Zertifikate gibt es erst seit den 1990er Jahren. Damals hatte die Dresdner Bank die Idee, den DAX auf einem Zertifikat eins zu eins abzubilden und als Index Zertifikat an Interessenten zu veräußern.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Zertifikate an der Börse? Wie funktionieren Zertifikate? Einfache Erklärung & Bedeutung:
- Diese Arten von Zertifikaten gibt es
- Wie handelt man Zertifikate?
- Lohnt sich der Handel mit Zertifikaten?
- Wo kann ich Zertifikate erwerben? Zertifikate günstig handeln – Die besten Broker im Vergleich:
- Zertifikate handeln Fazit – Unsere Erfahrungen & Empfehlung:
- Zertifikate handeln: FAQs
Was sind Zertifikate an der Börse? Wie funktionieren Zertifikate? Einfache Erklärung & Bedeutung:
Seit 1990 sind Zertifikate für Banken ein Mittel zur Refinanzierung. Für den Käufer ergibt sich mit dem gehaltenen Zertifikat die Chance, vom Börsengeschäft zu profitieren. Im oben genannten Fall erhielten die Besitzer beim Zertifikate handeln Teile des Profits, solange sich ein gutes Abschneiden des DAX einstellte.
Zertifikate gewähren also keinen festen Zinssatz, sondern hängen in ihrer Wertentwicklung von anderen Finanzprodukten ab. Für die Bank lohnt sich das, da sie dadurch Fremdkapital abgreift, während es sich für den Käufer nur dann lohnt, wenn die zertifizierten Finanzprodukte erfolgreich sind. Käufer sind hierbei zumeist Privatanleger.
Im Gegensatz zu Fonds sind Zertifikate nicht durch den Status des Sondervermögens geschützt. Hier unterliegt man als Inhaber eines Zertifikats also dem Emittentenrisiko. Sollte die Bank Insolvenz anmelden, verliert das Zertifikat seinen Wert. Hier ist also zu raten, Zertifikate nur bei sehr stabilen Banken zu erwerben.
Wer einen Überblick über die verschiedenen Zertifikate haben will, die derzeit von Banken herausgegeben werden, der sollte der Zertifikatebörse Scoach einen Besuch abstatten. Hier kann man das gewählte Zertifikat mit anderen Anlageklassen vergleichen, um festzustellen, ob sich ein Kauf lohnen könnte. Um Zertifikate handeln zu können, benötigt man meist ein Konto bei der gewählten Bank.
Diese Arten von Zertifikaten gibt es
Mittlerweile gibt es Zertifikate für die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Zunächst kann man die Zertifikate in zwei große Gruppen einteilen. Auf der einen Seite stehen die sogenannten Partizipationszertifikate. Hier folgt der Wert des Zertifikats einem gewählten Basiswert.
Auf der anderen Seite werden Zertifikate mit definiertem Rückzahlungsprofil ausgegeben. Hier werden bei Herausgabe des Zertifikats bestimmte Bedingungen festgelegt, sowie die Laufzeit bestimmt.
Ist die Laufzeit vorüber, dann nimmt das Zertifikat einen vorher definierten Wert an, der von den gewählten Bestimmungen abhängt.
Das bedeutet, dass der Wert des Zertifikats desto höher ist, je mehr die anfangs festgelegten Bedingungen des Finanzprodukts erfüllt worden sind.
Können Zertifikate einfach erklärt werden? Um eine Übersicht zu geben, werden in der folgenden Tabelle die Untergruppen der jeweiligen Zertifikate kurz erläutert.
Partizipationszertifikate
- Indexzertifikate: Als Index dienen hier als Basiswert Aktien, Rohstoffe, Wertpapiere oder sogar Kryptowährungen wie Bitcoin Zertifikate und Ethereum Zertifikate. Im Gegensatz zu Indexfonds sind die Gebühren hier meist günstiger, das Risiko aber höher.
- Korbzertifikate: Mit diesem Begriff ist ein „Korb“ von bestimmten Anlageprodukten gemeint. Meist handelt es sich um sogenannte REID Zertifikate, die den Kurs eines bestimmten börsennotierten Immobilienunternehmens oder sogar eines Immobilienindex abbilden.
- Trackerzertifikate: Hierbei handelt es sich um eine Sonderform von Partizipationszertifikaten. Die Dividendenausschüttung wird als Kurszuwachs umgerechnet.
- Exchange-traded Commodity: Der Basiswert eines Exchange-traded Commodity ist immer ein Basiswert aus der Anlageklasse Rohstoffe.
Zertifikate mit definiertem Rückzahlungsprofil
- Discountzertifikate: Diese Zertifikate wurden entwickelt, um eine Risikobegrenzung für den gewählten Basiswert einzuführen. Sowohl der zu erwartende Ertrag, als auch das Verlustrisiko werden hier künstlich gedeckelt. Diese Art Zertifikat ist besonders bei sehr konservativen Anlagetypen beliebt. Discount Broker bieten sich für diesen Handel an.
