencrash am 19. Februar.