Facebook geht juristisch gegen die europäischen Wettbewerbshüter vor. Dies berichtete zuerst die „Financial Times“. Das soziale Netzwerk ist der Auffassung, dass die EU-Kommission für die im vergangenen Jahr gestartete Untersuchung der Marktstellung des Unternehmens mehr Daten als nötig angefordert habe. Hierunter hätten sich auch personenbezogene Daten befunden.
Das Tech-Unternehmen teilte mit, bisher 315.000 Dokumente mit einem Gesamtumfang von 1,7 Millionen Seiten an die Kommission weitergegeben zu haben. Die Kommission habe weitere Dokumente angefordert, so Facebook. Hiergegen wehrt sich der Konzern mit der Klage.
Facebook hält Dokumente für nicht zielführend
Das Unternehmen kommunizierte, auch irrelevante Dokumente weiterreichen zu müssen. Diese beinhalten zum Teil „höchst sensible persönliche Informationen“ wie Gesundheitsdaten und persönliche Finanzunterlagen. Zudem sei es so, dass einige Dokumente Sicherheitsrisiken auf dem Facebook-Campus offenlegen.
EU-Vertreter wiederum, so der Bericht, halten das Vorgehen für völlig normal. Demnach habe die Europäische Union gar kein Interesse an personenbezogenen Daten. Die Kommission werde sich vor dem Gericht der Europäischen Union verteidigen.
Erst kürzlich entschied der Bundesgerichtshof im Eilverfahren, dass Facebook in Deutschland nicht uneingeschränkt weiter Nutzerdaten verarbeiten darf. Dies begründeten die Richter damit, dass Facebook seine marktbeherrschende Stellung ausnutze.
Facebook Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche verringerte sich der Facebook Börsenwert um 7,2 Prozent. Im Monats-Rückblick schlägt der Rückgang hingegen mit rund einem Prozent zu Buche. Dennoch scheint der Konzern die Corona-Krise bis dato gut überstanden zu haben. So notieren die Aktien 10,5 Prozent höher, als vor einem Jahr, während zahlreiche Branchen und Unternehmen hohe Einbußen zu beklagen haben.