Der Ölkonzern Shell plant, sein Deutschland-Geschäft deutlich nachhaltiger auszurichten und zur Nummer eins für grünen Wasserstoff zu werden. Das „Handelsblatt“ berichtete. Der Konzern will in den nächsten Jahren mindestens drei Projekte im 100 MW-Bereich aufbauen, so Shell-Deutschlandchef Fabian Ziegler. Projekte sind in Hamburg, Köln sowie Bayern geplant.
Einer der wichtigsten Schritte in der Neuausrichtung sei der Umbau der Rheinland-Raffinerie. Die größte Rohölverarbeitungsstätte der Bundesrepublik soll künftig weniger Rohöl produzieren. Stattdessen sollen regenerative Energiestoffe mehr in den Fokus rücken. „2050 werden wir hier in Deutschland keine fossilen flüssigen Brennstoffe mehr verkaufen„, so die Shell Prognose. Den Worten des Deutschlandchefs zufolge werde das Unternehmen sich bis dahin völlig gewandelt haben.
Royal Dutch Shell im Wandel
Bis 2050 oder bereits früher soll Shell ein Netto-Null-Emmissions-Energieunternehmen werden, wie Huibert Vigeveno, seines Zeichens Vorstandsmitglied des Konzerns, betont.
Hiermit ist Shell keineswegs der einzige Ölkonzern. So verkündete Mitbewerber BP in der vergangenen Woche das Ende des Ölbooms. Die Energiegiganten müssten sich der neuen Welt anpassen, sonst drohe das Verschwinden in die Bedeutungslosigkeit. Der niedriger Ölpreis setzt den Unternehmen zu. Auch der wachsende Druck seitens der Aktivisten und Investoren belastet die Branche schon länger.
Nicht nur in puncto Wasserstoff, sondern auch im Beriech der Elektromobilität scheint Shell Chancen zu wittern. Bis 2030 will der Konzern 1.000 Schnellladesäulen in ganz Deutschland verteilen.
Shell & Wasserstoff Aktien Kursentwicklung im Überblick
Bei Shell ging es zuletzt bergab. Innerhalb des letzten halben Jahres verloren die Royal Dutch Shell Aktien rund 33,4 Prozent an Wert. Der Schwenk auf erneuerbare Energien könnte den Trend umkehren. Wasserstoff Aktien wie Nel ASA oder PowerCell zählen zu den größten Profiteuren des Krisenjahres. Diese legten im Halbjahres-Rückblick 80 bzw. 20 Prozent zu.