Der Kryptomarkt hat am vergangenen Freitag wohl einen der heftigsten Flash-Crash seiner Geschichte erlebt. Innerhalb weniger Minuten rutschten Bitcoin und Co. im zweistelligen Prozentbereich ab. Viele Menschen verloren sehr viel Geld. Hintergrund war mal wieder Trump: Der US-Präsident kündigte neue Strafzölle gegen China an, just in dem Moment, als die Wall Street geschlossen hatte. Doch War das wirklich nur Zufall – oder hatten manche Trader Insider-Vorwissen? Und wohin geht es nun für den Kryptomarkt?

  • War der große Krypto-Flash-Crash ein Insidertrade? Fast 20 Mrd. US-Dollar liquidiert
  • Binnen Stunden Milliarden-Liquidationen – wohin geht es als nächstes?
  • Verdacht auf Insiderhandel: Wal soll Millionen mit Shorts vor Trumps Zoll-Post verdient haben
  • Aktueller Bitcoin-Kurs mit realistischen Zonen für Nachkäufe sowie Altcoin-Strategie
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Einordnung zum Flashcrash

Am Freitagabend eskalierte der Handelskonflikt zwischen Washington und Peking: Nach Chinas verschärften Exportkontrollen für seltene Erden und Magnet-Technologien vom 9. Oktober drohte US-Präsident Donald Trump mit zusätzlichen 100 % Importzöllen auf chinesische Güter ab dem 01. November – angekündigt unmittelbar vor bzw. nach dem Handelsschluss an der Wall Street. Die Folge: Risk-Assets gerieten weltweit unter Druck, Kryptos brachen in der illiquiden Abendphase im freien Fall durch.

Die Dimension war historisch: Innerhalb von 24 Stunden wurden in der Nacht vom Freitag auf den Samstag Krypto-Positionen im Wert von bis fast 20 Mrd. US-Dollar liquidiert – die größte Liquidationswelle aller Zeiten. Daraufhin erholte sich Bitcoin in einer V-Bewegung wieder in den Bereich um 111.000 US-Dollar.

Handelt es sich um einen „Insidertrade“?

Kryptoszene berichtete über einen möglichen Insider-Wal, der auffällige Short-Positionen auf der dezentralen Derivate-Plattform Hyperliquid kurz vor Trumps marktvernichtenden Zoll-Post auf seiner Plattform Truth Social eröffnete – teils nur wenige Minuten davor. Die mutmaßlichen Großtrader sollen zwischen 160 und 200 Mio. US-Dollar Gewinn realisiert haben; Betroffene weisen Insider-Vorwürfe zurück. Belegt ist: Die Shorts wurden zeitlich auffällig gesetzt und schnell mit hohem Profit wieder eingedeckt. Ob strafbare Informationsvorteile vorlagen, ist noch offen. Lies hier weiter: Wurde der Crash-Wal identifiziert? Insider-Trader verdoppelt seine Short-Position auf Bitcoin

Makro: ETFs als Stabilisator für den Crash, US-Shutdown verzögert Daten

Trotz Crash verzeichneten die US-Spot-Bitcoin-ETFs in der Vorwoche massive Nettozuflüsse: angeführt von BlackRocks IBIT, der inzwischen nahe an 100 Mrd. US-Dollar heranläuft. Seit Wochenbeginn kommt es allerdings auch wieder zu spürbaren Abflüssen.

Der fortlaufende US-Shutdown bremst die Datenlage (Arbeitsmarkt/Inflation) und erschwert der Fed die Orientierung – Anleger reagieren sensibler auf Schlagzeilen. Gleichzeitig gibt es auch die Hoffnung, dass die SEC ETF-Entscheidungen (u. a. zu Solana/XRP) in der Shutdown-Phase strecken muss.

