In China gibt es ein generelles Verbot von digitalen Vermögenswerten. Dennoch sind Kryptowährungen ein wichtiges Thema in China. Die Regierung versucht die Verwendung von Kryptowährungen zu regulieren und den Kryptosektor im Land nach eigenen Regeln zu etablieren.

Interessant ist diesbezüglich ein aktuelles Urteil des obersten Gerichtshofs in China. Die Richter haben entschieden, dass die Begleichung von Schulden mit Kryptowährungen wie Bitcoin ausdrücklich erlaubt ist. Voraussetzungen sind, dass es sich dabei um kleine Summen handelt und alle beteiligten Parteien damit einverstanden sind.

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Das bedeutet also, dass Kryptowährungen in China ein höchstrichterlich bestätigtes, akzeptables Zahlungsmittel sind. In der Urteilsbegründung haben die Richter angegeben, dass Kryptowährungen virtuelle Netzwerkeigenschaften haben, die einen Wert darstellen können. Wenn keine triftigen Gründe dagegen sprechen, ist in China das Bezahlen von Schulden mit Kryptowährungen ab jetzt offiziell möglich.

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China agiert widersprüchlich bei Kryptowährungen

Trotz des Urteils sind die Zeichen aus China natürlich widersprüchlich, was Kryptowährungen angeht. Allerdings zeigt das Urteil, dass der Staat Kryptos nicht aus dem Land aussperren will, sondern stattdessen unter Kontrolle behalten möchte und nach Regeln sucht, wie Kryptowährungen in Zukunft im Land eine Rolle spielen sollen.

Das Urteil hat Auswirkungen auf den kompletten Kryptomarkt, vor allem aber auf die Verwendung von Kryptowährungen in China. Die Regierung hat erkannt, dass trotz Verbot viele Chinesen mit Kryptowährungen handeln. Das lässt sich ohne weiteres durch Verbote nicht verhindern, vor allem da China mittlerweile zu den beliebtesten Märkten für Kryptowährungen gehört. Daran haben auch die Verbote nicht viel geändert.

Die Richter haben allerdings klargemacht, dass Kryptowährungen nicht als echte Währung zum Einsatz kommen dürfen, sondern nur als virtuelle Vermögenswerte angesehen werden. Chinesen dürfen daher mit Kryptowährungen handeln, wenn es sich dabei um digitale Vermögenswerte handelt, nicht als reine Währung. Die Grenzen verwischen an dieser Stelle schnell, sodass in Zukunft sicher weitere Urteile folgen können, die den Kryptomarkt in China weiter öffnen.

Wie die chinesische Regierung mit dem Urteil umgeht, ist aktuell noch nicht klar. Allerdings erkennt auch die Regierung in China, dass sie Kryptowährungen nicht mehr aus dem Land bekommt. Daher ist eine Regulierung wahrscheinlicher, als ein weiteres Verbot.

Bereits m Mai 2022 hat der Shanghai High People’s Court, der oberste Gerichtshof in China, generell anerkannt, dass Bitcoins einen wirtschaftlichen Wert darstellen und daher nach chinesischem Recht geschützt sind.

Trotz Einschränkungen handeln viele Chinesen mit Kryptowährungen: 1,5 Milliarden Menschen lassen sich nicht ausschließen

Vor knapp zwei Jahren hat China Kryptowährungen weitgehend verboten. Seither ist viel passiert. Zwar ist der Kryptomarkt in China eingebrochen und viele Kryptowährungen haben auch dadurch deutlich an Wert verloren, dennoch gibt es Untersuchungen, dass in China Kryptowährungen im Wert von etwa 17 Milliarden US-Dollar jeden Monat gehandelt werden. Die Zahlen werden durch die Schuldnerliste der insolventen Krypto-Börse FTX bestätigt sowie Untersuchungen von verschiedenen Krypto-Plattformen.

Eines der bevölkerungsreichsten Länder der Erde lässt sich schwer wirtschaftlich vom Rest der Welt so trennen, dass digitale Assets an Ländergrenzen haltmachen. Zwar soll Indien im Laufe von 2023 China als Land mit der größten Bevölkerungszahl ablösen, dennoch sind die knapp, 1,5 Milliarden Chinesen auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Kryptowelt.

Auf Platz 3 der bevölkerungsreichsten Ländern der Welt folgen mit etwa 340 Millionen Einwohner die USA. Indien und China machen also mit 3 Milliarden Menschen knapp 40 Prozent der kompletten Weltbevölkerung aus. Diese nähert sich schnell der 8-Milliarden-Grenze. In Indien sind Kryptowährungen übrigens nicht verboten, aber reguliert.  Die Regierung ist der Meinung, dass es technisch nicht möglich ist, den Kryptosektor im Land zu verbieten. Es scheint so, dass in China ähnliche Meinungen zunehmen.

Wenn diese große Anzahl an Menschen offiziell am Kryptomarkt teilnehmen, kann das die Kurse von etablierten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum beflügeln. Gleichzeitig profitieren davon auch neue Kryptowährungen, da Chinesen vor allem an Neuheiten immer sehr interessiert sind.

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Thomas

Als freiberuflicher Journalist, Autor von über 100 Fachbüchern und tausenden Fachbeiträgen, Consultant und Trainer behandelt Thomas Joos eine Vielzahl an Themen rund um Trends, Entwicklungen und Innovationen in der Business-IT. Er ist sehr an Kryptowährungen interessiert und investiert selbst viel in neuen Coins. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit ETFs, Aktien, Immobilien und anderen Bereichen der Wirtschaft. Thomas ist ein Steuer-Freak und beschäftigt sich daher auch mit den steuerlichen Auswirkungen bei Krypto-Invests.

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