Am 27. Juni sagte David Solomon – der CEO der US-amerikanischen Großbank Goldman Sachs – gegenüber der französischen Zeitung Les Echos, dass das Unternehmen „umfangreiche Untersuchungen“ zu einer potenziellen Tokenisierung durchführt.
Solomon glaube, dass die globalen Zahlungssysteme künftig in Richtung Stablecoins tendieren werden – das sind Kryptowährungen, die an eine Fiat-Währung wie beispielsweise den US-Dollar gekoppelt sind.
Der Konzernchef äußerte sich auch in Bezug auf Facebooks Kryptowährung Libra und meinte, dass sein Unternehmen das Konzept „interessant“ finde. Allerdings bestätigte er nicht, ob Goldman Sachs Gespräche mit dem Social Media-Unternehmen über das Libra-Projekt geführt hatte.
Auf die Frage von Les Echos, ob die Großbank JPMorgan Chase bei der Einführung ihrer eigenen Kryptowährung folgen wird, antwortete Solomon:
„Gehen Sie ruhig davon aus, dass alle großen Finanzinstitute auf der ganzen Welt das Potenzial von Tokenisierungen, Stablecoins und reiblungslosen Zahlungen prüfen.“
An einer anderen Stelle im Gespräch mit der französischen Zeitung progonostizierte der CEO, dass sich die gesetzlichen Vorschriften als Reaktion auf das vermehrte Aufkommen digitaler Währungen ändern werden. Allerdings glaubt er nicht, dass neue Marktteilnehmer in der Krypto-Szene die Banken zum Schließen bewegen werden, wie er erklärte:
„Zugegeben, sie müssen sich weiterentwickeln, da die mit den Zahlungsströmen verbundenen Abschlüsse weniger rentabel werden. Aber es gibt noch viele andere Gründe, warum Banken innovativ bleiben müssen, sonst verschwinden sie.“
Abschließend schlug Solomon vor, dass Tech-Giganten wie Facebook regulatorische Beschränkungen vermeiden möchten, mit denen die Banken üblicherweise konfrontiert sind. Daher würden sich die Unternehmen eher darauf fokussieren, neue Partnerschaften einzugehen, anstatt selbst Finanzinstitute zu werden.
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