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Ein historischer Schlag gegen Zwangsarbeit und Krypto-Betrug: Die US-Justiz klagt den Chef der kambodschanischen Prince Group an – und sichert 127.271 Bitcoin. Parallel drehen USA und UK den Sanktionshahn zu. Was dahintersteckt.

  • Größter Bitcoin-Einzug der US-Geschichte: 127.271 BTC unter staatlicher Verwahrung.
  • Anklage gegen Prince-Group-Boss Chen Zhi wegen Betrugs- und Geldwäsche-Verschwörung.
  • „Pig-Butchering“ auf Industrieniveau: Scam-Compounds mit Zwangsarbeit in Kambodscha.
  • US-Finanzministerium (OFAC) sanktioniert 146 Ziele rund um Prince Group; FinCEN sägt Huione Group ab, London friert Vermögenswerte ein
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Was genau passiert ist

Die Staatsanwaltschaft des Eastern District of New York hat die Anklage gegen Chen Zhi, den Gründer und Vorsitzenden der in Kambodscha ansässigen Prince Holding Group (Prince Group), öffentlich gemacht. Der Vorwurf: Betrugs- und Geldwäsche-Verschwörung im Zusammenhang mit dem Betrieb von Zwangsarbeits-Scam-Compounds, die global „Pig-Butchering“-Anlagebetrug in Kryptowährungen betrieben haben sollen. Der Beschuldigte ist flüchtig. Parallel reichte das Justizministerium eine Zivilklage zur Einziehung von rund 127.271 Bitcoin ein – ein Rekordfall. Die Coins befinden sich bereits in Obhut der US-Behörden.

Laut dem Department of Justice entspricht der Beschlagnahmungswert rund 15 Mrd. US-Dollar.

Der zugehörige Zivilklage beschreibt detailliert, wie die mutmaßlichen Taterträge auf Wallets verteilt, verschleiert und teils in unhosted Wallets mit privat gehaltenen Schlüsseln geparkt wurden.

Es handelt sich derzeit lediglich um Anklagepunkte, es sind keine rechtskräftigen Urteile. Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung. Über die endgültige Einziehung und etwaige Verwertung der Bitcoin entscheidet das weitere Verfahren.

So funktionierte das Netzwerk laut Ermittlern

Die Ermittler vermuten hinter dem Cyber-Fraud-Imperium die Prince Group. Tausende Menschen seien unter Vorspiegelung falscher Jobangebote nach Kambodscha gelockt, in bewachten Komplexen festgehalten und zum Ausführen der Betrugsarbeit gezwungen worden. „Phone-Farms“ mit Tausenden Geräten kamen zum Einsatz; Beziehungen zu Opfern wurden über Wochen aufgebaut, bevor Kryptogelder in angebliche Investments geleitet – und dann abgezogen – wurden.

Zur Verschleierung flossen die Mittel durch professionelle Geldwäscher, reguläre Firmenvehikel sowie Online-Glücksspiel und sogar Mining-Operationen. Mining habe „saubere“ BTC erzeugt, die anschließend Legitimität vortäuschten.

Die US-Ermittler beschreiben außerdem ein US-Netzwerk in Brooklyn, das für den Transfer und das Waschen von Millionenbeträgen zuständig gewesen sein soll – mit mehr als 250 identifizierten Opfern allein in den USA.

Was ist Pig-Butchering?

Pig-Butchering bleibt eines der verlustträchtigsten Phänomene im Krypto-Umfeld. Das FBI bezifferte die gemeldeten Verluste durch Krypto-Investmentbetrug im Jahr 2024 auf mehr als 5,8 Mrd. US-Dollar. Opfer werden weiterhin an die IC3-Meldestelle verwiesen.

Es handelt sich um eine langfristig angelegte Betrugsmasche, bei der Täter online (meist über Dating-Apps, Messenger oder Social Media) Vertrauen aufbauen, eine Beziehung vorgaukeln und das Opfer schrittweise in angeblich hochprofitable Krypto-Investments lotsen – bis am Ende alle Einzahlungen verschwinden. Typisch sind stetige “Nachschüsse”, manipulierte Kontostände zur Scheinrendite und schließlich die Blockierung von Auszahlungen; die Variante ist eine der verbreitetsten Krypto-Betrugsformen.

Wer sein Risiko senken will, fängt bei der eigenen Hygiene an: Skepsis gegenüber „Fernbeziehungen“ mit Investment-Idee, Selbstverwahrung richtig aufsetzen, und nur bei seriösen Plattformen handeln. Eine kompakte Übersicht gängiger Betrugsmaschen samt Abwehrmaßnahmen findet ihr hier, ebenso praxisnahe Wallet-Sicherheitsleitfaden: Bitcoin Scams 2025 – Tipps und Tricks, wie du sie vermeidest und Wie man seine Krypto-Wallet sichert.

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Sanktionen: Washington und London ziehen die Zügel an

Die USA und das Vereinigte Königreich haben sich offziell zusammengetan, um dem “großen Online-Betrugs-Netzwerk” ein Ende zu setzen.

Parallel zur Anklage verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen die Prince Group als transnationale kriminelle Organisation und 146 verbundene Ziele. Zudem hat die US-Finanzaufsicht FinCEN eine Maßnahme finalisiert, um die kambodschanische Huione Group vom US-Finanzsystem abzuschneiden. Das soll wichtige Zahlungs- und Geldwäschekanäle austrocknen.

Die britische Regierung flankierte die US-Maßnahmen noch mit eigenen Listungen: Das Foreign, Commonwealth & Development Office erklärte Chen Zhi zu Sanktionszielen; in London wurden Vermögenswerte eingefroren – darunter hochpreisige Immobilien.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Pia pro-investor-shield

Pia ist fasziniert von Web3 und Künstlicher Intelligenz. Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Hintergrund liebt sie es, gesellschaftliche Trends aufzuspüren und den Zeitgeist zu hinterfragen. Früher war sie im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance tätig und hat dort als Bitcoin- und NFT-Talent am Frankfurt Blockchain Center mitgewirkt. Wenn sie nicht gerade schreibt oder über neue Technologien nachdenkt, ist sie gerne am Atlantik – am liebsten auf ihrem Surfbrett.

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