Wenn Sie in der Vergangenheit auf eine sichere Kommunikation angewiesen waren, mussten sie auf die WhatsApp Alternative Signal zurückgreifen. Die App ist für sein sparsamen Umgang mit Daten und der sicheren Verschlüsselung bekannt.
Die Entwickler der App haben in dieser Woche bekannt gegeben, dass sie jetzt in England eine neue Bezahlfunktion ausprobieren, die mit MobileCoin funktionieren soll. Anscheinend können schon die ersten Nutzer der Betaversion die Bezahlfunktion mit der relativ unbekannten Kryptowährung nutzen. Damit will Signal seinen Kunden ermöglichen Geld anonym zu versenden. Benutzer können dann anonym Dienstleister wie Webdienste, Online-Bestellungen und sogar das Casino Online Schweiz bezahlen. Die Zahlungen können dann nicht von Dritten eingesehen werden, nur der Sender und der Empfänger können die Transaktionen nachverfolgen.
Warum die bekannte Kommunikationsanwendung sich mit einer relativ unbekannten Kryptowährung zusammengetan hat, ist leicht zu erklären. Einer der Gründer, Moxie Marlinspike, war bei MobileCoin als bezahlter Berater an der Entwicklung der Kryptowährung beteiligt. Eine Voraussetzung für die Nutzung der Kryptowährung ist ein Wallet, in dem die Kryptowährung aufbewahrt werden kann. Dazu müssen die Benutzer eine App auf dem Smartphone installieren, mit der die MobileCoin Währung verwaltet werden kann. Bis jetzt war es nur möglich die relativ unbekannte Währung an der FTX Börse zu kaufen.
Einer der Kritikpunkte bei dieser Zahlungsart sind die relativ hohen Kursschwankungen der Kryptowährung. MobileCoin hat in den letzten Monaten starke Kursänderung durchgemacht. Der Wert der Kryptowährung konnte innerhalb von 24 Stunden schon mal zwischen 27 und 61 € schwanken. Für die Benutzer der App kann das ein großes Problem sein. Besonders im Alltag ist eine Währung nicht praktisch, wenn die Kunden im Laufe eines Tages mit großen Verlusten rechnen müssen.
Auch Kryptowährungsexperten sehen bei dem neuen Angebot von Signal einige Probleme. Besonders weil der Anbieter dadurch eine gesetzliche Regulierung geradezu herausfordert. Die Messenger App hat in den letzten Jahren große Erfolge erzielt und es verwundert viele Benutzer, dass sie sich jetzt mit Kryptowährungen beschäftigt, die große Probleme mit Gesetzen und Regularien hervorrufen können. Auch wenn Signal keine Kontrolle über die elektronische Währung hat, kann die Bezahlfunktion in Zukunft zu Problemen führen.
Einige Kritiker behaupten, dass Signal die Funktion nur eingeführt hat, weil es meint dadurch wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Entwickler hat sich in den letzten Jahren nicht Gewinnorientiert verhalten. Das Unternehmen wird fast ausschließlich von Spenden finanziert, von Menschen, für die es wichtig ist die Privatsphäre zu schützen. Die App hat sich in den letzten Jahren als vertrauenswürdige Alternative zu den anderen Kommunikationsanwendungen entwickelt.
Es gibt aber auch Kritiker, die bei der Anwendung einige Probleme sehen. Auch wenn Signal den Datenschutz und die Privatsphäre sehr ernst nimmt, müssen sich die Benutzer mit ihrer Telefonnummer registrieren. Dadurch können Sie später eindeutig identifiziert werden, was nicht der Philosophie des Unternehmens entspricht. Außerdem werden einige Daten der Nutzer auf Server gespeichert, auch wenn sie durch eine PIN geschützt sind.
Ein weiterer kritischer Punkt ist der Standort der Server. Sie befinden sich in den USA und geben damit den amerikanischen Behörden die Möglichkeit im Zweifelsfall auf die Daten zuzugreifen. Auch wenn durch die Verschlüsselung keine Möglichkeit geboten wird auf die Nachrichteninhalte zuzugreifen, können die Telefonnummer für eine Identifizierung genutzt werden.
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