Ist es Marktmanipulation?
  • Arthur Cheong erklärt Altcoin-Markt für “nicht investierbar”

  • Marktmanipulation: 70 bis 90 Prozent Kursverluste nach neuen Coin Launches

  • Binance-Insider CZ räumt Schwächen im Listing-Prozess ein und erklärt System als „kaputt“

  • Datenlage unterstützt die bärische Theorie: massive Kapitalabflüsse bei Altcoins

Ist es Marktmanipulation? Massive Kursverluste, fragwürdige Launch-Preise und angebliche Absprachen hinter den Kulissen: Der Altcoin-Markt steht unter schwerem Beschuss – Brancheninsider zweifeln an der Integrität des Systems.

CEO von DeFiance Capital warnt vor Marktmanipulation

Wenn Arthur Cheong Alarm schlägt, dann dürfte das nichts Gutes bedeuten. Der CEO von DeFiance Capital, einer der renommiertesten VC-Firmen im DeFi-Sektor, ließ auf X kein gutes Wort hinsichtlich des aktuellen Zustands des Altcoin-Marktes: Der Markt ist in diesem Zustand nicht investierbar“, twittert er – und meint damit nicht nur die aktuelle Volatilität, sondern bezieht sich auf eine tiefgreifende strukturelle Krise: Marktmanipualtion.

Laut Cheong ist es heute kaum mehr möglich, zwischen echtem Marktverhalten und manipulativen Eingriffen zu unterscheiden. ”Man weiß nicht, ob der Kurs durch Angebot und Nachfrage zustande kommt – oder durch geheime Absprachen zwischen Projekten und Market Makern“, so seine scharfe Kritik.

 

Token-Launches nur Farce? Neue Coins stürzen reihenweise ab

Ein weiterer Vorwurf betrifft Token Generation Events, also der Launch neuer Coins. Cheong nennt die Einstiegskurse bei diesen Listings einen ”absoluten Witz“ – viele Token verlieren binnen weniger Wochen nach dem Listing zwischen 70 und 90 Prozent ihres Wertes. Das dürfte Anlegern, die sich für neue Kryptowährungen interessieren, böse aufstoßen. Schließlich ist laut Cheong jeder, der beim Launch gekauft hat, tief im Minus. 

Ein Blick auf aktuelle Daten von Binance stützt diese Aussagen. Laut dem Krypto-Analysten Miles Deutscher befinden sich nur 3 von 27 Altcoins, die im Jahr 2025 auf der Börse gelistet wurden, im Plus – der Rest notiert dramatisch im roten Bereich.

 

Daten lügen nicht: Charts belegen den Trend

Auch die Gesamtmarktkapitalisierung der Altcoins hinkt deutlich hinterher. Nach dem starken Anstieg im Frühjahr 2024 zeigt die Trendlinie seither nur eine Richtung: südlich. Laut den Daten von TradingView sehen wir massive Kapitalabflüsse. Das verleiht den Worten von Cheong und Deutscher zusätzlichen Nachdruck. Anleger sollten sich also besser zwei mal überlegen, welche Kryptowährungen 2025 wirklich vielversprechend sind.

Wash-Trading und fehlende Regulierung = toxische Mischung für Marktmanipulation

Ein weiterer Verdacht, der die Runde macht: Wash-Trading. Laut einer Analyse von Chainalysis wurden allein im Jahr 2024 rund 704 Millionen US-Dollar durch fragwürdige Trades auf Plattformen wie Ethereum und der BNB Chain bewegt. Das sind Transaktionen, bei denen keine echten Käufe stattfinden, sondern nur Volumen simuliert wird.

Diese Praktiken bleiben bislang weitgehend unreguliert. Zwar arbeiten einige Börsen an Transparenzstandards, doch Für viele Retail-Anleger, die etwa auf den nächsten Coin Launch setzen, bleibt das Vertrauen ohne verbindliche Regeln aus.

CZs Eingeständnis: “Das System ist kaputt”

Sogar Changpeng Zhao, Ex-CEO von Binance, gab im Februar 2025 zu, dass das Verfahren zur Tokenaufnahme dringend reformiert werden müsse: Das System ist kaputt.“ Ein ziemlich drastisches Statement, das verdeutlicht, wie tief das Problem reicht – bis in die Führungsetagen der größten Handelsplattformen der Welt.

 

Fazit: Der Altcoin-Markt taumelt vor dem Abgrund

Arthur Cheong, Miles Deutscher und sogar CZ – wenn gleich mehrere einflussreiche Figuren im Krypto-Kosmos vor einer toxischen Marktstruktur warnen, dann sollte man vielleicht wirklich genauer hinschauen. Die Daten sprechen eine deutliche Sprache: Der Altcoin-Markt steckt in einer Manipulationskrise.

Wer jetzt investiert, sollte genau wissen, worauf er sich einlässt. Ohne strukturelle Reformen – sei es bei Listings, Markttransparenz oder Launch-Prozessen – droht der Altcoin-Sektor mehr und mehr zu einer Spielwiese für Insider zu verkommen.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Pia Messerschmitt

Pia ist fasziniert von Web3 und Künstlicher Intelligenz. Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Hintergrund liebt sie es, gesellschaftliche Trends aufzuspüren und den Zeitgeist zu hinterfragen. Früher war sie im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance tätig und hat dort als Bitcoin- und NFT-Talent am Frankfurt Blockchain Center mitgewirkt. Wenn sie nicht gerade schreibt oder über neue Technologien nachdenkt, ist sie gerne am Atlantik – am liebsten auf ihrem Surfbrett.

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