BaFin-Mitarbeiter handelten selbst dann noch mit Wirecard Aktien, als die Bundesanstalt bereits Strafanzeige gegenüber Markus Braun aufgrund Insider-Handels stellte. Dies geht aus einem „it-times“-Bericht hervor. Demnach handelte rund ein Viertel der BaFin-Mitarbeiter an der Börse, zahlreiche hiervon mit Wirecard.
Außerdem habe das Volumen der Aktien und Derivate der Wirecard AG stetig zugenommen. Und dies, obwohl die BaFin von den Betrugsvorwürfen gegenüber des Zahlungsabwicklers wusste.
Seit mehreren Jahren wurde gegen Shortseller und Journalisten ermittelt. Die Wirecard-Mitarbeiter sowie BaFin-Angestellte blieben indes lange verschont. Inzwischen wächst die Kritik an dem Vorgehen der Behörde sowie der Bundesregierung.
Causa Wirecard könnte Änderungen nach sich ziehen
Kritiker fordern unterdessen mehr Transparenz sowie neue Gesetze für eine effektivere Finanzaufsicht. Auch Bundeswirtschaftsminister Olaf Scholz sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, zu wenig unternommen zu haben.
Das Wertpapier verliert weiterhin deutlich an Boden, und notiert am unteren Ende des DAX. Am Freitag dem 21. August muss Wirecard die Auswahlindizes der DAX-Familie vorzeitig verlassen. In Folge des Bilanzskandals beschloss die Deutsche Börse eine entsprechende Regeländerung zur Index-Zugehörigkeit. Ab diesem Moment müssen Fonds, welche den Index exakt nachbilden (ETFs), die Wertpapiere abstoßen. Der Verkaufsdruck könnte demzufolge in den nächsten Tagen noch weiter steigen.
Wirecard Aktien Kursentwicklung im Überblick
Wirecard ist nur noch wenig davon entfernt, ein Pennystock zu sein. Inzwischen notieren die Wirecard Aktien bei 1,16 Euro. Alleine innerhalb der letzten Woche büßten die Wertpapiere rund 30 Prozent an Wert ein. Die Distanz zur Notierung vor 6 Monaten beträgt sage und schreibe 99,11 Prozent. Ungeachtet dessen werden die Anteile nach wie vor gehandelt, größtenteils von Spekulanten, welche sich die hohen Tagesvolatilitäten zunutze machen möchten.