Die Volkswagen-Tochter MAN kündigte die bestehende „Standort- und Beschäftigungssicherung“. Dies teilte Andreas Tostmann, Chef des LKW-Bauers, vergangene Woche mit. Zudem sollen insgesamt 9.500 Stellen gestrichen werden. Mitarbeiter des Volkswagen-Konzerns befürchten nun, dass auch andere VW-Töchter dem Beispiel folgen könnten.
Fortan könnte MAN Mitarbeiter auch betriebsbedingt kündigen, welche zuvor vertraglich ausgeschlossen waren. „Um die geplante Neuausrichtung von MAN einzuleiten, sieht sich das Unternehmen gezwungen, aus wirtschaftlichen Gründen“ die Verträge „für die Standorte in Deutschland und Österreich aufzukündigen„. Dies geht aus einem Schreiben an die Mitarbeiter hervor, welches dem „Merkur“ vorzuliegen scheint.
Novum bei VW
Dem Merkur zufolge handelt es sich hierbei um einen Tabubruch im Volkswagen-Konzern. Die Kündigung der Beschäftigungssicherung sei zudem „wohl kaum ohne Rückendeckung aus dem VW-Vorstand“ erfolgt. Dies könnte ein Hinweis auf eine grundlegende Neuausrichtung von Volkswagen sein.
Indes kritisiert der Vorsitzende des VW-Konzernbetriebsrats die Pläne des MAN-Managements aufs Schärfste. Es handle sich hierbei um einen Angriff auf die gesamte Volkswagen-Familie. Dies werde seiner Meinung nach allerdings nicht zum Erfolg führen. Vielmehr müsse die umfangreiche Beschäftigungssicherung wieder in Kraft treten.
MAN kämpft noch immer mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Insbesondere die Motorensparte für Kreuzfahrtschiffe leidet unter der Pandemie. Auch die VW-Marke verzeichnet einen Absatzrückgang, ähnlich wie auch die Mitbewerber BMW, Daimler & Co.
VW Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche verringerte sich der Preis der VW Aktien um knapp 1 Prozent. Auch im Monats-Rückblick steht ein Minus. Dieses schlägt mit 7,7 Prozent zu Buche. Nach wie vor notiert das Wertpapier niedriger, als vor dem Corona-Börsencrash am 19. Februar.