Altcoins am Limit

Die Milliarden-Liquidationen trafen gehebelte Longs auf Altcoins unverhältnismäßig hart. Hinzu kamen Exchange-Sonderfälle: Nach dem Einbruch kommunizierte Binance Kompensationen für betroffene Nutzer, nachdem es bei einzelnen Paaren extreme Ausreißer gab. Der „USDe“-Stablecoin ruschte kurzzeitig unter 1 US-Dollar – zusätzlicher Druck für Perp-Märkte, die Stablecoins als Sicherheit hinterlegen.

Und jetzt? ETH und SOL bieten im Altcoin-Segment aktuell wohl die robusteste Marktstruktur, um das Risiko extremer Wicks bei Nachrichten-Schocks zu reduzieren; nur wenige andere Coins können aktuell den Markt outperformen. Nach dem Sturz am Freitag pendelt ETH heute um 4.000 US-Dollar. Auch wer Solana gekauft hat, muss sich im Moment weniger Sorgen machen als andere. Der Kurs handelt aktuell an der 200 US-Dollar-Grenze und bleibt ausgesprochen volatil. Das könnte an den möglichen Hoffnungen des Solana-ETFs liegen, Kryptoszene berichtete.

Wenn dich interessiert, welche weiteren Kryptowährungen 2025 zu unseren Geheimtipps gehören, lies hier weiter.

Handelspläne nach dem Crash: Risikomanagement für Bitcoin

Solche Freitags-Abstürze sind im Bullenmarkt kein Novum – die Größenordnung allerdings schon. Technisch bleibt laut Analyst Altcoin Sherpa entscheidend, dass Bitcoin die Rückeroberung der Zone über 115.000 US-Dollar nachhaltig schafft und in Richtung Allzeithoch dreht; erst ein Scheitern und ein Bruch nach unten würde den Trend infrage stellen. Kurzfristig erhöht der ETF-Fluss die Ausschläge – in beide Richtungen.

Konservativ bleibt DCA in Stufen über mehrere Tage/Wochen möglicherweise das robustere Werkzeug als ein fallendes Messer zu fangen. Operativ sollten Ordergrößen und Handelszeiten (Liquidity Gaps am Abend/Wochenende) beachtet werden.

So Altcoin-Risikopositionen nach einem Flash-Crash aufbauen

Nach Crash-Tagen arbeitet der Markt die Nachwehen (Margin-Rekonstruktion, Hedge-Neuaufbau) in mehreren Sessions ab. Dementsprechend ist es wichtig seinen Zeithorizont zu staffeln, denn Käufe über Tage/Wochen reduziert das Timing-Risiko.

Außerdem macht die Orderplatzierung an Liquiditätsfenstern mehr Sinn: US-Vormittag bis früher Nachmittag MEZ/UTC ist meist stabiler als spätes Freitagabend-Trading.

Keine überdimensionierten Perp-Hebel: Der Freitag war Lehrstück, wie schnell Sicherheiten verdampfen. (Keine Anlageberatung.)

Fazit

Der Flash-Crash zeigte, wie leicht Liquiditätslücken ausgenutzt werden können. Ob sich der Verdacht auf Insider-Trading bewahrheitet, müssen Behörden klären. Fakt ist: Solange ETFs Milliarden in den Markt pumpen und die Bullenstimmung grundsätzlich intakt bleibt, dürften scharfe Rücksetzer wie dieser eher Kaufgelegenheiten als Trendbrüche darstellen.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Pia pro-investor-shield

Pia ist fasziniert von Web3 und Künstlicher Intelligenz. Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Hintergrund liebt sie es, gesellschaftliche Trends aufzuspüren und den Zeitgeist zu hinterfragen. Früher war sie im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance tätig und hat dort als Bitcoin- und NFT-Talent am Frankfurt Blockchain Center mitgewirkt. Wenn sie nicht gerade schreibt oder über neue Technologien nachdenkt, ist sie gerne am Atlantik – am liebsten auf ihrem Surfbrett.

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