Volkswagen verkaufte im April in Deutschland 67 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahr. Vertriebschef Jürgen Stackmann sprach in einer Telefonkonferenz am Montag von einem Totalausfall. Die Lage in der Bundesrepublik sei allerdings noch fast exklusiv, so seine Ausführungen. In anderen europäischen Staaten fällt der Rückgang deutlich stärker aus.
Insgesamt sanken die europäischen Verkäufe der Hauptmarke im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83 Prozent. In Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien – Staaten, die besonders stark von der Pandemie betroffen sind – verringerte sich der Absatz des DAX-Konzerns um bis zu 99 Prozent.
Vor allem Entwicklung in Europa setzt VW zu
Unterdessen zeigt sich auch global ein deutlicher Rückgang. Nichtsdestotrotz: besonders belastend für den Konzern ist die Lage in Europa. Auf dem US-Markt verkaufte Volkswagen 35 Prozent weniger Fahrzeuge. In China beträgt der Rückgang hingegen lediglich 2,5 Prozent. Im Reich der Mitte ist das Vorkrisenniveau fast erreicht.
Auch die stockende Produktion belastet VW sowie andere Vertreter der Automobilindustrie. Im gesamten ersten Quartal lieferten die Wolfsburger weltweit 23 Prozent weniger Fahrzeuge aus. Experten befürchten jedoch, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist, und sich wirtschaftliche Einbußen auch mittelfristig auf die Kaufkraft der Verbraucher auswirken.
Stackmann sprach davon, noch nie etwas derartiges gesehen zu haben. Die Konsum-Daten seien alarmierend, weswegen Volkswagen ein eigenes Programm auflege, um die Nachfrage anzukurbeln. Hierzu gehören neue Leasing- und Finanzierungstarife – für Neu- und Gebrauchtwagen gleichermaßen. Auch Angebote wie Ratenschutz bei Jobverlust und verlängerte Garantien seien im Gespräch. Auch die VW-Töchter Audi, Skoda und Seat seien involviert.
VW Aktien Kursentwicklung im Überblick
Ungeachtet des starken Absatzrückgangs konnte der Wert der VW Aktien innerhalb der letzten Woche um 5,2 Prozent zulegen. Auch im Monats-Rückblick steht ein Plus in Höhe von 3,9 Prozent. Dennoch notiert das Wertpapier noch deutlich niedriger als vor Ausbruch der Corona-Krise.
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