• WhiteRock will mit tokenisierten Aktien den traditionellen Finanzmarkt auf Web3 bringen, versprechen aber mehr als sie (bisher) liefern.
  • WHITE-Token explodiert nach Trump-Gerücht und BlackRock-Namedrop
  • Kurssprung von +120 Prozent innerhalb 7 Tagen, +210 Prozent auf Monatssicht
  • Warum WhiteRock in der rechtlichen Grauzone und technisch zentralisiert ist
  • Das Team gibt sich zwar seriös, aber viele Vorwürfe sorgen für Stirnrunzeln. Scam-Alarm?

Die Projekt WhiteRock (WHITE) ist der Gewinner der Woche. Einer der wenigen Kandidaten, die auf der Wochensicht heftig grün leuchten: Starke 120 Prozent Wochenplus, gar 212 Prozent auf Monatssicht. WhiteRock verspricht nichts Geringeres als die Tokenisierung realer Vermögenswerte: Aktien, Anleihen oder Immobilien sollen via Blockchain rund um die Uhr handelbar werden. Doch trotz steiler Kursrallyes und großer Visionen mehren sich Zweifel an der Seriosität des Projekts. Wie funktioniert WhiteRock, wer steckt dahinter, welche Kursziele dürfen wir erwarten und vorallem: Ist der Hype gerechtfertigt?

Was ist WhiteRock (WHITE)? – Projektüberblick

WhiteRock ist ein Blockchain-Projekt für Real-World Assets (RWA), das traditionelle Finanzwerte wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Derivate auf die Blockchain bringt. Die frisch im Dezember 2024 gestartete Plattform bezeichnet sich selbst als ”On-Chain-Brokerage“ für tokenisierte Wertpapiere.

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Konkret ermöglicht WhiteRock damit, Bruchteile echter Aktien oder Anleihen als Krypto-Token zu handeln und zwar grenzenlos und 24/7, ohne die üblichen Börsenzeiten oder geografischen Beschränkungen des klassischen Aktienhandels. Damit soll die Entry-Barriere für Investitionen gesenkt und globale Liquidität für traditionelle Vermögenswerte erschlossen werden.

Allerdings erwerben Nutzer bei WhiteRock nicht die physischen Aktien selbst, sondern lediglich deren wirtschaftliche Wertentwicklung in Token-Form. Das heißt, WhiteRock bildet den Kurs von z.B. Apple-Aktien auf der Blockchain ab, räumt den Token-Inhabern aber keine Aktionärsrechte (wie Dividenden oder Stimmrechte) ein. Dieses Modell bewegt sich rechtlich in einer Grauzone. Es ähnelt Derivaten, soll aber gleichzeitig den Zugang zu traditionellen Märkten demokratisieren.

Die Entwickler berufen sich dabei auf einen prominenten Fürsprecher: Larry Fink, CEO des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock, nannte die Tokenisierung von Vermögenswerten die ”Grundlage der nächsten Finanzrevolution“. WhiteRock präsentiert sich als genau diese Brücke zwischen klassischem Finanzmarkt und dezentraler Blockchain-Welt (TradFi und DeFi) – mit dem Anspruch, “jegliches von Wert tokenisierbar“ zu machen und so die Zukunft der Finanzmärkte aktiv mit- und neuzugestalten.

Wer steckt hinter dem Projekt? – Team und Hintergrund

WhiteRock gibt sich betont professionell und verweist auf ein erfahrenes Gründerteam aus der Finanzbranche. Laut offiziellen Angaben gehören Personen zum Kernteam, die zuvor bei Großbanken wie Goldman Sachs, ING und Emirates NBD tätig waren. Anders als viele Krypto-Projekte handelt es sich also nicht um irgedwelche nerdigen, anonymen Entwickler, sondern um Finanz- und Tech-Experten mit Wall-Street-Background, zumindest dem Selbstbild nach. Ein Mitgründer ist beispielsweise Maxime Pizzolitto, der in Pressemitteilungen als Kopf des Projekts auftritt. Er beschreibt WhiteRock als erste vollwertige On-Chain-Brokerage, die traditionelle Assets nahtlos mit Krypto vereint, und rühmt sich bereits hunderter handelbarer Aktien auf der Plattform.

