- OpenAI distanziert sich auf X von Robinhood
- HOOD-Kurs schießt trotz Gegenwind binnen Tagen um über 11 Prozent nach oben
- Kurzfristiger Rücksetzer am 2. Juli, dann neues Wochenhoch bei ~85 USD
- Juristische Grauzone: Emittenten-Zustimmung für echte Equity-Übertragung fehlt
Robinhood kündigte Ende Juni die Tokenisierung von über 200 US-Aktien in Europa vor, darunter auch OpenAI-Aktien. Kurz darauf stellte OpenAI auf X klar: “Keine Partnerschaft, keine Genehmigung, keine echten Anteile.“ Trotzdem erreicht der Robinhood-Kurs ein neues Allzeithoch.
Hintergrund: Robinhoods Ankündigung in Cannes
Ende Juni stellte Robinhood auf der Konferenz “To Catch a Token“ in Cannes über 200 tokenisierte US-Aktien und ETFs vor – darunter auch OpenAI- und SpaceX-Token. Robinhood versprach 1:1-Deckung durch echte Aktien, On-Chain-Settlement und 24/5-Handel für EU-Kunden. Die Ankündigung sollte Tokenisierung als Zentrum der nächsten Finanzrevolution ins Rampenlicht rücken und Anleger mit kostenlosen Test-Token locken. Lies hier unseren ausführlichen Bericht zum Start von tokenisierte US-Aktien in Europa.
OpenAI dementiert: Kein Deal, keine Equity
Am 2. Juli postete OpenAI auf X, um klarzustellen, dass keine Genehmigung für die Übertragung echter Firmenanteile vorliegt. Das öffentliche Dementi wirft Fragen auf, wie Robinhood die rechtliche Basis seiner Tokenisierungskonstrukte abgesichert hat und wie viel von der „1:1-Deckung“ tatsächlich zu halten ist.
These “OpenAI tokens” are not OpenAI equity. We did not partner with Robinhood, were not involved in this, and do not endorse it. Any transfer of OpenAI equity requires our approval—we did not approve any transfer.
Please be careful.
— OpenAI Newsroom (@OpenAINewsroom) July 2, 2025
Kursrakete trotz Gegenwind
Ziemlich direkt nach der Ankündigung der tokenisierten US-Aktien kletterte der HOOD-Kurs binnen weniger Tage auf ein neues Allzeithoch. Anleger feiern die Aussicht auf 24/5-Settlement und Self-Custody. Doch der euphorische Run auf den HOOD-Kurs könnte schnell ins Leere laufen, sobald Regulierungsbehörden oder betroffene Emittenten wie OpenAI die Rechtmäßigkeit der Tokenverträge eingehender prüfen.
Mit der öffentlichen Erklärung von OpenAI am 2. Juli („keine Partnerschaft, keine Equity“) kam es auch zu einer kurzzeitigen Gegenbewegung: Der Kurs fiel von knapp 84 US-Dollar wieder unter die 80 US-Dollar-Marke zurück. Dieser Rücksetzer war jedoch von kurzer Dauer, denn innerhalb eines Tages hat sich das Bild wieder gedreht: ein neues Wochenhoch von rund 85 US-Dollar.
Zur Zeit des Schreibens liegt die Robinhood-Aktie wieder knapp unter 80 US-Dollar und verzeichnet damit über die gesamte Woche trotzdem ein beachtliches Plus von +11,6 Prozent.
Zukunftsausblick und Glaubwürdigkeits-Check
Robinhood hat längst mehr auf der Agenda: Perpetual Futures mit bis zu 3× Hebel und ein Krypto-Staking stehen schon in den Startlöchern. Doch während die Roadmap beeindruckt, kriselt es an zentralen Stellen:
Schon der regulatorische Rahmen ist schwammig. Zwar erlaubt MiCA grundsätzlich die Ausgabe tokenisierter Wertpapiere in der EU, echte Übertragungen von Gesellschaftsanteilen bedürfen jedoch stets der ausdrücklichen Zustimmung der Emittenten. Ob Robinhood hier sauber juristisch abgesichert ist, bleibt unklar.
Hinzu kommt ein massives Reputationsrisiko: Das öffentliche Dementi von OpenAI wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wie belastbar Robinhoods Partnerschaftsversprechen wirklich sind.
Und nicht zuletzt die Marktrisiken: Fällt der HOOD-Kurs plötzlich zurück, könnten sich die on-chain gehandelten Token in Windeseile entwerten. Eine echte Kurskorrektur könnte nicht nur den Sekundärmarkt erschüttern, sondern auch das Vertrauen in das gesamte Token-Ökosystem unterminieren.
Mehr zu aktuellen Token-Projekten findet ihr in unserem Bereich Coin Launch und einen Überblick über Neue Kryptowährungen.
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