- Der Preis von Ethereum schafft es nicht, die 2.100 US-Dollar zu durchbrechen
- KyberSwap-Hack und drohende Regulierungen verunsichern Anleger
- Die Aktivität auf den verschiedenen dApps lässt weiter nach
Ethereum (ETH) hat es derzeit nicht leicht. Nur mühsam hält sich der Preis der zweitgrößten Kryptowährung über der Marke von 2.000 US-Dollar. Dreimal in den letzten 15 Tagen hatte der ETH-Preis versucht, die 2.100 US-Dollar zu durchbrechen, und war gescheitert.
Da hilft auch die allgemeine Marktlage nicht. Die Entscheidung des US-amerikanischen Department of Justice, den Binance-Gründer Changpeng Zhao festzusetzen, nachdem der sich schuldig bekannt hatte, dürfte sich ebenfalls negativ auf die Preisentwicklung auswirken.
Das drückt den Preis von Ethereum
Abgesehen von der allgemeinen Lage am Kryptomarkt, dürften einige Vorkommnisse der letzten Wochen dafür gesorgt haben, dass es mit dem ETH-Preis nicht weiter bergauf geht. Am 23. November sorgte ein Fehler bei KyberSwap für den Verlust von 46 Millionen US-Dollar.
Bei KyberSwap handelt es sich um eine DeFi-Plattform und ein Multichain-Aggregator auf der Basis des Kyber Networks, welches wiederum auf Ethereum basiert. Dank eines Fehlers im Smart Contract konnte der Hacker das Netzwerk glauben lassen, es hätte mehr Liquidität, als tatsächlich zur Verfügung stand. Dadurch zog er Wrapped Staked Ether (wstETH) im Wert von 23 Millionen US-Dollar ab.
.@KyberSwap was exploited due to tick manipulation and double liquidity counting.
In summary, the attackers borrowed a flash loan and drained the pools with low liquidity. By executing swaps and altering positions, they manipulated the current prices and ticks of the victimized… https://t.co/wNGORP4CsT pic.twitter.com/lIQYe5SHi7— BlockSec (@BlockSecTeam) November 23, 2023
Das führte er mehrmals mit verschiedenen Altcoins durch und zeigte damit die Sicherheitsprobleme auf, die DeFi-Plattformen plagen können. Dabei hatten Sicherheitsexperten das Netzwerk untersucht, auch im Jahre 2023 mehrmals. Zum Glück für einige Anleger war der Hacker willens, ein paar der gestohlenen Beträge zurückzugeben.
Ein Blogpost von Tether, dem Emittenten der gleichnamigen Stablecoin, deutet auf weitere Regularien hin. So wird der US-amerikanische Secret Service in der Plattform involviert sein. Außerdem gibt es Hinweise, dass das Federal Bureau of Investigation ebenfalls mitmischen wird.
- Ethereum
(ETH) - Preis
$3,329.14
- Marktkapitalisierung
$400.83 B
Allerdings fehlt es dem Blogpost an Details, wie die Arbeit der Behörden aussehen wird. Das führte nur zu weiteren Spekulationen und Befürchtungen hinsichtlich eines verstärkten regulatorischen Drucks auf dem Kryptomarkt. Auch diese Befürchtungen sollen für den schwächelnden Preis von Ethereum verantwortlich sein.
On-Chain-Daten stimmen bärisch
Laut CoinShares gab es einen Zufluss von Ethereum im Wert von lediglich 34 Millionen US-Dollar auf den Kryptobörsen. Das sind gerade mal 10 % von den Bitcoin-Beständen im selben Zeitraum. Die Ungleichheit der beiden Kryptowährungen wird auch bei den ETFs deutlich. Die meisten auf eine Zulassung wartenden Exchange Traded Fonds basieren auf Bitcoin.
Zumal die Erträge beim Ethereum Staking nicht gerade aufhorchen lassen. Mit einem Siebentagesdurchschnitt von 4,2 % liegt die Kryptowährung hinter dem Durchschnitt anderer traditioneller Asset-Klassen. Laut StakingRewards flossen daher Ether im Wert von 349 US-Dollar in der vergangenen Woche aus dem Staking.
Weiterhin machen hohe Transaktionsgebühren im Wert von rund 7,40 US-Dollar dem Netzwerk zu schaffen. Die hohen Gas-Gebühren sorgen auch für ein Schrumpfen des Transfervolumens auf den dApps. Dieses soll um 21,8 % gesunken sein. Währenddessen stieg die Aktivität auf der Binance Smart Chain und Solana um 11 %.
Gleichzeitig sinken die Netzwerkprotokoll-Gebühren seit vier Tagen in Folge, wie DefiLlama berichtet. Am 20. November ergaben diese noch Einnahmen von 10 Millionen US-Dollar. Am 26. November waren diese Einnahmen auf 5,4 Millionen US-Dollar geschrumpft. Auch dadurch werden die dApps von Ethereum immer unattraktiver.
Sicherheitsbedenken, drohende Regulierung bei Ethereum und Risiken für Liquidity Pools und Orakel-basierten Netzwerke: All das und mehr könnte dafür sorgen, dass der ETH-Preis bald auf 1.800 US-Dollar fällt.