Rechtlich ist WhiteRock in der Offshore-Jurisdiktion BVI (British Virgin Islands) registriert. Eine BVI-Registrierung ist im Krypto-Sektor nicht unüblich; sie ermöglicht regulatorische Flexibilität, kann aber auch Fragen zur Aufsicht und Compliance aufwerfen. WhiteRock betont, man agiere im Rahmen der geltenden Gesetze und biete nur ”Exposure, nicht jedoch Wertpapiere im rechtlichen Sinne“, um keine Broker-Lizenz zu benötigen.

WhiteRock: Tokenomics

Auf technischer Ebene startete WhiteRock zunächst als Token auf Ethereum (ERC-20). Der native WHITE-Token (Ticker: WHITE) ist der Utility-Token der Plattform und wurde als Fair Launch ohne Vorverkauf verteilt. Die maximale Gesamtmenge beträgt laut Whitepaper 1 Billion WHITE.

Davon gingen 65 Prozent an die Öffentlichkeit bzw. in Liquiditätspools, während 35 Prozent für das Team, Marketing, Airdrops und Treasury reserviert sind (Team-Anteil 20 % mit 2-jähriger Sperrfrist und anschließender vesting). Diese 35 % sind laut WhiteRock in einer Team-Wallet verwahrt.

Tokenomics WhiteRock, Quelle: Offizielle Website

Wie funktioniert WhiteRock?

Die Plattform WhiteRock selbst ermöglicht den Handel tokenisierter Aktien über Smart Contracts. Derzeit erfolgt die Preisbindung der Aktien-Token noch zentral: Die Kurse werden von einer API abgefragt, und Token werden durch WhiteRocks Backend geminted bzw. verbrannt – dieser Prozess bleibt für Nutzer zunächst verborgen.

Allerdings soll nun stärker auf Dezentralität gesetzt werden: Über eine Integration von Chainlink werden Marktdaten der Börse Nasdaq mittels Chainlink Functions direkt auf die Blockchain gespeist. WhiteRock hat hierfür ein Orakel-System entwickelt, das Nasdaq-Preisdaten mit der dezentralen Verifikation von Chainlink kombiniert. Damit sollen die Tokenpreise der Aktien zu jeder Zeit mit den realen Börsenkursen übereinstimmen, ohne einer einzigen zentralen Quelle vertrauen zu müssen.

Sicherheitsaspekte: Scam oder nicht?

Die Smart Contracts von WhiteRock wurden vor dem Launch vom renommierten Sicherheitsprüfer PeckShield auditiert. Dennoch gibt es aus der Community Bedenken: So ist der WHITE-Token als upgradebarer Proxy-Contract programmiert, das heißt, die Entwickler können also den Contract-Code nachträglich ändern. On-Chain-Analysten warnen, dass die WhiteRock-Macher dadurch etwa einseitig einzelne Wallets sperren könten.

Tatsächlich wurde berichtet, dass einige frühe Holder zeitweise vom Transfer oder Verkauf ihrer WHITE-Token ausgeschlossen waren. Diese eingebaute Hintertür wird vom Team damit begründet, dass man perspektivisch auf eine eigene Blockchain migrieren wolle und der Proxy daher für Upgrades nötig sei. Nichtsdestotrotz untergräbt eine solche Funktion das Prinzip der Unveränderlichkeit von Smart Contracts.

Partnerschaften zweifelhaft: Scam Alert?

Offiziell verkündet WhiteRock eine Reihe namhafter Partnerschaften. Besonders für Aufsehen sorgte die Behauptung, man arbeite mit BlackRock zusammen. Daneben wurden Kooperationen mit StoneX (einem globalen Finanzdienstleister) und der First Citizens Bank vermeldet, um als Kollaborationspartner und Verwahrstellen für WhiteRock zu dienen. Diese Partner sollen angeblich dafür sorgen, dass Kundengelder sicher verwahrt werden und das Projekt über institutionelle Unterstützung verfügt.

Allerdings sind diese Aussagen mit Vorsicht zu genießen: Keine der genannten Institutionen hat die Partnerschaft bislang bestätigt. Weder BlackRock noch StoneX oder First Citizens haben WhiteRock öffentlich erwähnt. Die Ankündigungen stammen allein vom Projekt selbst – wenn das mal keine Red Flag ist für Skeptiker, die hier überzogene Selbstdarstellung oder gar Irreführung wittern.

