Bereits seit Jahren soll Wirecard im Kerngeschäft in Europa und Amerika Verluste machen. Dies berichtete die „Financial Times“ am Sonntag. Demnach seien die Luftbuchungen auch eine Maßnahme gewesen, um die Verluste in besagtem Kerngeschäft zu kaschieren.

Im Jahr 2018, als der Zahlungsdienstleister in den DAX aufstieg und die Commerzbank ersetzte, hätten die Geschäfte unter direktem Wirecard-Einfluss einen operativen Verlust von 74 Millionen Euro gemacht. Auch in den Jahren zuvor habe das Unternehmen keine schwarzen Zahlen geschrieben, während die offiziellen Geschäftszahlen steigende Gewinne auswiesen.

Wirecard Aktien reagieren auf News

Unterdessen verringerte sich der Preis der Wirecard Aktien seit Börseneröffnung am Montag um weitere 7,3 Prozent. Das Wertpapier ist zum Spielball von Spekulanten geworden. Wirecard hat inzwischen Insolvenz angemeldet, Milliarden an Börsenwert wurden vernichtet. Gegen Ex-Chef Markus Braun sowie Manager Jan Marsalek wird unter anderem wegen des Verdachts unrichtiger Angaben und Marktmanipulationen ermittelt. Während Braun sich den Behörden stellte, ist Marsalek untergetaucht.

Financial Times und Wirecard

Bereits in der Vergangenheit berichtete die Financial Times häufig über Bilanzierungs-Ungereimtheiten des Zahlungsdienstleisters mit Sitz in Aschheim. Wirecard warf die Vorwürfe stets von sich, und stellte in den Raum, dass die Finanz-Zeitung mit Shortsellern kooperiere und den Kurs nach unten treiben wolle – zu Unrecht, wie sich jetzt herauszustellen scheint.

Wie das „Handelsblatt“ berichtete, zweifelten auch andere Akteure bereits vor einigen Jahren an dem Wirecard-Geschäft. So verweigerte eine lokale bayerische Landesbank dem Zahlungsdienstleister einen Kredit. Das Geldinstitut betonte, „das Geschäft einfach nicht verstanden“ zu haben. Zudem seien „Bedenken vom Markt“ entgegengetragen worden. Nach Informationen der Bayerischen Landesbank habe es am Finanzplatz München sehr viele gegeben, die wussten, dass „bei Wirecard etwas nicht stimmte“ – und dennoch griff die Bafin nicht ein.

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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