- Bonuszertifikate: Die Laufzeit des Zertifikats ist auf einen bestimmten Zeitraum festgelegt. Der Kursentwicklung des Basiswerts wird eine „Barriere“ (Sicherheitslevel) gegenübergestellt. Überschreitet der Basiswert das festgelegte Sicherheitslevel permanent über den gewählten Zeitraum, bleibt aber zum Ausschüttungszeitpunkt unter dem vorher festgelegten Bonuslevel, dann wird der Wert des Bonuslevels ausgezahlt. Tritt aber der Fall ein, dass der Basiswert zur Fälligkeit über dem Bonuslevel liegt, er jedoch während dem Kursverlauf das Sicherheitslevel tangierte, dann erfolgt die Ausschüttung in Höhe des Basiswerts.
- Inverse Bonuszertifikate: Dieser Begriff beschreibt ein umgekehrtes Bonuszertifikat. Hier verdient man, wenn der Kurs des Basiswerts negativ entwickelt. Diese Zertifikate bedeuten, dass man bei dem bestimmten Basiswert auf fallende Kurse setzt.
- Bandbreitenzertifikate: Das Risiko nach unten ist hier gleich dem Risiko des Basiswerts. In positiver Richtung wird jedoch gehebelt. Dass bedeutet, dass man von Kurssteigerungen des Basiswerts um einen höheren Faktor profitiert, als man Verluste durch Kursabfälle macht. Ausgeglichen wird hier durch einen Cap der zum Zeitpunkt der Emission des Zertifikats festgelegt wird. Übersteigt der Kurs des Basiswertes diesen Cap, so profitiert der Inhaber des Bandbreitenzertifikates nicht weiter, sondern streicht „lediglich“ den Cap Gewinn ein.
Hebelzertifikate (Knock Out Zertifikate)
Hebelzertifikate (Knock Out Zertifikate) ähneln in ihrer Natur CFDs. Durch den Hebel partizipiert ein Hebelzertifikat stärker von Kursschwankungen als der eigentliche Basiswert. Für den Anleger bedeutet dies, dass größere Gewinne möglich werden, aber gleichzeitig das Risiko des Totalverlustes steigt. Knock Out Zertifikate sollten daher nur von erfahrenen Anlegern gekauft werden.
Wie handelt man Zertifikate?
Im Kern handelt es sich bei Zertifikaten um eine Schuldverschreibung. Das bedeutet für den Anleger, dass mit einem Zertifikat ein Geschäft zwischen der Bank und dem Anleger als Privatinvestor zustande kommt. Oft wird außerbörslich gehandelt.
Mit der Ausgabe des Zertifikats schließt man ein Geschäft ab, dass je nach Art des Zertifikats an bestimmte Bedingungen geknüpft ist.
Die meisten Onlinebroker bieten keine Zertifikate an, da sie sich vor allem als Plattform für Trading sehen und nicht als Vermittler zwischen Bank und Privatinvestor. Daher ist man auf einer Zertifikatebörse am besten aufgehoben, wenn man auf der Suche nach einem Zertifikat ist.
Die bekannteste deutschsprachige Zertifikate Börse nennt sich Scoach. Hier werden die diversen Zertifikate einfach erklärt und mit anderen Investmentmöglichkeiten verglichen.
Lohnt sich der Handel mit Zertifikaten?
Zertifikate gehören zu den komplexeren Finanzprodukten. Der kluge Investor weiß, dass man immer nur in Produkte investiert, die man auch tatsächlich versteht. Gerade Trading Anfänger sollten daher eher dem klassischen Aktienhandel oder dem CFD Trading den Vorzug geben. Oft handelt es sich bei Zertifikaten um sehr spezifische Finanzprodukte, die an diverse Bedingungen geknüpft sind.
Dies ist vor allem bei den Zertifikaten mit definierten Rückzahlungsprofil der Fall. Es erfordert einiges an Arbeitsaufwand, sich detailliert mit dem jeweiligen Zertifikat auseinanderzusetzen und festzustellen, ob das gewählte Zertifikat auch tatsächlich profitabel ist. Daher ist der Handel mit Aktien oder CFDs oft die angenehmere Wahl.
Trotzdem kann es sich lohnen, immer mal wieder einen Blick in die Zertifikatebörse zu werfen. Ab und zu werden Zertifikate herausgegeben, die unter Umständen hohe Profite ermöglichen. Die Kunst liegt darin, diese zu erkennen. Man sollte schon etwas in der Finanzwelt bewandert sein, da die Terms und Conditions oft mit Fachbegriffen und juristischen Feinheiten garniert sind.
Wer also Anfänger ist, der sollte unbedingt seinen Finanzberater hinzuziehen, wenn er über den Erwerb von teureren Zertifikaten nachdenkt. Alternativ bieten sich natürlich diverse andere Anlageformen an.
So kann man zum Beispiel ETFs kaufen, Aktien kaufen, Krypto Währungen kaufen oder sogar zum Bitcoin Miner werden. Wer dennoch Zertifikate handeln möchte, der erfährt im nächsten Absatz, wo er diese erwerben kann.
