Bitcoin auf Allzeithoch – und plötzlich fragt man sich: Cashout oder Hodl?
Der Kurs stimmt, die Gewinne sind real. Doch viele Krypto-Anleger:innen zögern beim Verkauf. Warum? Weil sie wissen: Ein Großteil des Profits könnte beim Finanzamt landen.
Tatsächlich gilt in Deutschland: Wer seine Coins zu früh verkauft, zahlt – und zwar bis zu 45 % Einkommensteuer auf den Gewinn. Aber: Es gibt legale Strategien, um die Steuerlast deutlich zu senken – oder ganz zu vermeiden.
In diesem Artikel zeigen wir dir:
- wann Krypto-Gewinne überhaupt steuerpflichtig sind,
- wie du Haltefristen, Verluste und Freibeträge gezielt nutzt,
- und wie dir ein Tool wie Blockpit dabei hilft, Fehler zu vermeiden und bares Geld zu sparen.
1. Wann werden Krypto-Gewinne in Deutschland steuerpflichtig?
In Deutschland gelten Krypto-Gewinne als private Veräußerungsgeschäfte (§ 23 EStG). Das bedeutet: Wenn du Bitcoin, Ethereum oder andere Coins innerhalb eines Jahres nach Anschaffung verkaufst oder tauschst, ist der Gewinn steuerpflichtig – mit deinem persönlichen Einkommensteuersatz von bis zu 45 %.
Wichtig zu wissen: Auch der Tausch von Coins untereinander – z. B. BTC in ETH – zählt steuerlich als Veräußerung. Gewinne daraus musst du ebenfalls versteuern.
Zusätzlich gilt: Wenn du sehr häufig handelst oder große Umsätze machst, kann das Finanzamt dich als gewerblichen Trader einstufen. In dem Fall gelten komplett andere steuerliche Spielregeln, z. B. mit Bilanzierungspflicht.
2. Steuerfrei verkaufen: Die Haltefrist nutzen
Hältst du Kryptowährungen länger als 12 Monate, kannst du sie steuerfrei verkaufen – ganz egal, wie hoch dein Gewinn ist. Die Haltefrist ist also einer der wichtigsten Hebel zur Steueroptimierung.
Beispiel: Du kaufst 1 BTC am 1. Januar 2024. Ab 2. Januar 2025 ist eventuell entstehender Gewinn beim Verkauf komplett steuerfrei.
Wichtig:
- Die FIFO-Methode („First In, First Out“) wird steuerlich angewendet.
- Auch Tauschgeschäfte oder Zahlungen mit Krypto sind steuerlich wie Verkäufe zu behandeln – inklusive Haltefrist-Neustart.
- Airdrops, Staking-Rewards, Lending-Erträge → eigene Haltefrist ab Zufluss.
Tipp: Mit Blockpit kannst du auf Knopfdruck sehen, welche Coins bereits steuerfrei verkauft werden können – vollautomatisch berechnet.
3. Verluste nutzen: Tax Loss Harvesting
Verluste tun weh – aber steuerlich können sie bares Geld wert sein. Wenn du einzelne Coins mit Verlust verkaufst, kannst du diese gezielt mit Gewinnen aus anderen Trades verrechnen. Diese Strategie nennt sich Tax Loss Harvesting und wird im traditionellen Finanzbereich seit Jahren eingesetzt. Auch im Krypto-Sektor ist sie effektiv – wenn du sie richtig anwendest.
So funktioniert’s:
- Du verkaufst Coins, die aktuell im Minus sind.
- Der Verlust wird steuerlich erfasst und mit Gewinnen aus demselben Steuerjahr verrechnet.
- Später kannst du den Coin ggf. erneut kaufen (Neustart der Haltefrist beachten!).
Wichtig: Damit Tax Loss Harvesting funktioniert, müssen die Verluste tatsächlich realisiert werden – das bedeutet, du musst den Coin verkaufen, nicht nur im Minus halten. Außerdem lassen sich Verluste nur mit Gewinnen aus derselben Einkunftsart verrechnen, also mit anderen privaten Veräußerungsgeschäften nach § 23 EStG. Eine Verrechnung mit Aktiengewinnen oder Einkünften aus Staking ist nicht möglich. Und: Die Strategie ist nur relevant für Coins, die du weniger als ein Jahr gehalten hast – denn alles, was über die 12-Monatsgrenze hinausgeht, ist ohnehin steuerfrei.
Tipp: Blockpit erkennt automatisch, welche deiner Positionen aktuell im Minus sind – und berechnet, wie viel Steuer du durch einen Verkauf sparen könntest. Viele Nutzer:innen sparen so im Schnitt über 2.000 € pro Jahr.
4. Teilverkäufe & Freigrenze clever nutzen
Nicht jeder Krypto-Trade führt automatisch zu einer Steuerzahlung. Gerade bei kleineren Beträgen lohnt es sich, die gesetzlichen Gestaltungsspielräume voll auszuschöpfen – insbesondere die 1.000 € Freigrenze und die Möglichkeit, Teilverkäufe gezielt zu timen.
Die 1.000 € Freigrenze
Seit 2024 gilt: Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften – dazu zählen auch Krypto-Trades – sind bis zu 1.000 € pro Jahr steuerfrei. Diese Freigrenze ist nicht zu verwechseln mit einem Freibetrag: Wird sie überschritten, ist der gesamte Gewinn steuerpflichtig, nicht nur der übersteigende Teil.
