Nach den Turbulenzen und herben Verlusten der Wirecard-Aktie in den vergangenen Wochen, hat sich der Kurs in den letzten Tagen deutlich erholt. Am heutigen Dienstag stieg der Kurs zwischenzeitlich auf 125,40 Euro an. Ein solcher Kursanstieg um 25 Prozent binnen weniger Tage – am vergangenen Freitag lag der Kurs noch unter der 100-Euro-Marke – ist für ein Dax-Unternehmen äußerst ungewöhnlich. Hintergrund der Kursexplosion ist die Entscheidung der Finanzaufsicht BaFin, Leerverkäufe von Wirecard-Aktien zu verbieten. Damit ist es Shortsellern untersagt, ihre Engagements weiter ausbauen bzw. überhaupt erst aufzunehmen. Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis zum 18. April.

BaFin befürchtet „generelle Marktverunsicherung“

Die BaFin begründete ihre Entscheidung mit „Ereignissen, die  zu einer Verunsicherung des Marktes, insbesondere hinsichtlich der angemessenen Preisbildung für die Aktien der Wirecard AG führen“. In der derzeitigen Situation bestehe das Risiko, dass die Verunsicherung des Marktes zunimmt und sich zu einer generellen Marktverunsicherung ausweitet, heißt es in einer Mitteilung der BaFin.

Allerdings ist der Kurs noch weit vom einstigen Höhenflug entfernt, auf dem sich Wirecard vor den Berichten über mutmaßliche Bilanzbetrügereien in der „Financial Times“ befand. Das Blatt hatte unter anderem über angeblichen Betrug und Geldwäsche in einer Wirecard-Niederlassung in Singapur berichtet.

Innerhalb von nur zehn Tagen fiel der Wirecard-Kurs um 40 Prozent. 8,6 Milliarden Euro an Börsenwert gingen verloren. Seit dem VW-Skandal um Abgasmanipulationen bei Dieselfahrzeugen hatte kein Dax-Konzern mehr solch einen drastischen Einbruch erlebt.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Doch Wirecard sieht sich als Opfer eine Kampagne in der Bericherstattung der Financial Times. Wirecard-CEO Markus Braun wies die Anschuldigungen als „diffamierend und unzutreffend“ zurück. Inzwischen ist bekannt geworden, dass die Münchener Staatsanwaltschaft I nach der Strafanzeige eines Anlegers wegen „Vergehens nach dem Wertpapierhandelsgesetz“ ermittelt. Es steht der Verdacht im Raum, dass ein Spekulant vor dem Erscheinen eines Artikels der Financial Times von einem Journalisten des Blattes über die Berichterstattung informiert wurde.

Die Aktien der Wirecard AG sind erst am 24. September 2018 in den DAX aufgenommen worden. Der weltweit tätige Zahlungsdienstleister hatte mit seinem Aufstieg in den Dax die Commerzbank herausbefördert.


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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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