Wo kann ich Zertifikate erwerben? Zertifikate günstig handeln – Die besten Broker im Vergleich:
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Zahlungsmöglichkeiten
Funktionen
Kundendienst
Bewertung
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Kontogebühr
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Ihr Kapital ist im Risiko.
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72% der Privatanleger-Konten verlieren Geld beim Trading von CFDs mit diesem Anbieter. Sie sollten erwägen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie sich das hohe Risiko leisten können, ihr Geld zu verlieren.
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Gebühren pro Operation
Zertifikate erwirbt man am besten direkt bei eToro. Gerade die großen deutschen Banken geben eine Fülle an Zertifikaten heraus, die mehr oder weniger rentabel sein können. Die größte deutsche Zertifikate Börse nennt sich Scoach. Hier kann man online diverse Zertifikate untereinander und mit anderen Anlageklassen vergleichen.
Das vereinfacht es, wenn man sich ein Bild von einem bestimmten Zertifikat machen will. Leider bieten nur die wenigsten Onlinebroker einen echten Zertifikatehandel an. Das liegt auch daran, dass hier kaum Provisionen zu verdienen sind. Mittlerweile verlieren die Zertifikate auch dadurch immer mehr an Bedeutung.
Trotzdem kann man beim Zertifikate kaufen Geld verdienen. Man sollte jedoch über ein hohes Know How verfügen, um nicht von faulen Zertifikaten übervorteilt zu werden.
Zertifikate handeln Fazit – Unsere Erfahrungen & Empfehlung:
Wer Zertifikate kaufen möchte, der sollte das in aller Regel bei eToro versuchen. Hier ist wichtig, dass man sich genau über die Art und die Bedingungen des Zertifikats im Klaren ist. Wichtig ist es, zwischen den verschiedenen Zertifikate Arten unterscheiden zu können. Oft sind die Zertifikate mit zahlreichen Bedingungen verknüpft, die als Laie nicht zu leicht zu durchschauen sind.
Im Zweifel heißt es daher, seinen Finanzberater hinzuzuziehen. Der Zertifikatehandel ist jedoch heutzutage nicht mehr von allzu großer Bedeutung. Die meisten Anleger neigen dazu, einfach mit einem Onlinebroker direkt in Aktien, Fonds, ETFs oder auch Kryptowährungen zu investieren.
Ob man sich also die Muse machen will, sich weiter mit dem Investment in Zertifikate zu beschäftigen, bleibt jedem selbst überlassen. Ein waches Auge und einiges an Wissen sollte man aber in jedem Falle mitbringen.
Zertifikate handeln: FAQs
Was ist ein Zertifikat?
Ein Zertifikat wird von einer Bank herausgegeben. Je nach Art des Zertifikats wird eine Art Abkommen geschlossen. Bei einem Partizipationszertifikat wird der Wert an den Basiswert eines anderen Finanzproduktes geknüpft. Steigt oder fällt dieser, so steigt oder fällt auch der Wert des Zertifikats. Bei einem Zertifikat mit definiertem Rückzahlungsprofil hingegen ist die Höhe der Auszahlung zu einem vorher bestimmten Zeitpunkt hingegen an Bedingungen geknüpft. Hier fällt der Gewinn desto höher aus, je mehr Bedingungen erfüllt worden sind.
Wo erhalte ich einen Überblick über alle deutschen Zertifikate?
Im deutschsprachigen Raum ist vor allem die Zertifikatebörse Scoach beliebt. Hier erhält man alle Informationen bezüglich des gewählten Zertifikates und kann dieses mit anderen Anlagestrategien vergleichen.
Welche Art von Zertifikat ermöglicht die höchsten Profite?
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Höhere Profite werden meist durch Zertifikate mit definiertem Rückzahlungsprofil möglich. Dass hier die Bedingungen erfüllt werden wird jedoch im gleichen Maße unwahrscheinlich, je höher die versprochene Rendite ist.
Warum bieten nur wenige Online Broker Zertifikate an?
Für Online Broker rentiert sich der Zertifikate Handel nur bedingt. Die Provision, oft das Geschäftsprinzip von Online Brokern, fällt bei der Vermittlung von Zertifikaten meist nicht sonderlich hoch aus. Daher hat man bei Trading Plattformen oft eher im Bereich Aktienhandel, CFD Trading, ETF-Trading, Forex Trading, Kryptowährungen Chancen auf Gewinne.
Wer trägt das Risiko?
Es gilt das Emittentenrisiko. Das bedeutet, dass man im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Finanzinstituts, von der man das Zertifikat erworben hat, keine Rechtssicherheit bezüglich des Wertes des Zertifikates hat. Das Risiko trägt also der Privatinvestor, der das Zertifikat erwirbt. Im Gegensatz hierzu werden zum Beispiel Fonds durch ihren Status als Sondervermögen rechtlich geschützt.