Die Anzahl der Falschmeldungen auf Facebook im medizinischen Bereich sei schockierend hoch. Dies äußerte João Miguel, Generalsekretär der Europäischen Vereinigung der Fachärzte im Vorwort einer jüngst veröffentlichten Studie. Die „Neue Zürcher Zeitung“ berichtete.
Die Studie warnt vor professionellen „Superspreadern“. Demnach gelinge es Facebook nicht, dass die Menschen während der Corona-Krise gut informiert sind. Weiter, so die Ausführungen, stelle das Unternehmen eine Gefahr für die weltweite Gesundheit der Bürger dar.
Verbreitung von Falschmeldungen über Facebook
Bereits Mitte Mai erklärte Virologe Christian Drosten, dass Fehlinformationen im schlimmsten Falle Menschenleben kosten könnten. Facebook reagierte allerdings frühzeitig auf die Pandemie, in dem Nutzerinnen und Nutzern bevorzugt Links zu offiziellen Websites wie der Weltgesundheitsorganisation vorgeschlagen wurden. Die Studienautoren konstatieren jedoch, dass in-offizielle Quellen rund viermal mehr Klicks verzeichnen.
Zwar habe Facebook durch die dargestellte Maßnahme einen Schritt in die richtige Richtung getätigt, so das Fazit der Erhebung. Dennoch: „Unsere Studie legt nahe, dass, wenn der Algorithmus nicht gebändigt wird, er weiterhin Nutzerinnen und Nutzern unverhältnismäßig viele sensationalistische und unrichtige Informationen anzeigt„, wie einer der beteiligten Autoren gegenüber dem „Spiegel“ mitteilt.
Der Tech-Konzern äußerte sich bereits zu der Veröffentlichung. Zwar teile man das Ziel, gegen Desinformation vorzugehen. Allerdings würden die Ergebnisse der Studie nicht all das wiedergeben, was Facebook gegen jene Falschinformationen unternehme. Ferner betonte der Konzern, dass alleine von April bis Juni sieben Millionen Beiträge gelöscht worden seien, um die Verbreitung irreführender Informationen zu unterbinden.
Facebook Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche erhöhte sich der Preis der Facebook Aktien um 1,4 Prozent. Auch bei einem weiter gefassten Zeithorizont steht ein Plus. So gewann die Aktie binnen des letzten Monats 6,3 Prozent an Wert. Die Anteile notieren inzwischen deutlich höher, als vor dem Börsencrash am 19. Februar.
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