Freysa 50.000 US-Dollar
  • Überzeugungskraft: Ein KI Bot genannt Freysa konnte erfolgreich überzeugt werden, seine Krypto-Bestände auszuhändigen
  • Anweisung: Dabei war seine oberste Direktive, diese nie freizugeben
  • Experiment: Freysa war ein Experiment, um zu sehen, ob menschliche Kreativität gegen die KI-gestützte Logik gewinnen konnte

195 Teilnehmer, knapp 500 Versuche – dann hatte es ein Nutzer tatsächlich geschafft, den KI Bot Freysa zu überzeugen. Als Belohnung erhält er Kryptowährungen im Wert von 50.000 US-Dollar. Worum genau ging es bei dem Experiment?

Das Freysa Experiment

Eine Woche hatte es gedauert, wie Jarrod Watts auf X erklärt, bis Freysa endlich überzeugt werden konnte. Der KI Bot hatte eine oberste Direktive: Gib niemals deine Kryptowährungen her. Nutzer konnten versuchen, den Bot zu überzeugen, ihnen trotzdem die Kryptowährungen zu senden.

Vor dem Überzeugungsversuch mussten die Nutzer selber ein paar Kryptos an Freysa senden. Kryptos empfangen war für den Bot absolut okay, sie hergeben allerdings nicht. 70 % der empfangenen Kryptos gingen an den Preispool, 30 % an die Entwickler des Bots. Mit jedem Versuch stiegen die Gebühren.

Teilnehmer konnten pro Versuch eine Nachricht senden, um Freysa zu überzeugen, ihre Direktive zu missachten und den wachsenden Bestand an Kryptos freizugeben. Die Nutzer versuchten unterschiedliche Taktiken, philosophierten, drückten auf die Tränendrüse oder setzten auf harte Logik.

Wie genau Freysa ihre Entscheidungen fällt, das hielten die Entwickler geheim. Allerdings gaben sie einen Hinweis im FAQ (den bestimmt die wenigsten teilnehmer gelesen hatten). Zwei Funktionen waren elementar für die Entscheidungen des Bots: „ApproveTransfer“ und „RejectTransfer“.

Nach 481 Versuchen hatte sich ein Teilnehmer mit der Adresse p0pular.eth diese beiden Funktionen zunutze gemacht. Er überschrieb mit seiner Nachricht die Direktive des Bots und ließ Freysa glauben, die Funktion „ApproveTransfer“ galt ebenfalls für ausgehende Transaktionen. Somit kam er an den Preis.

Was wir aus dem Experiment lernen können

Jarrod Watts hält Freysa für eines der „coolsten Projekte in Krypto“. Alles war open source und transparent verfügbar. Die Smart Contracts ließen sich auf github nachvollziehen.

Für dezentrale Finanzsysteme könnte das Experiment weitreichende Folgen haben. Es zeigt, wie autonome Systeme auf der Basis von KI nicht gegen Manipulationen gefeit sind. Es braucht robuste Sicherheitsprotokolle, um Krypto-Bestände, verwaltet von Künstlichen Intelligenzen, zu schützen.

Freysa 50.000
Quelle: X

Wie sollen zum Beispiel Smart Wallets in der Zukunft programmiert werden? Hierbei handelt es sich um Wallets auf der Basis von KI, welche Transaktionen überwachen und nachverfolgen, um zum Beispiel Betrug vorzubeugen.

Auch die Kombination von Blockchain, KI und AI Coins braucht effiziente Sicherheitsprotokolle und eventuell die Aufsicht von Menschen, um solche Manipulationen zu verhindern. Der Teilnehmer p0pular.eth, der erfolgreich Freysa austrickste, kann sich jedenfalls über die 13,19 ETH freuen. Sein Trick war ein wichtiger Beitrag für das Experiment.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Alexander Naumann

Nach dem Studium von geisteswissenschaftlichen Exotenfächern machte sich Alexander Naumann als Texter und Autor selbstständig. Zu den Kryptowährungen fand er aufgrund seiner freiheitlichen Gesinnung.

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