Die Sonderprüfung von KPMG entlastete Wirecard in großen Teilen. Dennoch senkte NordLB das Kursziel der Wirecard Aktien von 145 auf 102 Euro, da nach Einschätzung des Kreditinstituts nach wie vor ein „Restrisiko“ für den Zahlungsdienstleister bestehe, wie „IT-Times“ berichtete.
Die Sonderprüfung durch KPMG wurde im vergangenen Oktober initiiert. Wirecard betonte seinerzeit, dass es das Ziel sei, einen Schlussstrich unter alle von der „Financial Times“ erhobenen Vorwürfe zu ziehen. Die Wirtschaftszeitung konfrontierte das Unternehmen mit unterschiedlichen Vorwürfen, unter anderem damit, dass Mitarbeiter Umsätze erfunden hätten, wie eine Wirecard Infografik von Kryptoszene.de aufzeigt. Trotz erster Erfolge stehe ein endgültiger „Freispruch“ noch aus, wie NordLB-Analyst Wolfgang Donie bilanziert.
NordLB sieht nach wie vor Wirecard Potential
Trotz der Reduktion des Kursziels der Wirecard Aktien um knapp 30 Prozent seitens der NordLB setzt das Kreditinstitut Wirecard nach wie vor auf die Einstufung „Kaufen“.
Neben Unwägbarkeiten bei der Bilanzprüfung sieht die NordLB auch Risiken der Corona-Pandemie für Wirecard. Demnach wirken sich die Einschränkungen im Flugverkehr, Reiseverkehr und der Schließung vieler Geschäfte auch negativ auf den Wachstumstrend des Zahlungsdienstleisters aus.
Unterdessen vertritt Wirecardchef Markus Braun eine andere Meinung. Erst unlängst äußerte er auf Twitter, dass kein Grund zur Panik bestehe, und dass Wirecard zuversichtlich sei, dass die gesteckten Ziele erreicht werden. Das Unternehmen werde ferner dabei helfen, „das System am Laufen zu halten“, so Braun.
Wirecard Aktien im Sinkflug
Die Teilentlastung seitens KPMG scheint dem Börsenkurs nur bedingt Auftrieb verleihen zu können. Genauso wie auch andere DAX-Unternehmen verringerte sich der Preis der Wertpapiere zuletzt stark. Innerhalb der letzten Woche sank der Kurs der Wirecard Aktien um 16,9 Prozent. Im Monatsrückblick schlägt der Verlust sogar mit 37,3 Prozent zu Buche.
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