Der Bitcoin-Kurs erklimmt neue Höhen und erreichte am Mittwoch ein weiteres Allzeithoch. Anleger können sich über beeindruckende Renditen freuen – doch sie sind gesetzlich verpflichtet, diese Gewinne korrekt in ihrer Steuererklärung anzugeben. Wie eine aktuelle Infografik von Kryptoszene.de zeigt, gibt es hier jedoch erheblichen Nachholbedarf.
Weltweit haben bisher nur 2 Prozent der Krypto-Investoren ihre Investitionen ordnungsgemäß bei der zuständigen Steuerbehörde gemeldet. So niedrig dieser Wert erscheinen mag: Im Jahr 2022 lag er sogar bei lediglich 0,53 Prozent. In Deutschland hingegen wurde die Krypto-Steuerzahlungsrate auf 2,63 Prozent geschätzt, wie der Global Cryptocurrency Taxation Report aufzeigt.
Dabei sind die steuerlichen Bedingungen in Deutschland aus Sicht von Anlegern äußerst vorteilhaft. Es liegt nahe, dass die meisten Anleger keine bewusste Steuerhinterziehung beabsichtigen, sondern eher aus Nachlässigkeit oder Unwissenheit handeln. Die Bundesrepublik kann durchaus als Eldorado für Käufer von Bitcoin, Ethereum und anderen digitalen Assets bezeichnet werden: Werden die Coins nach dem Erwerb mindestens ein Jahr gehalten, können sie anschließend komplett steuerfrei verkauft werden. Um die Haltezeit nachzuweisen, ist jedoch eine lückenlose Dokumentation der Kauf- und Verkaufszeitpunkte erforderlich.
In anderen Ländern ist ein steuerfreier Verkauf oft nicht möglich, selbst bei langfristiger Haltezeit. In den USA liegt der Steuersatz für solche Veräußerungen bei 17,5 Prozent, in Italien bei 26 Prozent, und in Frankreich können bis zu 30 Prozent anfallen. Wie die Infografik zeigt, ist Deutschland in Europa nahezu eine Ausnahme – umgeben von Ländern, die ihren Anlegern keinen steuerfreien Verkauf von Kryptowährungen ermöglichen.
Die jüngste Bitcoin-Rallye hat das Thema jedoch in den Fokus gerückt. Die Google-Suchanfragen für „Krypto Steuern“ und „Bitcoin Steuern“ sind förmlich explodiert. Der Google-Trend-Score, der das relative Suchinteresse misst, liegt derzeit auf dem Höchstwert von 100.
Angesichts der großen Zahl von Anlegern ist die Relevanz des Themas auch aus fiskalischer Perspektive relevant: Etwa 13 Prozent der Erwachsenen in Deutschland besitzen Kryptowährungen – und die Mehrheit von ihnen erzielt Gewinne.
Wir empfehlen Krypto-Anlegern, einen Steuerberater zu konsultieren, um sicherzustellen, dass sie ihre steuerlichen Pflichten korrekt erfüllen.