Tatsächlich wurden unlängst Scam-Vorwürfe laut: So entdeckten Beobachter, dass ein Wallet des Krypto-Projekts World Liberty Finance (WLFI) von US-Präsident Donald Trump plötzlich WHITE-Token im Wert von über 13 Millionen US-Dollar hielt. Dies trug zur Kurseuphorie Anfang März bei, stellte sich aber schnell als Finte heraus – offenbar hatte WhiteRock diese Token nur in das Trump-Wallet transferiert, ohne dass das Trump-Team sie gekauft hätte. Eine echte Kooperation mit WLFI bestand nicht. Solche fragwürdigen Aktionen verstärken den Eindruck, dass WhiteRock im Marketing durchaus aggressiv vorgeht und auch vor Zweckoptimismus nicht zurückschreckt.

WHITE Kursverlauf und Prognose

Der Kursverlauf von WHITE spiegelt die turbulente Story des Projekts wider. Nach dem Launch Ende 2024 dümpelte der Token zunächst auf niedrigem Niveau. Erst im März 2025 zündete WhiteRock den Turbo: Innerhalb weniger Tage explodierte der Kurs um über 600 Prozet und katapultierte die Marktkapitalisierung auf fast 900 Millionen US-Dollar.

Auslöser dieser Rallye waren die oben genannten BlackRock-Gerüchte und Trump-Schlagzeilen, welche einen Hype in Social Media auslösten. Viele Anleger wollten die Chance nicht verpassen, bei einer vermeintlich von BlackRock unterstützten “nächsten großen Sache“ früh dabei zu sein.

Doch ebenso schnell folgte Ernüchterung. Nachdem klar wurde, dass die groß angekündigten Partnerschaften ohne Bestätigung blieben und die Trump-Connection substanzlos war, kühlte die Euphorie etwas ab. In den Wochen nach dem Allzeithoch kam es zu Kurskorrekturen und einer Seitwärtsphase. Laut aktuellen Daten von Coinmarketcap liegt die Marktkapitalisierung von WHITE bei rund 950 Mio. US-Dollar – zwar noch deutlich unter dem absoluten Peak bei etwa 1,3 Milliarde US-Dollar, aber immer noch enorm hoch für ein so junges Projekt.

Gegen Ende Mai 2025 zog der Kurs dann erneut kräftig an. Ein möglicher Treiber: WhiteRock kündigte die Einführung einer eigenen Layer-1-Blockchain, das White Network, mit dem Gas-Token WHITENET an und sammelte dafür im Rahmen eines Fair Launch Geld ein.

Die Aussicht auf ein erweitertes Ökosystem sorgte offenbar für frisches Interesse an WHITE. In den letzten sieben Tagen stieg der WHITE-Kurs um rund 135 % und übertraf damit den Gesamtmarkt bei Weitem. Aktuell notiert der Token bei etwa 0,0015 US-Dollar und liegt damit ca. 40 Prozent unter seinem bisherigen Allzeithoch.

Zugleich steht WHITE aber immer noch rund +1.300 % über dem Ausgabekurs vom Launch – frühe Käufer haben also trotz Zwischenkorrekturen eine Verzehnfachung ihres Einsatzes gesehen.

Gesamtübersicht des WHITE-Tokens, Quelle: Coinmarketcap

Ausschläge um zweistellige Prozentbeträge binnen Stunden sind keine Seltenheit, befeuert durch News und Spekulationen. Anleger sollten sich der hohen Volatilität bewusst sein und im Hinterkopf behalten, dass ein großer Teil des Angebots (35 %) vom Team kontrolliert wird – was im Extremfall zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugen könnte, sollte das Team Token auf den Markt werfen.

Und wie geht es jetzt weiter?

In den kommenden Wochen dürfte der WHITE-Kurs vor allem von News und der allgemeinen Marktstimmung getrieben werden. Sollte WhiteRock weitere Exchange-Listings erreichen, könnte dies den Kurs erneut beflügeln. Auch die anhaltende RWA-Narrative – echte Werte auf der Blockchain – spielt dem Projekt in die Karten.

