Fast die Hälfte aller Krypto-Börsen sind bereits von der Bildfläche verschwunden – mit teils schwerwiegenden Folgen für die Anleger. Worauf es bei der Anbieter-Auswahl zu achten gilt, das zeigt eine neue Infografik von Kryptoszene.de.
Aktuelle Daten zeigen, dass von 845 Krypto-Börsen 366 gescheitert sind. Besonders anfällig waren dabei zentrale Plattformen; dezentrale Börsen haben ein um 31,2 Prozent geringeres Ausfallrisiko.
Wie die Infografik aufzeigt, sind Geschäftsprobleme die häufigste Ursache für Börsen-Pleiten – der Anteil liegt bei 24 Prozent. Weitere 22 Prozent der Ausfälle sind auf regulatorische Probleme zurückzuführen, danach folgen Hacks, Betrug und Scams sowie das Verschwinden ohne jede Ankündigung.
Auffällig ist, dass gescheiterte Krypto-Börsen im Durchschnitt deutlich weniger Kryptowährungen gelistet hatten. Im Durchschnitt waren es 27 Coins, wohingegen noch aktive Börsen auf einen Durchschnitt von 63 handelbaren Cyberdevisen kommen. Zudem hatten gescheiterte Krypto-Börsen im Mittel 1,5 x höhere Abhebungsgebühren.
Affiliate-Programme scheinen den Erfolg einer Krypto-Börse ebenfalls zu begünstigen, da Plattformen mit solchen Vergütungsmodellen eine deutlich geringere Ausfallrate aufweisen.
Nicht nur Krypto-Börsen scheitern oft – auch unzählige Digitalwährungen verschwinden schnell wieder. Allein in einem Jahr wurden auf Coingecko 5.724 Coins von der Liste gestrichen. Das geschah während der Rallye 2021 – doch auch in den Folgejahren blieben die Zahlen auf einem hohen Niveau. Viele der Token werden gar nicht erst auf Plattformen wie Coingecko gelistet.
Besondere Ereignisse locken auch Betrüger an. Vor der Einführung von Trumps offizieller Kryptowährung (TRUMP) wurden täglich rund 3.300 Scam-Token erstellt – direkt nach dem Launch schnellte die Zahl auf bis zu 6.800 pro Tag. Auch die Veröffentlichung von DeepSeek hatte spürbare Auswirkungen: Seitdem tauchen täglich etwa 75 neue Scam-Token auf, die den Namen DeepSeek in irgendeiner Form nutzen.
Trotz zahlreicher gescheiterter Krypto-Börsen und der Risiken neuer Coins bleibt das Interesse an Bitcoin, Ethereum & Co. ungebrochen – mehr denn je. In Deutschland verzeichnen Google-Suchen nach „Krypto“ derzeit ein Allzeithoch, der Trend-Score erreicht den maximalen Wert von 100.
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