Coincheck Verlust nach Hackerattacke

Quantencomputer sind zwar noch kein Alltag, aber sie rücken langsam aber sicher näher. In Washington nimmt dazu nun eine Debatte Tempo auf: Die Krypto-Taskforce der US-Börsenaufsicht SEC prüft aktuell ein umfassendes „Post-Quantum Financial Infrastructure Framework“ (PQFIF) – eine Roadmap, die Bitcoin, Ethereum und die Marktinfrastruktur robust gegen künftige Quantenangriffe machen soll.

  • SEC-Krypto-Taskforce unter Hester Peirce befasst sich offiziell mit Post-Quantum-Risiken und ruft zur Zuarbeit auf.
  • PQFIF schlägt behördlich flankierte Migrationspfade auf quantensichere Verfahren sowie Risikomanagement für Märkte und Verwahrer vor.
  • Auch Staaten reagieren: El Salvador verteilte zuletzt seine BTC-Bestände auf mehrere Adressen
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Rahmenwerk zur Post-Quantum Financial Infrastructure

Die SEC hat im Spätsommer ihre Krypto-Taskforce aufgesetzt und nun die Agenda aktualisiert. Offiziell heißt es, man adressiere Marktstruktur, Anlegerschutz – und explizit auch kryptografische und technologische Risiken in Krypto-Netzwerken. Geleitet wird die Taskforce von Hester M. Peirce. Am 3. September veröffentlichte die Behörde eine Liste eingegangener Stellungnahmen – darunter das Post-Quantum Financial Infrastructure Framework (PQFIF).
Das PQFIF wurde der Taskforce als strategischer Fahrplan vorgelegt: Ziel ist, US-Finanzmärkte und digitale Assets in einen planbaren Post-Quantum-Pfad zu überführen. Die SEC bewertet und bündelt solche Inputs; ob, wann und in welcher Tiefe Maßnahmen folgen, ist noch offen.

Wie real ist die Quantum-Gefahr?

Quantencomputer könnten eines Tages die Mathe-Rätsel lösen, auf denen heutige Signaturen wie ECDSA (z. B. bei Bitcoin und Ethereum) beruhen. Der dafür berühmte Shor-Algorithmus bricht die zugrunde liegenden Rechenprobleme (Faktorisierung/Diskreter Logarithmus) – damit wären klassische RSA- und Elliptic-Curve-Verfahren prinzipiell angreifbar.

Gegner können verschlüsselte Daten heute schon „ernten“ und später entschlüsseln(„Harvest-now, decrypt-later“). Genau das könnte der vermeintliche Treiber für den Umstieg auf quantensichere Verfahren sein.
Die USA haben die ersten Post-Quantum-Krypto-Standards bereits festgezurrt. NIST hat 2024/25 drei Verfahren standardisiert und das ist der offizielle Werkzeugkasten, auf den sich Industrie und Behörden jetzt stützen.

Die NSA hat mit CNSA 2.0 und begleitenden Leitlinien einen mehrjährigen Migrationspfad vorgegeben (u. a. Produktanforderungen ab 2027, Ersatz klassischer Public-Key-Krypto bis 2030, vollständige Ablösung bis 2031 in einschlägigen Programmen). Das untermauert: Der Umstieg ist politisch gewollt und zeitlich taktiert.

Was das PQFIF vorschlägt

Das Rahmenwerk der SEC skizziert eine mehrstufige Migration in US-Finanzmarkt-Infrastruktur und Krypto-Ökosystemen:
  • Priorisierung kritischer Systeme (Börsen, Verwahrer, Zahlungsinfrastruktur), gefolgt von Breiten-Rollout.
  • Hybrid-Kryptografie während der Übergangsphase (klassisch + PQC), damit Bestände und Transaktionen kontinuierlich abgesichert bleiben.
  • Aufsichtliche Leitplanken: Reporting-Pflichten, Tests, Audits und klare Deadlines für Post-Quantum-Readiness.

Das PQFIF ist selbstredend noch keine gängige Praxis oder feste Regel, stattdessen bisher nur ein Vorschlag Richtung klare Migrationspläne, Abbau von Legacy-Risiken (z. B. exponierte Public Keys) und Anreizsysteme für eine frühe Umstellung.

El Salvador ging bereits auf Nummer sicher

Dass das Thema aus der Nische raus ist, zeigt die Praxis: El Salvador verteilte seine staatlichen BTC-Bestände jüngst auf mehrere Adressen – offiziell zur Sicherheits- und Transparenzverbesserung, flankiert von Medienberichten, die auch auf Quantum-Risikominderung abstellen. Für Verwahrer ist der Adress- und Signatur-Fußabdruck inzwischen ein Governance-Thema.

Fazit

Die SEC stellt sich entschlossen auf die Post-Quantum-Ära ein. Dass die Krypto-Taskforce unter Hester Peirce ein vollständiges Post-Quantum-Framework für Bitcoin prüft, ist überraschend, aber zeigt wie weit Krypto, speziell Bitcoin, mittlerweile schon in wichtige Ebenen des Systems eingedrungen ist. Wer früh migriert, senkt das Restrisiko und wahrt Vertrauen.

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Pia pro-investor-shield

Pia ist fasziniert von Web3 und Künstlicher Intelligenz. Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Hintergrund liebt sie es, gesellschaftliche Trends aufzuspüren und den Zeitgeist zu hinterfragen. Früher war sie im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance tätig und hat dort als Bitcoin- und NFT-Talent am Frankfurt Blockchain Center mitgewirkt. Wenn sie nicht gerade schreibt oder über neue Technologien nachdenkt, ist sie gerne am Atlantik – am liebsten auf ihrem Surfbrett.

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