Allerdings sind nach dem jüngsten Anstieg auch Gewinnmitnahmen wahrscheinlich. Die Luft wird dünner, je höher der Kurs klettert. Ohne neue positive Impulse droht eine Korrektur, zumal Trader die Unklarheiten (Fake-News um Partner, zentraler Contract) nicht vergessen haben.

Kurzfristig ist daher mit anhaltender Volatilität zu rechnen, bei der schnelle zweistellige Prozentbewegungen in beide Richtungen möglich sind. Eine fundamental begründbare Kursspanne für den nächsten Monat lässt sich kaum seriös angeben – zu stark hängt alles von kaum prognostizierbaren Ereignissen und der allgemeinen Krypto-Stimmung ab. Vorsicht und ein enger News-Monitor sind für kurzfristige WHITE-Anleger Pflicht.

Die große Frage lautet: Kann WhiteRock seine Vision in den kommenden Jahren wirklich in die Realität umsetzen? Sollte es dem Team gelingen, tatsächlich eine regulierungskonforme, funktionsfähige Plattform zu etablieren, die breite Akzeptanz findet, besitzt WHITE enormes Wachstumspotenzial. Die Tokenisierung von Wertpapieren gilt bei vielen schließlich als absoluter Megatrend.

Gelingt der Brückenschlag zwischen Wall Street und Krypto-Ökosystem, könnte WhiteRock in 1–5 Jahren zu den Top-DeFi-Protokollen gehören. In einem solchen Best-Case-Szenario wären deutlich höhere Bewertungen denkbar, zumal der adressierbare Markt (Aktien-, Anleihen-, Immobilienmarkt) in die Billionen geht.

Andererseits stehen die Risiken ebenso groß im Raum. Noch ist unklar, wie Aufsichtsbehörden reagieren werden, wenn WhiteRock tatsächlich Aktien-Exposure an jedermann vermittelt. Kommt es zu regulatorischen Eingriffen oder Verboten in wichtigen Jurisdiktionen, würde das Projekt ausgebremst oder in die Illegalität gedrängt.

Zudem muss das Vertrauen der Anleger gestärkt werden, etwa durch bessere Transparenz (Audit-Berichte, Belege echter Partnerschaften) und zuverlässige Technik. Sollten sich die aktuellen Zweifel verhärten, etwa falls doch ein Betrugsmuster sichtbar wird oder Versprechen dauerhaft nicht eingehalten werden, droht WHITE ein massiver Einbruch. Im Worst Case könnten sich alle frühe Gewinne in Luft auflösen.

Fazit

WhiteRock (WHITE) verspricht, die Finanzwelt mit tokenisierten Aktien zu “revolutionieren”: ein Narrativ, das vielversprechende Kryptowährungen nur zu gerne bedienen. Im Gegensatz zu klassischen Coin Launches soll hier echter Börsen-Exposure ins Web3 gebracht werden. Der Ansturm auf neue Token mit steilen Kursanstiegen ist keine Seltenheit bei einem **Crypto Bull Run.** WhiteRock liefert mit seinem +1.300 %-Anstieg seit Launch im Dezember 2024 die passende Illusion dazu.

Eine belastbare Preisprognose für WhiteRock ist aufgrund der extremen Unsicherheiten aber kaum zu treffen; zu neu und vielschichtig ist dieses Projekt. Bislang bleibt noch vieles ungewiss, so dass Anleger auf Versprechen vertrauen müssen, die sich erst noch bewähren müssen. Sollten diese sich jedoch wirklich bewähren, könnte eine durchaus grüne Zukunft auf das Projekt warten.

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Pia Messerschmitt

Pia ist fasziniert von Web3 und Künstlicher Intelligenz. Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Hintergrund liebt sie es, gesellschaftliche Trends aufzuspüren und den Zeitgeist zu hinterfragen. Früher war sie im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance tätig und hat dort als Bitcoin- und NFT-Talent am Frankfurt Blockchain Center mitgewirkt. Wenn sie nicht gerade schreibt oder über neue Technologien nachdenkt, ist sie gerne am Atlantik – am liebsten auf ihrem Surfbrett.

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