Die Opposition fordert die Bundesregierung dazu auf, eine „Nationale Wasserstoffstrategie“ vorzulegen. Dies äußerte Lukas Köhler, seines Zeichens klimapolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion gegenüber dem „Handelsblatt„. Andernfalls laufe Deutschland Gefahr, den Anschluss bei klimaneutralen Industrien zu verlieren, so seine Einschätzung.
Zwar wollte die Regierung bereits im vergangenen Jahr ein umfassendes Wasserstoff-Konzept vorlegen. Dieses liegt bis dato jedoch noch nicht vor. FDP und Grüne wiederum erarbeiteten nun ihre eigenen bisher unveröffentlichten Papiere, welche dem Handelsblatt bereits vorab zur Verfügung gestellt wurden.
Wasserstoff wichtig für Klimaneutralität
Nicht zuletzt die FDP drängt unterdessen darauf, ergebnisoffen zu forschen und diverse Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Folgt man Köhler, dann können „wir es uns nicht leisten, auf einzelne klimafreundliche und völlig sichere Technologien wie die CO2-Speicherung unter der Nordsee zu verzichten„. Wer beim Klimaschutz einzelne Technologien gegeneinander ausspiele, der gefährde das Ziel, Deutschland und Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen.
Einzelne Länder preschen indes schneller voran. So veröffentlichte Baden-Württemberg Ende April eine sogenannte Wasserstoff Roadmap. Mit dem Projekt „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“ ist das Ziel verbunden, das Bundesland zum weltweiten H2-Vorreiter zu machen. Die Autoren der Roadmap vertreten die Auffassung, dass Wasserstoff immer wichtiger werde. Auch, aber nicht ausschließlich im Bereich der Mobilität. Hierbei forschen unter anderem auch Konzerne wie Volvo und Daimler.
Auswirkung auf Wasserstoff Aktien
Prinzipiell scheint das Drängen der Opposition den Unternehmen im Bereich Wasserstoff in die Karten zu spielen. Zumal, da neben Deutschland auch in zahlreichen weiteren Staaten an H2-Konzepten gearbeitet wird.
Für den Moment gilt jedoch, dass man bei den Wasserstoff Aktien nicht von einem länger anhaltenden Aufwärtstrend sprechen kann. Insbesondere seit dem Börsencrash am 19. Februar verringerten sich die Aktienkurse, wenngleich das Tief wieder in Ferne scheint. So büßten die Nel ASA Aktien seither rund 28,6 Prozent an Wert ein, bei PowerCell Sweden schlägt der Rückgang hingegen mit 31,5 Prozent zu Buche. Mittel- bis langfristig könnten Konzerne im Bereich der Brennstoffzellen jedoch einen erheblichen Aufwind erfahren.
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