Beispiel:
- 950 € Gewinn → steuerfrei
- 1.050 € Gewinn → volle Steuerpflicht auf die gesamte Summe
Die Freigrenze gilt pro Person und Steuerjahr, also zum Beispiel auch separat für Ehepartner:innen.
Teilverkäufe strategisch nutzen
Du musst nicht dein gesamtes Portfolio auf einmal liquidieren. Einzelne Teilverkäufe lassen sich gezielt auf Positionen anwenden, bei denen die Haltefrist bereits abgelaufen ist – diese sind dann steuerfrei. Andere Coins, deren Haltefrist noch läuft, kannst du weiter halten, ohne dass der steuerfreie Teilverkauf die restliche Position beeinflusst.
Auch Verluste aus einem Coin können gegen Gewinne aus einem anderen Coin gegengerechnet werden – solange beide innerhalb der 1-Jahres-Frist liegen und steuerlich nach § 23 EStG behandelt werden.
Tipp: Mit Blockpit kannst du auf einen Blick sehen, welche Anteile deines Portfolios bereits steuerfrei verkauft werden können – und welche Teilverkäufe aus steuerlicher Sicht besonders sinnvoll wären.
5. Wann lohnt sich ein Verkauf trotz Steuer?
Steuern zu zahlen klingt erstmal wie ein Verlust – doch manchmal ist es genau das Gegenteil. Denn ein steuerpflichtiger Verkauf kann helfen, Gewinne abzusichern, bevor der Markt kippt.
Beispiel aus der Praxis:
Du hast 10.000 € Gewinn mit einem Coin gemacht. Verkaufst du jetzt und zahlst 25 % Einkommensteuer (vereinfacht gerechnet), bleiben dir 7.500 € netto. Wenn der Kurs aber morgen um 40 % einbricht, würdest du bei weiterem Halten deutlich weniger Gewinn übrig behalten – und das ganz ohne Steuerersparnis.
Deshalb gilt:
Ein Teilverkauf kann psychologisch entlasten, deine Gewinne absichern und neue Chancen eröffnen – etwa durch Reinvestitionen in andere Projekte oder Coins mit neuem Haltefrist-Start.
Steuern zahlen heißt nicht verlieren. Es bedeutet, sich einen Teil des Gewinns real zurückzuholen – und unter Umständen mit weniger Unsicherheit und besserer Planbarkeit weiterzuarbeiten.
Tipp: Wer nach dem Verkauf mit dem Nachsteuerbetrag erneut einsteigt und die neue Haltefrist im Blick behält, kann langfristig sogar doppelt profitieren – einmal durch sichere Realisierung, einmal durch künftige Steuerfreiheit.
6. Ohne Dokumentation kein Steuervorteil
Alle Steuervorteile bringen dir nichts, wenn du sie gegenüber dem Finanzamt nicht nachweisen kannst. Ob steuerfreier Verkauf, Verlustverrechnung oder Haltefrist – du brauchst eine lückenlose, nachvollziehbare Dokumentation.
Was du dafür brauchst:
- Kauf- und Verkaufszeitpunkte (inkl. Uhrzeit)
- Preise in Euro zum jeweiligen Transaktionszeitpunkt
- Transaktionshistorie mit Wallets, Tauschvorgängen, Staking- oder Lending-Erträgen
- Nachweise/Auszüge von Börsen oder Wallets als Beleg
- Haltefristen und steuerliche Einordnung nach § 23 EStG
Gerade wenn du auf mehreren Plattformen aktiv bist oder DeFi nutzt, wird das schnell unübersichtlich. Ohne Tool ist das kaum manuell machbar – und ein falscher oder unvollständiger Nachweis kann dich im Zweifel teuer zu stehen kommen.
Die Lösung:
Mit Blockpit importierst du alle deine Transaktionen automatisch, egal ob von zentralen Börsen, Wallets oder DeFi-Plattformen. Das Tool berechnet nicht nur deine Steuerlast, sondern erstellt konforme Berichte inklusive abgabefertiger Formulare für das deutsche Finanzamt – auf Wunsch sogar mit Unterstützung durch Steuerberater:innen.
Fazit: Weniger Steuern, mehr Krypto – mit Strategie statt Zufall
Wer in Krypto investiert, will Gewinne machen. Doch ob du am Ende davon auch etwas behältst, hängt nicht nur vom Kurs ab – sondern von deinem Umgang mit Steuern. In Deutschland ist die Rechtslage klar, aber nicht unflexibel. Haltefristen, Freigrenzen, Verlustverrechnung und Teilverkäufe bieten dir legale Spielräume, um deine Steuerlast deutlich zu senken. Das erfordert etwas Planung – aber es lohnt sich.
Mit einem Tool wie Blockpit kannst du dein Portfolio nicht nur im Blick behalten, sondern auch steuerlich optimieren. Du siehst auf einen Blick, welche Coins steuerfrei verkauft werden können, wo sich Verluste gezielt nutzen lassen und welche Reports das Finanzamt tatsächlich akzeptiert.
Kurz gesagt: Wer Krypto ernst nimmt, sollte auch das Finanzamt ernst nehmen. Mit der richtigen Strategie – und der passenden Software – behältst du mehr von dem, was du dir erarbeitet hast.